Silberbarren sind eine ideale Form der Edelmetallanlage, wenn es darum geht, größere Beträge in physisches Silber zu investieren. Anders als Gold, das vor allem als Schmuck- oder Anlagemetall nachgefragt wird, wird Silber hauptsächlich von der Industrie verbraucht. Gerade in zukunftsweisenden Technologien findet das weiße Edelmetall heute Verwendung. Die begrenzten Vorkommen und der aktuelle Silberpreis bieten daher Potenziale für mittel- bis langfristige Kurssteigerungen.
Herstellungsarten und Gewichte
Silberbarren werden in der Regel in zwei verschiedenen Herstellungsarten produziert. Bis zu einem Gewicht von 100 g werden sie üblicherweise geprägt, ab 250 g kommt die Gussform zum Einsatz.
Geprägte Barren entstehen aus einem großen Silberband, das auf eine festgelegte Dicke ausgewalzt wird. Anschließend werden die Rohlinge in der gewünschten Größe ausgestanzt und bei Bedarf weiterbearbeitet, bis das vorgesehene Feingewicht erreicht ist. Danach werden Motive und Beschriftungen geprägt, wodurch die Barren eine glatte, glänzende Oberfläche und eine flache Form erhalten.
Gegossene Silberbarren werden durch Einschmelzen des Edelmetalls bei über 1.000 Grad in eine Barrenform gegossen. Nach der Abkühlung und Gewichtsbestimmung werden die Barren nachbearbeitet und erhalten eine Beschriftung und ein Herstellerlogo.
Der Handel bietet Silberbarren in verschiedenen Gewichten an, darunter 10 g, 20 g, 50 g, 100 g, 250 g, 500 g, 1 kg und sogar 5 kg und 15 kg für Privatanleger. Je höher das Gewicht eines Barrens ist, desto niedriger ist der Aufschlag auf den Silberpreis.
Hersteller und Akzeptanz von Silberbarren
Beim Kauf von Silberbarren stehen Anleger vor einer großen Auswahl an Herstellern. Besonders handelbar sind Barren, deren Hersteller auf der “Good Delivery List” der London Bullion Market Association (LBMA) geführt werden. Der London Bullion Market ist der wichtigste Handelsplatz für Gold und Silber außerhalb der Börse. Barren, die auf dieser Liste stehen, müssen hohe Qualitäts- und Produktionsstandards erfüllen und genießen eine weltweite Akzeptanz. Eine LBMA-Zertifizierung ermöglicht einen späteren Verkauf ohne größere Preisabschläge.
Aktuell gehören unter anderem Argor-Heraeus SA, PAMP SA, Heraeus Precious Metals GmbH & Co. KG, Umicore SA Business Unit Precious Metals Refining und The Perth Mint zu den Herstellern auf der LBMA-Liste.
Münzbarren und andere Varianten
Da Silberbarren beim Handel dem vollen Mehrwertsteuersatz unterliegen, greifen Anleger in der Regel lieber zu Silbermünzen. Früher gab es für Silbermünzen einen Steuervorteil mit einer ermäßigten Mehrwertsteuer von 7 Prozent. Um dennoch kompakte Barren anbieten zu können, produzieren Hersteller “Münzbarren”, auf denen das Münzbild und der Nennwert eines Staates abgebildet sind. Diese Barren haben den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels und unterlagen dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz.
Seit 2014 werden sowohl Silbermünzen als auch -barren mit dem vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent belegt. Allerdings besteht die Möglichkeit, Silbermünzen differenzbesteuert anzubieten, was einen Preisvorteil gegenüber normalbesteuerten Anlageprodukten aus Silber bietet.
Neben dem Münzbarren gibt es noch Münzstangen und Münztafelbarren. Diese Produkte trugen früher das Münzbild mit Nennwert und wurden ebenfalls von den Cook Islands herausgegeben. Heute werden sie meistens differenzbesteuert angeboten.
Insgesamt bieten Silberbarren eine solide Möglichkeit, in physisches Silber zu investieren. Die Auswahl an verschiedenen Stückelungen und Herstellern ermöglicht es Anlegern, die für sie passende Option zu finden.