Hast du dich jemals gefragt, wie du eine Hydraulikleitung bestimmen oder neu auslegen kannst, wenn nicht alle Daten vorhanden sind? In diesem Video zeigen wir dir, wie du anhand eines alten Schlauchs deine Hydraulikleitungen identifizieren und neu auslegen kannst.
Technische Parameter auf der Hydraulikleitung
Auf einer Hydraulikleitung findest du verschiedene technische Parameter, die dir bei der Bestimmung helfen. Dazu gehören die Norm, die Nennweite, der Betriebsdruck und die Temperatur, die der Schlauch aushalten kann.
Mit diesen Informationen kannst du ganz einfach den richtigen Typ im Landefeld Atlas bestimmen. In unserem Beispiel handelt es sich um einen 2SN Schlauch nach EN 853.
Was bedeutet 2SN?
Die Abkürzung 2SN gibt Auskunft über die Struktur der Hydraulikleitung. Bei einem 2SN Schlauch gibt es zwei Stahldrahtgeflechteinlagen als Druckträgerschicht zwischen Innenseele und Außendecke. Es gibt auch 1SN Schläuche, die nur eine Stahldrahtgeflechteinlage haben. Für den Höchstdruckbereich gibt es den 4SH und den 4SP Schlauch mit vier Einlagen als Druckträgerschicht.
Außerdem gibt es noch die 1 und 2TE Schläuche mit einer Textileinlage als Druckträgerschicht. Diese Schläuche ermöglichen flexiblere Anwendungsmöglichkeiten mit Drücken bis zu 145 bar.
Was tun, wenn die technischen Daten nicht mehr lesbar sind?
Falls die technischen Daten nicht mehr lesbar sind, kannst du den Schlauch anhand des Drucks und der Temperatur deiner Anwendung bestimmen. Wenn dir auch diese Daten nicht bekannt sind, kannst du das Gewebe durch Abschälen des Gummis identifizieren. Außerdem kannst du die Anzahl der Druckträgerschichten bestimmen, indem du die Leitung durchtrennst.
Bestimmung des Längenmaßes und der Armaturen
Nachdem du die technischen Parameter bestimmt hast, musst du das Längenmaß und die Armaturen festlegen. Wie du das Längenmaß bestimmst, kannst du in der Grafik unten sehen.
Die Armaturen der Schlauchleitung kannst du anhand der Bauform bestimmen. Im Landefeld Atlas findest du eine gute Übersicht auf den Seiten 414 und 415. Dort helfen dir Abkürzungen wie DKOL, AGR oder DKR bei der Auswahl.
Um das Gewinde der Überwurfmutter zu bestimmen, misst du den Innendurchmesser mit einer Schieblehre. Das Ergebnis zeigt dir die Gewindetabelle im Landefeld Atlas. In unserem Beispiel handelt es sich um ein metrisches M16 x 1,5 mm Gewinde. Du solltest jedoch beachten, dass es dieses Gewinde sowohl in der 8S als auch in der 10L Variante gibt.
Um herauszufinden, ob es sich um die schwere oder leichte Baureihe handelt, musst du den Stutzen messen. Die Werte 8mm und 10mm entsprechen dabei den Varianten 8S VS und 10L VS.
Unser Tipp!
Der Unterschied zwischen der leichten und schweren Baureihe lässt sich auch optisch erkennen. Bei der schweren Baureihe ist der Abstand zwischen Gewinde und Dichtkegel größer. Das Material ist zudem stärker und ermöglicht Anwendungen mit höherem Druck. Zur Sicherheit empfehlen wir jedoch immer das Messen des Stutzens!
Wichtig zu beachten
Wenn du zwei gewinkelte Armaturen hast, teile uns bitte den Verdrehwinkel mit. In unserem Beispiel zeigen beide Armaturen nach unten, was einen Verdrehwinkel von Null bedeutet. Bei entgegengesetzter Richtung wäre der Verdrehwinkel entsprechend 180 Grad.
Hilfe und Unterstützung
Wir stehen dir gerne zur Seite! Neben der Herstellung von Schlauchleitungen nach deinen Angaben bieten wir auch die vormontierte Montage in unserer Fachwerkstatt an. Unser technisches Vertriebsteam berät dich gerne bei Fragen und Anliegen. Sprich uns einfach an!
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