Eingezogener Schwanz, zittern wie ein Fisch auf dem Trockenen, die Suche nach einem Versteck unter dem Bett oder in der letzten Ecke des Hauses. Silvester ist ein Alptraum für viele Hunde. Kaum auszuhalten für Herrchen/Frauchen, die den Jahreswechsel dann Zuhause feiern müssen, um ihre Lieblinge zu trösten. Hat auch dein Hund Angst vor Böllern und Knallgeräuschen? Ist das jährliche Silvesterfest eine Tortur für dich und deinen Vierbeiner? Dann haben wir von William Walker drei wirklich geniale Tipps für dich und deinen geliebten Gefährten, damit ihr gemeinsam die Angst deines Hundes vor dem Neujahrsfeuerwerk überwindet und langfristig und präventiv an diesem Problem arbeiten könnt.
Silvester in Pandemie-Zeiten – ein Segen für viele Hunde
Die Corona-Pandemie ist nun seit geraumer Zeit fester Bestandteil des Alltags der Menschen. Wir müssen uns an Regeln halten, um uns und andere zu schützen. Schon das Homeoffice hat Hund und Herrchen/Frauchen wieder enger zusammengebracht. Einsame Tage waren plötzlich passé, genauso wie das sehnsüchtige, schwanzwedelnde Warten auf den geliebten berufstätigen Zweibeiner – denn die Dogmums und Dogdads mussten Zuhause bleiben. *Und auch in diesem Jahr können Hundebesitzerinnen und ihre Vierbeiner aufatmen: Zum Jahreswechsel 2021/2022 ist wie im Vorjahr der Verkauf von Feuerwerkskörpern und Böllern in Deutschland verboten.* Grund für das Verbot ist die Verletzungsgefahr, die von den Silvesterkrachern ausgeht. Die ohnehin mit Covid-Patienten ausgelasteten Krankenhäuser sollen so vor vermeidbaren Unfällen geschützt werden. Dennoch sollten sich Hundebesitzerinnen und ihre Vierbeiner auf einen gewissen Lärmpegel einstellen. Der eine oder andere Nachbar holt den Böller-Vorrat vom Vorjahr aus dem Keller, aber vor allem in grenznahen Gebieten zu Polen, Tschechien und Österreich versorgen sich manche Mitbürger im Ausland mit ihrer Knall- und Funkeldroge. Außerdem stehen einige harmlose Silvesterartikel wie Knallerbsen weiterhin zum Verkauf.
Warum haben Hunde oft Angst vor lauten Geräuschen?
Das Gehör von Hunden ist in vielerlei Hinsicht besser und sensibler als das von Menschen. Sie können nicht nur besonders hohe oder tiefe Töne wahrnehmen, die menschliche Ohren nicht mehr erfassen können, sondern verfügen über eine starke Ohrmuskulatur zur Ausrichtung der Ohren. Sie wissen also ganz genau, von wo ein lautes Geräusch kommt. So können Hunde die Quelle des Lärms normalerweise schnell einordnen und auf die mögliche Gefahr reagieren. Nun stellt euch vor, das Geböller kommt aus allen möglichen Richtungen und Entfernungen und man kennt die Ursache dafür nicht: Stress, Angst, Panik und Überforderung sind die nachvollziehbaren Folgen. Außerdem haben unsere Fellnasen ganz feine Nasen. Der Geruch von künstlichen Feuerwerkskörpern und dem ganzen Rauch, sind nicht nur super unangenehm, sondern werden ebenfalls mit Gefahr assoziiert. Nur besonders heroische oder erfahrene Vierbeiner lässt diese Reizüberflutung kalt. Manche Hunde gehen auch einfach anders mit Stress um und man merkt ihnen die Angst kaum an. Deshalb sollte eigentlich jeder Hund schon als Welpe in der Hundeschule auf Silvester vorbereitet und dieses Szenario mit ihm trainiert werden. Wie, erfährst du in einem unserer Tipps.
3 Tipps für eine akute und langfristige Hilfe
1. Silvestertraining mit dem Hund – Vorbereitung ist alles
Angstzustände bei Hunden sind nicht nur meist therapierbar, sondern präventiv vermeidbar. Zur Sozialisation eines Hundes gehört das tägliche Training in der Stadt, im Wald, mit Menschen und mit anderen Artgenossen. Schon in der Welpenschule wird in der Regel ein Knalltraining angeboten, an dem du unbedingt mit einem Welpen/Junghund teilnehmen solltest. Desweiteren gibt es CDs, Playlists auf Youtube und Spotify mit Silvestergeräuschen. Lasse diese Aufnahmen gelegentlich laufen und verhalte dich dabei so normal, als würde Musik aus den Lautsprechern spielen. Dein Hund kann sich an den Lärm gewöhnen und verbindet ihn mit Normalität und nicht mehr mit Gefahr. Während dieser Desensibilisierung darfst du deinen Hund nicht bemitleiden oder trösten, sollte er Angst zeigen. Schenke ihm keine zusätzliche Aufmerksamkeit. Weniger ist in diesem Fall mehr.
2. Vermeidung und Ablenkung – achte auf deine eigene Ausstrahlung
Achte unbedingt auf dein eigenes Verhalten und deine Ausstrahlungen. Dein Hund spürt wie es dir geht – wie sagt man so schön: “Hunde riechen die Angst”. Oft ist der Hund nur ein Spiegelbild seines Herrchens/Frauchens. Sie lesen mit ihren feinen Sinnesorganen das Befinden ihrer liebsten Zweibeiner und reagieren mit einem gewissen Verhalten darauf. Normalität ist bei Angstzuständen gold wert. Vermeide Spaziergänge am Silvesterabend und schließe die Fenster und Türen, um die Geräuschkulisse und die Gerüche zu dämpfen. Sei für deinen geliebten Vierbeiner da, ohne ihn zu bemitleiden. Radio und Fernseher sind wunderbare Quellen für eine dezente Ablenkung. Auch interessante und neue Gerüche, wie z.B. ausgefallene Leckerlies funktionieren als tolle Ablenkung für deinen Hund. Übertreibe es dabei jedoch nicht, dass könnte das Stresslevel deines Vierbeiners noch steigern. Normalität ist der Schlüssel zum Erfolg.
3. Beruhigungsmittel, Homöopathie und Co. gegen die Angst unserer Vierbeiner
Wir sind der Meinung, dass kein Hund Qualen der Angst durchleben sollte. Beruhigungsmittel können bei extremen Angstzuständen eine Lösung sein. Denn neben der Angst vor Silvesterknallerei, kann die Angst vor der Angst, den Zustand deines Vierbeiners jedes Jahr verschlimmern. Trotzdem wollen wir vor der Gabe von beruhigenden Medikamenten warnen und darauf hinweisen, dass dies unbedingt vorher mit dem Tierarzt abgeklärt werden muss! Die Medikation, auch mit homöopathischen Mittelchen, sollte immer durch einen Sachverständigen kontrolliert werden. Neben homöopathischen Globulis, wie Aconitum oder Borax, sollen auch CBD-Tropfen eine angstlösende und entspannende Wirkung bei Hunden haben. Premium CBD Öl findest du auch in unserem William Walker Shop. Natürlich gibt es auch schulmedizinische Medikamente zur Beruhigung, wie Dexmedetomidin – der Tierarzt deines Vertrauens kann das richtige Präparat und die Dosierung für deinen Vierbeiner am besten bestimmen.
Achtung: Gib deinem Hund auf gar keinen Fall das Neuroleptikum Acepromazin. Es lässt deinen Hund äußerlich ruhiger erscheinen, während die innere Panik jedoch nicht im geringsten gemindert ist. Dein Hund kann sich also nicht gegen die Angst wehren und ist nicht in der Lage sich mit seinen üblichen Vermeidungsstrategien, wie dem Verkriechen und Verstecken, selbst zu helfen.
Wir hoffen, dass wir dir und deinem geliebten Vierbeiner mit unseren Tipps helfen können und wünschen euch einen guten, angstfreien Rutsch ins neue Jahr.
Von Louisa Knoll