So betonieren Sie Ihre eigene Bodenplatte: Tipps und Tricks

So betonieren Sie Ihre eigene Bodenplatte: Tipps und Tricks

Das Gießen einer Bodenplatte für Ihr Haus ist kein einfaches Unterfangen. Nur erfahrene Heimwerker sollten sich daran wagen. Dabei ist es unerlässlich, den Fundamentplan eines Statikers zu beachten.

Die Bodenplatte bildet das Fundament Ihres Hauses. Hier muss alles stimmen. Fehler können den gesamten Bau beeinflussen und sehr teuer werden. Sie können dazu führen, dass Planungen geändert oder die gesamte Bodenplatte neu gebaut werden muss. Zudem können sie bei nachfolgenden Bauvorhaben zu Problemen mit der Gewährleistungspflicht der beauftragten Unternehmen führen. Ein gewisses Maß an Erfahrung ist daher empfehlenswert.

Die Grundlage: Der Fundamentplan

Wenn Sie Ihre Bodenplatte selbst erstellen möchten, sollten Sie dies in Absprache mit einem Statiker tun. Dieser erstellt den Fundament- oder Bewehrungsplan basierend auf den örtlichen Gegebenheiten und dem Bauplan. Es ist entscheidend, diesen Plan genau einzuhalten. Er legt fest, wie das Fundament gestaltet wird, wo und wie viel Stahl in der Bodenplatte verlegt werden muss und wie die Betonmischung zusammengesetzt sein soll. Auch die erforderlichen Anschlüsse müssen an der richtigen Stelle und in der richtigen Ausführung vorhanden sein.

Es ist also wichtig, den Bewehrungsplan lesen zu können. Einige Details können Sie sich sicherlich von einem Statiker erklären lassen, aber das Grundprinzip und die zugrundeliegenden Normen sollten Sie verstehen. Diese Normen sind sehr umfangreich und enthalten auch Erläuterungen zu den verwendeten Symbolen. Wenn Sie lediglich eine veraltete Norm kennen, sollten Sie eventuell ein kurzes Update in Betracht ziehen.

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Vorbereitungen für das Betonieren der Bodenplatte

Als erstes muss die Fläche für die Bodenplatte abgesteckt werden. Am besten verwenden Sie dazu ein Schnurgerüst. Innerhalb des abgesteckten Bereichs muss die oberste Erdschicht bis zu einer festgelegten Tiefe entfernt und durch eine Kieselschicht ersetzt werden. Diese Schicht muss mit einem Rüttler verdichtet werden. Die erforderlichen Anschlüsse für Küche, Bad, Hauswirtschaftsraum und Elektroleerrohre werden in dieser Kieselschicht verlegt.

Wenn nicht die gesamte Bodenplatte als Thermobodenplatte ausgeführt wird, muss üblicherweise eine Frostschürze von mindestens 80 Zentimetern Tiefe gegossen werden. Hierzu wird ein etwa 40 Zentimeter breiter Graben ausgehoben, der später mit Beton aufgefüllt wird. Vor dem Verfüllen des Grabens wird das Erdungsband für die Strom- und Wasserleitungserdung darin platziert. Je nach Bodenbeschaffenheit und Statik kann es auch erforderlich sein, Bewehrungseisen in die Frostschürze einzubetonieren (bitte den Fundamentplan beachten). Diese sollten aus dem Beton herausragen, damit sie mit den Bewehrungseisen der Bodenplatte verbunden werden können.

DIY: Das Gießen der Bodenplatte

Die Schaltafeln oder Bretter für die umlaufende Schalung der Bodenplatte müssen nun exakt ausgerichtet und an den Eckstößen zusammengenagelt werden. Eine Baufolie, die über die Kieselschicht gelegt wird, schützt das Haus vor aufsteigender Feuchtigkeit. Nun werden Bewehrungsmatten verlegt und an den Verbindungsstellen miteinander verbunden. Wichtig ist, dass die Stahlmatten allseitig mindestens drei Zentimeter vom Beton umschlossen sind. Hierfür sollten sie auf Bewehrungsprofile oder Kunststoffabstandshalter gelegt und exakt ausgerichtet werden. Sobald die Matten verlegt sind, kann der Transportbeton angeliefert und gleichmäßig verteilt werden. Anschließend wird die Oberfläche glatt abgezogen, beispielsweise mit einer Alulatte.

Trocknungszeit

Die Bodenplatte muss nun trocknen. Je nach Wetterlage sollte die Fläche vor Frost und zu schnellem Austrocknen durch Sonneneinstrahlung geschützt werden. An heißen Sommertagen kann es erforderlich sein, den Beton mit einem Gartenschlauch zu bewässern, um Rissbildungen zu vermeiden. Insgesamt dauert es etwa 28 Tage, bis der Beton vollständig ausgehärtet ist. Dennoch kann der Baubetrieb bereits nach drei bis fünf Tagen fortgesetzt werden. Sobald der Beton ausgehärtet ist, kann die Schalung entfernt werden, ähnlich wie bei einer Springform.

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Zeitaufwand und Kostenersparnis

Selbstbauer sollten für die Fertigstellung der Bodenplatte etwa eine Woche einplanen – ohne Berücksichtigung der Trocknungszeit. Ein Bauunternehmen benötigt für die gleiche Arbeit normalerweise zwei bis drei Tage. Der Anteil der Eigenleistung, und somit das Einsparpotenzial, bei Erd- und Betonarbeiten liegt zwar bei 40 bis 50 Prozent, allerdings werden hierfür spezielle Maschinen benötigt, die ein Laie möglicherweise kostenpflichtig ausleihen muss.

Besonderheiten: Weiße Wanne und gedämmte Bodenplatte

Eine Bodenplatte ist immer die Basis des Hauses, unabhängig davon, ob ein Keller oder direkt Wohnräume darauf gebaut werden. Die Ausführung der Bodenplatte kann jedoch je nach Nutzung des Untergrunds unterschiedlich sein:

Bodenplatte + Wohnraum

Wenn das Haus ohne Keller direkt auf der Bodenplatte errichtet wird, muss diese gedämmt sein. Dazu werden in der Regel eine oder mehrere Schichten Dämmplatten zwischen der Kieselschicht und dem Beton verlegt. Geeignet sind Polystyrolplatten auf XPS-Basis oder Platten aus Schaumglas. Eine Dämmstärke von 16 bis 20 Zentimetern ist sinnvoll.

Bodenplatte + unbeheizter Keller

Wenn der Keller als Stau- und Heizungsraum genutzt wird und nicht beheizt wird, muss die Bodenplatte des Kellers nicht gedämmt sein. Stattdessen sollte die Kellerdecke gedämmt werden, um den darüberliegenden Wohnraum vor Wärmeverlust zu schützen. Da sich die Bodenplatte im Keller bereits mindestens zwei Meter unter der Geländeoberkante befindet, ist kein Streifenfundament zum Schutz vor Frost erforderlich. Aus statischen Gründen können sie jedoch dennoch notwendig sein.

Bodenplatte + beheizter Keller

Wenn der Keller auch als Wohnraum genutzt wird, muss die Bodenplatte ebenso wie die Bodenplatte im Erdgeschoss gedämmt werden. Im Keller ist eine gute Wärmedämmung in Verbindung mit einer effektiven Feuchtigkeitsisolierung aufgrund des erhöhten Erddrucks und der vorhandenen Feuchtigkeit besonders wichtig.

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Weiße Wanne

Es kann vorkommen, dass aufgrund eines hohen Grundwasserspiegels keine Unterkellerung möglich ist. Ein Bodengutachten gibt hierüber Auskunft. Es ist jedoch oft möglich, den Keller als sogenannte “Weiße Wanne” zu gestalten. Dabei werden die Wände und Bodenplatte des Kellers aus wasserundurchlässigem Beton hergestellt. Die Planung und Ausführung sollten auf jeden Fall Fachleuten überlassen werden, da das Bauwerk am Ende absolut wasserdicht sein muss.

Mit diesen Tipps und Tricks können Sie Ihre eigene Bodenplatte betonieren. Viel Erfolg beim Bau Ihres Hauses!

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