Zwiebelgewächse sind in fast jedem Haushalt zu finden. Doch wusstest du, dass sie bei unseren geliebten Hunden und Katzen zu schwerer Blutarmut führen können? In diesem Artikel erfährst du, welche Zwiebelgewächse potenziell giftig sind, wie viel davon für deine Haustiere gefährlich werden kann und worauf du bei einer möglichen Zwiebelvergiftung achten solltest.
Welche Zwiebelgewächse sind potentiell giftig?
Zwiebelgewächse aus der Gattung Allium werden seit Jahrhunderten zur geschmacklichen Verfeinerung von Gerichten verwendet. Es gibt mehr als 95 verschiedene Arten, darunter Porree/Lauch, Schnittlauch, Knoblauch, Schalotten, Frühlingszwiebeln, Zwiebeln, Bärlauch und viele mehr. Vergiftungen treten zumeist mit den genannten Vertretern auf. Knoblauch enthält etwa 5-mal mehr Gift als Zwiebeln. Sowohl Hunde als auch Katzen reagieren empfindlich auf Zwiebelgewächse, wobei bestimmte Rassen wie japanische Hunderassen (z.B. Shiba Inu, Akita) oder Katzen besonders gefährdet sind.
Wieviel Zwiebeln oder Knoblauch sind giftig für meinen Hund oder meine Katze?
Zwiebelgewächse in frischem, gekochtem, frittiertem, getrocknetem, flüssigem und pulverisiertem Zustand sind für Hunde und Katzen giftig. Es gibt keine festgelegte niedrigste Dosis, ab der Vergiftungen auftreten. Bei Hunden zeigen sich Blutbildveränderungen bereits ab 15-30g Zwiebeln pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Katzen reichen schon 5g pro Kilogramm Körpergewicht aus, was in getrockneter Form in einem einzigen Babygläschen enthalten sein kann. Vergiftungen treten regelmäßig ab einer Aufnahme von 0,5% des Körpergewichts auf (was bei einem 10kg schweren Hund 50g Zwiebeln entspricht). Katzen, die mit Futter, das 3% Zwiebelpulver enthält, gefüttert werden (z.B. Babygläschen), entwickeln in 100% der Fälle innerhalb von einer Woche eine bestimmte Form der Blutarmut. Knoblauch kann sogar bis zu 5-mal potenter sein als Zwiebeln.
Besonders empfindlich für Vergiftungen mit Zwiebelgewächsen sind Tiere, die unter Diabetes oder Leberverfettung leiden, sowie solche, die dauerhaft halbfeuchtes Futter erhalten, da dieses oft Propylenglykol enthält. Auch chronische Vergiftungen durch die wiederholte Gabe kleiner Mengen sind möglich.
Was sind die Anzeichen einer Zwiebelvergiftung bei Hunden und Katzen?
Zwiebeln und Knoblauch schädigen die Zellmembranen der roten Blutkörperchen und können Magen-Darm-Entzündungen verursachen. Die Anzeichen einer Vergiftung mit Zwiebelgewächsen sind vielfältig und können folgende sein: Schwäche, Abgeschlagenheit, Koordinationsstörungen, helle Schleimhäute, roter oder brauner Urin, starker Speichelfluss, gelegentliches Erbrechen und Durchfall, Bauchschmerzen, erhöhte Herz- und Atemfrequenz. Erbrechen und Durchfälle treten in der Regel innerhalb des ersten Tages nach der Aufnahme auf, während die Folgen der Blutarmut erst einige Tage oder Wochen später auftreten.
Welche Untersuchungen werden zur Diagnose einer Zwiebel-Vergiftung benötigt?
Eine genaue Untersuchung der Blutzellen kann wichtige Hinweise liefern. Veränderungen der roten Blutkörperchen können durch eine mikroskopische Untersuchung eines Blutausstrichs sichtbar gemacht werden. Die Untersuchung der chemischen Blutwerte und eine Urinanalyse geben weitere Aufschlüsse. Bildgebende Untersuchungen wie Röntgen und Ultraschall können zur Ausschlussdiagnose anderer Erkrankungen herangezogen werden.
Wie wird eine Zwiebelvergiftung bei Hunden und Katzen behandelt?
Wenn die Aufnahme beobachtet wurde, sollte eine Dekontamination durchgeführt werden. In den ersten 1-2 Stunden kann ein Tierarzt Erbrechen auslösen. Tiere, die frühzeitig tierärztlich versorgt wurden, sollten nach einer Woche nachuntersucht werden, um den Zustand des Blutbildes zu überprüfen.
Hunde und Katzen, die bereits mit Symptomen einer Zwiebelvergiftung vorgestellt werden, müssen stationär betreut werden. Sie benötigen intravenöse Flüssigkeitsgaben, um Folgeschäden durch niedrigen Blutdruck und Stoffwechselprodukte vorzubeugen. Eine dauerhafte Schädigung der Nieren kann sonst die Folge sein. Bei schweren Fällen kann auch die Gabe von Bluttransfusionen erforderlich sein.
Leider steht kein spezifisches Gegengift zur Verfügung.
Wie ist die Prognose bei einer Zwiebelvergiftung?
Hunde und Katzen, die rechtzeitig tierärztlich versorgt werden, haben eine sehr gute Überlebenschance ohne Folgeschäden. Werden schwer betroffene Tiere nicht tierärztlich versorgt, führt dies in der Regel zum Tod.