Marder gelten als extrem aggressive Tiere. Wenn sie einmal in den Hühnerstall eingedrungen sind, greifen sie blinder Wut sämtliche Hühner und Küken an. Du bemerkst das Ausmaß des Angriffs oft erst am nächsten Morgen, wenn der Marder sich längst wieder in sein Versteck zurückgezogen hat.
Als nachtaktive Wesen begegnen Marder Menschen nur selten direkt. Wenn es jedoch zu einer Begegnung kommt, fliehen diese kleinen Raubtiere lieber, anstatt anzugreifen. Sie sind von Natur aus scheu und meiden jeden Konflikt.
Das Verhalten gegenüber Katzen könnte jedoch anders sein. Denn in Bezug auf ihre Größe unterscheiden sich Marder und Hauskatzen kaum. Besteht also eine Gefahr für Haustiere, wenn sich ein Marder im Haus befindet, oder meiden sich diese Tiere?
Gelegentliche Auseinandersetzungen
Wenn deine Katze ein Freigänger ist, kommt es häufiger vor, dass sie mit kleineren Verletzungen nach Hause kommt. Ihr Fell ist etwas schmutzig und Kratzer können von verschiedenen Ursachen stammen. Es kann passieren, dass die Katze etwas unbeholfen war und aus größerer Höhe gefallen ist.
Es ist aber auch möglich, dass es zu einer Auseinandersetzung mit anderen Tieren gekommen ist. Katzen sind Revierbewohner und verteidigen ihr Territorium vor Eindringlingen. Das gilt insbesondere für männliche Kater, die kaum einer Konfrontation aus dem Weg gehen.
Wenn Kater und Marder aufeinandertreffen, können Kämpfe um das Revier entstehen. Beide Kontrahenten tragen oft Bisse und Kratzwunden davon. In extremen Fällen kann dieser Angriff auch für jüngere Katzen tödlich enden.
Ein tödlicher Ausgang ist jedoch bei ausgewachsenen Tieren zum Glück selten. Denn Hauskatzen sind mit etwa 4 Kilogramm deutlich schwerer als Marder, die als wahre Leichtgewichte mit ihren etwa 2 Kilogramm gelten.
Aufgrund dieses Gewichtsunterschieds zeigt sich ein geändertes Kampfverhalten. Marder sind wendiger und flinker. Sie versuchen mit einem kräftigen Biss, die Katze zu vertreiben. Im Gegensatz dazu versuchen Katzen, den Marder mit ihren Krallen auf Abstand zu halten.
Gefahr für die Katze
Rein vom Gewicht her ist der Marder der Katze unterlegen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass das Raubtier in einer Begegnung den Kürzeren zieht.
Da Marder fast täglich auf der Suche nach Beute sind, sind sie in der Regel viel fitter als die meisten Hauskatzen. Außerdem haben sie in der Natur bereits Revierkämpfe mit Artgenossen erlebt und verfügen daher über mehr Kampferfahrung.
Wenn es zu einer Begegnung zwischen Marder und Katze kommt, behält das Raubtier in der Regel die Oberhand. Obwohl die Katze dem Marder mit ihren Krallen auch Verletzungen zufügen kann, besteht im Ernstfall Lebensgefahr für das Haustier.
Wenn sich ein Marder in deiner Umgebung niedergelassen hat, solltest du unbedingt verhindern, dass deine Katze auf ihn trifft. Lasse die Katze nur tagsüber herumstreunen und halte sie nachts im Haus. Andernfalls könnte ein Kampf schwerwiegende Folgen für deine Katze haben.
Natürliche Feinde
Bei einem Kampf haben Marder bessere Chancen, als Gewinner aus der Konfrontation hervorzugehen. Aber Katzen sind keineswegs wehrlos und ihre Krallen sind äußerst gefährlich.
Meist gehen Marder und Katzen einander jedoch lieber aus dem Weg. Beide kennen die Stärken des anderen und möchten eigene Verletzungen vermeiden.
Nur während der Paarungszeit von Anfang Juli bis September ist das Revierverhalten der Marder ausgeprägter. In dieser Zeit kommt es zu häufigeren Kämpfen. Ansonsten meiden jedoch beide Tiere das Revier des anderen.
Das Ausbringen von Katzenhaaren oder -urin gilt als bewährtes Hausmittel. Wenn der Marder den Geruch von Katzen wahrnimmt, ist er sich der Gefahr bewusst und sucht lieber woanders nach einem Versteck und verzieht sich von deinem Grundstück.
Wenn du erste Anzeichen wie Kratzgeräusche am Abend oder Marderkot feststellst, bringe die Haare aus. Auf diese Weise hältst du den Marder sanft auf Abstand.
Begegnungen von Mardern und Katzen
Die Reviere von Katzen und Mardern kreuzen sich besonders während der Paarungszeit im Sommer häufig. Nachts hörst du die lauten Schreie der Tiere und ihre Revierkämpfe.
Normalerweise meiden sich die Tiere jedoch. Denn bei einem Aufeinandertreffen drohen beiden schwerwiegende Verletzungen.
Während der Paarungszeit solltest du jedoch verhindern, dass sich deine Katze nachts im Freien aufhält, falls dort auch Marder unterwegs sind. Denn die Raubtiere sind aggressiv und haben mehr Kampferfahrung. Daher enden Konflikte für Katzen in der Regel weniger glücklich.
Als Hausmittel eignet sich das Ausbringen von Katzenhaaren oder das Verteilen von Katzenstreu zur Marderbekämpfung. Obwohl der Marder überlegen zu sein scheint, gehen die Tiere in der Regel einem offenen Schlagabtausch aus dem Weg. Sei dennoch vorsichtig und vermeide, dass deine Katze direkt mit dem Marder in Kontakt kommt.