Wer einen Pool bauen möchte, steht vor der Entscheidung für die Beckenhydraulik. Um Ihnen die Wahl etwas zu erleichtern, haben wir hier die wichtigsten Informationen zu den beiden Systemen zusammengefasst.
Grundlegende Infos
Damit das Poolwasser sauber bleibt, muss es durch ein Kreislaufsystem fließen, das mit einer Pumpe und einem Filter ausgestattet ist. Die gesamte Wassermenge sollte in einer bestimmten Zeit gereinigt werden können, daher ist eine optimale Zirkulation wichtig.
- Es gibt zwei verschiedene Hydrauliksysteme: das Überlaufbecken und das Skimmerbecken.
- Der Unterschied zwischen den beiden Systemen liegt darin, wie das Wasser zum Filter gelangt.
Natürlich reicht allein die Reinigung durch den Filter nicht aus, um das Wasser vor Mikroorganismen und Algen zu schützen. Es muss zusätzlich desinfiziert werden.
Es gibt verschiedene Desinfektionsmethoden wie Chlor, Aktivsauerstoff oder Brom zur manuellen Anwendung. Bei anderen Methoden werden spezielle Geräte wie Ionisatoren oder Salzelektrolyseanlagen in den Filterkreislauf integriert.
Das Skimmerbecken
Ein Oberflächen-Absauger mit Schwimmklappe:
- Der Skimmer oder Oberflächen-Absauger ist als Öffnung unter dem Beckenrand sichtbar. Er ist mit einem Schlauch und einer Pumpe verbunden, die das Oberflächenwasser absaugen und zur Filteranlage leiten.
- Das verschmutzte Wasser wird in einen Sand-, Glas- oder Kartuschenfilter gepumpt und das gereinigte Wasser fließt über Einlaufdüsen zurück in den Pool. Zusätzlich wird Wasser über den Bodenablauf abgesaugt und gereinigt.
- Der Skimmer ist mit einem Sieb und einer Klappe versehen, die verhindern, dass Schmutz aus dem Siebkorb austritt. Grobe Verunreinigungen wie Laub, Haare oder Insekten werden herausgefiltert und der Korb muss regelmäßig gereinigt werden.
Welche Skimmer gibt es?
Es gibt zwei Arten von Skimmern: der Einhängeskimmer und der Einbauskimmer.
- Der Einhängeskimmer kann nachträglich am Beckenrand befestigt werden, während der Einbauskimmer bereits beim Poolbau installiert wird.
- Schwimmbecken können einen oder mehrere Skimmer haben, die etwa 7 bis 15 cm unter dem Beckenrand installiert sind.
- Heutzutage ist es sogar möglich, Swimmingpools mit einem höheren Wasserstand zu bauen, bei dem der Wasserspiegel nur etwa 6 cm unter der Abdeckplatte liegt. Dadurch erfolgt die Reinigung der Wasseroberfläche besser.
Generell ist der Bau eines Skimmerbeckens einfacher und kostengünstiger. So können etwa 20 % der Kosten eingespart werden. Zudem benötigt ein Skimmerbecken insgesamt weniger Platz, was für kleinere Grundstücke vorteilhaft ist.
Die Mehrheit der Grundstückseigentümer entscheidet sich für ein Skimmerbecken, da es als günstige Standardversion beim Bau von Schwimmbecken gilt.
Das Überlaufbecken
Ein Becken mit Überlaufrinne und Ausgleichsbehälter:
- Bei einem Überlaufbecken befindet sich das Filtersystem rund um das Becken. Die meisten öffentlichen Pools nutzen dieses System. Das Wasser läuft bis zum Rand und schwappt dann über, wodurch es kontinuierlich von Verschmutzungen gereinigt wird.
- Nach dem Durchlaufen des Filters gelangt das Wasser in einen Ausgleichstank, der auch die gleichmäßige Wassertiefe garantiert, unabhängig von der Anzahl der Schwimmer im Pool. Bei niedrigem Wasserspiegel wird gereinigtes Wasser aus dem Ausgleichsbehälter oder Frischwasser aus der Leitung zugeführt.
- Die Einlaufdüsen werden im Boden oder in der Beckenwand angebracht, sodass das Wasser von unten nach oben bewegt wird. Dieses System kann bei jeder Beckenform angewendet werden.
- Die Wasseroberfläche wird kontinuierlich von Verunreinigungen befreit, wodurch eine effiziente Wasseraufbereitung gewährleistet wird.
Schwimmbecken mit einer Überlaufrinne, wie sogenannte Infinity-Pools, gelten als Luxusstandard und sind in der Anschaffung und Wartung teurer als herkömmliche Becken.
Die wichtigsten Punkte auf einen Blick
Vorteile Überlaufbecken:
- Das Wasser reicht bis zum Beckenrand (Optik des Infinity Pools).
- Das Wasser prallt nicht an den Beckenrand, es entstehen keine Reflexionswellen. Daher schwimmt man ruhiger und angenehmer.
- Man hat den Eindruck, ins Unendliche zu schwimmen.
- Der Wasserspiegel schließt mit dem Beckenrand ab und fließt gleichmäßig in die Überlaufrinne.
- Bodenebene Wasseroberfläche mit Infinity-Effekt.
- Maximaler Wasserstand.
- Kein sichtbarer Beckenrand.
- Geringer Reinigungsaufwand.
- Gleichmäßige Wasserzirkulation.
- Geringe Verschmutzung der Wasseroberfläche.
- Ruhigeres Wasser mit weniger Wellenbewegung.
Vorteile Skimmerbecken:
- Günstiger in der Anschaffung.
- Weniger Technik und Wartung.
- Benötigt weniger Platz bei gleicher Beckengröße.
- Der Wasserspiegel liegt etwa 7-15 cm unter dem Beckenrand.
- Geringerer Bauaufwand, zum Beispiel einfachere Abdichtung des Beckenkopfes.
- Einfachere Überwinterung.
- Kein Sammelschacht erforderlich.
Nachteile Überlaufbecken:
- Hohe Materialkosten.
- Erfordert einen Sammelschacht.
- Komplexere Technik.
- Aufwendigere Überwinterung.
- Benötigt mehr Platz für die Überlaufrinne.
Nachteile Skimmerbecken:
- Die Wasserqualität ist im Vergleich zum Überlaufbecken etwas schlechter aufgrund einer kleineren Absaugfläche.
- Die Wasseroberfläche liegt unterhalb des Beckenrands.
- Die Umwälzung des Wassers ist ungleichmäßig.
- Der Reinigungsaufwand ist größer, es bildet sich Schmutz am Beckenrand.
- Es gibt Reflektionswellen, die das Schwimmen beeinträchtigen können.
- Durch den tieferen Wasserspiegel blickt man auf den Beckenrand.
Fazit
Die Entscheidung für ein Skimmerbecken oder ein Überlaufbecken hängt letztendlich vom Budget und dem persönlichen Geschmack ab. Optisch fällt vielen die Wahl leicht: Ein Überlaufbecken oder ein Infinity-Pool sehen schick und edel aus und fügen sich nahtlos in die Umgebung ein. Man hat das Gefühl, ins Unendliche zu schwimmen, da der Wasserrand optisch in die Landschaft übergeht und der Pool größer erscheint.
Das Skimmerbecken ist jedoch eine beliebte, ökonomische und funktionale Lösung für private Schwimmbecken, die den Badespaß in keiner Weise beeinträchtigt.
