Die Macht der Triebe wird von dir als Halter viel Geduld fordern. Nicht nur was deine heiße Hundedame betrifft. Das Gassigehen mit ihr und die Flirtversuche liebestoller Rüden werden jetzt zu einer echten Herausforderung. Wir haben für dich jede Menge Wissenswertes rund um die Läufigkeit deiner Hündin zusammengestellt.
Wann findet die erste Läufigkeit bei der Hündin statt?
Meistens werden Hündinnen im Alter von sechs bis zwölf Monaten zum ersten Mal läufig. Bei kleinen Rassen kommt sie früher, bei den großen später. Die Jahreszeit ist dabei theoretisch egal, wahrscheinlicher ist jedoch Herbst und Frühjahr.
Erste Anzeichen und Ablauf der Läufigkeit
Wenn du über den Ablauf und die Besonderheiten der einzelnen Phasen des Zyklus Bescheid weißt, kannst du das Verhalten deiner Vierbeinerin besser verstehen, einordnen und damit entspannter umgehen. Kurz vor der Läufigkeit wird dein Hundemädchen verstärkt urinieren, also Duftmarken absetzen. Zudem wirst du Absonderungen von blutigem Scheidensekret vorfinden. Rüden werden den Duft deines Hundefräuleins unwiderstehlich finden und sie bezirzen und bedrängen. Zu Beginn ihrer ersten Läufigkeit wird deine Hündin Rüden jedoch vermutlich anknurren oder sogar wegbeißen, da sie meist noch nicht paarungsbereit ist. Das wird sich aber bald ändern und plötzlich findet sie die Rüden toll! Die Hündin wird trächtig werden, sollte sie sich paaren. Davon ist abzuraten, da deine Hündin immer noch sehr jung und im Wachstum ist. Rüden also am besten fernhalten.
Der Zyklus der Hündin auf einen Blick – Die vier Phasen der Läufigkeit
Vorbrunst (Proöstrus)
- Dauer: drei bis 17 Tage
- Angeschwollene Vagina, blutiger Ausfluss
- Die Hündin ist nicht paarungsbereit und bissig gegenüber Rüden
Brunst (Östrus)
- Dauer: drei bis 21 Tage
- Weniger geschwollene Vagina, wässriger bis schleimiger Ausfluss
- Tag zwei bis vier sind die fruchtbaren Tage
- Die Hündin ist deckbereit und sucht den Kontakt zu Rüden
Nachbrunst (Metöstrus)
- Dauer: neun bis zwölf Wochen
- Abschwellen der Vagina, Ausfluss stoppt
- Scheinträchtigkeit kann auftreten
Ruhephase (Anöstrus)
- Je nach Rasse und Hündin mehrere Wochen oder Monate
Wie lange sind Hündinnen läufig?
Die Läufigkeit dauert ungefähr 21 Tage, die Duldungsphase (Standhitze) meist fünf bis sechs Tage. Die Hündin steht dabei mit fest aufgesetzten Beinen und drückt den Rücken durch, damit der Rüde für den Deckakt aufsteigen kann.
Wie oft wird eine Hündin läufig?
Hündinnen werden alle sechs bis sieben Monate, also zweimal jährlich, läufig. Je nach Rasse kann dies variieren.
Wie lange muss ich aufpassen?
Um wirklich sicher zu sein, solltest du ab der ersten Blutung aufpassen. Allerdings ist die Blutung die Vorbereitung auf die Paarungszeit. Es dauert eine Weile, bis die Hündin bereit ist. Wenn die Blutung beginnt nachzulassen, dann musst du besonders aufpassen – da beginnt die eigentliche Paarungszeit. Diese endet generell sieben Tage nachdem die Blutung vollständig vorüber ist.
Was muss ich während der Läufigkeit beachten?
Das Verhalten deiner läufigen Hündin wird dich eventuell verwundern. Auch kann deine Vierbeinerin anfälliger für Infektionskrankheiten sein. Oft haben Hündinnen nicht nur ihren Appetit, sondern auch ihre gute Erziehung schlichtweg vergessen. Eine sanfte Hundedame kann dann durchaus zu einer nervenden Haustyrannin werden. Andere Hündinnen werden nur etwas unruhiger oder auch ruhiger, oder auch ängstlicher oder aggressiver. Typisch ist zudem beim Spazierengehen die aktive Suche nach Rüden sowie die verstärkte Aggression gegenüber anderen Hündinnen. Starke Hormonschwankungen können zu Scheinschwangerschaften führen.
Läufigkeitshosen für mehr Hygiene
Die meisten Hündinnen putzen sich insbesondere in der heißen Zeit sehr oft. Absonderungen aus der Scheide sind jedoch unvermeidlich und verschmutzen Decken, Teppich und mehr. Eine waschbare Läufigkeitshose absorbiert den Ausfluss und sorgt für Sauberkeit. Gewöhne deine Vierbeinerin daher schon frühzeitig und behutsam an die Läufigkeitshose.
Infektionen während der Läufigkeit
Vier bis acht Wochen nach der Brunst kann es insbesondere bei älteren Hundedamen zu Vereiterungen der Gebärmutter (Pyometra) kommen. Bei gelbem Scheidenausfluss oder Fieber solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Warum wird die Hündin nicht läufig?
Eine Möglichkeit für das Ausbleiben der Läufigkeit ist die sogenannte stille Brunst. Die Hündin ist im normalen Zyklus, jedoch ohne den typischen Vaginalausfluss, die Schwellung der Scheide oder etwa Paarungsbereitschaft. Bei einer erwachsenen Hundedame können Hormonstörungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion die Ursache sein. Zudem kann auch eine angeborene Chromosomenstörung vorliegen. Am besten lässt du deine Vierbeinerin von einem Tierarzt durchchecken.
Schon gewusst? Eine Menopause ist ausgeschlossen. Die Läufigkeiten werden sporadischer, aber Hündinnen können bis an ihr Lebensende trächtig werden.
Wie verhindere ich eine Läufigkeit?
Die Gefahr der Trächtigkeit sowie die Begleiterscheinungen der Läufigkeit sind oftmals die Gründe, diese zu verhindern. Zwei Möglichkeiten bieten sich an:
- Hormoninjektionen unterdrücken die Läufigkeit. Die Spritzen werden alle vier bis sechs Monate verabreicht. Die Behandlung kann zwar jederzeit abgebrochen werden. Vorsicht: Krankheiten wie Gebärmuttervereiterungen oder Diabetes werden begünstigt.
- Bei einer Kastration werden die Eierstöcke und oft auch die Gebärmutter entfernt. Läufigkeiten, Scheinschwangerschaften, Gebärmuttervereiterungen sowie die Gefahr der Trächtigkeit sind dann Vergangenheit. Auch das Risiko, an Gesäugetumoren (Mammatumor) zu erkranken, wird verringert. Eine bessere Futterverwertung kann jedoch zur Gewichtszunahme und somit zu Übergewicht führen. Manchmal kommt es auch zu Wesensveränderungen, vorher aufgeregte und hibbelige Hündinnen werden ruhiger und entspannter. Das passiert aber nicht immer und kann nicht garantiert werden.
vetevo-Fazit
Eine Hündin wird etwa zweimal im Jahr läufig und verhält sich dann meist wochenlang anders als gewohnt. Das Gassigehen wird oftmals wegen der Rüden zu einer Herausforderung. Scheinschwangerschaften und die erhöhte Gefahr von Infektionen sind zusätzliche Stressfaktoren für Hündin und Halter. Eine Kastration beendet diese unangenehmen Begleiterscheinungen der Läufigkeit. Hormonspritzen sind weniger radikal, begünstigen jedoch einige Krankheiten. Wenn du Beratung wünschst, dann wende dich gerne an uns oder entdecke weitere wichtige & interessante Infos in der kostenlosen vetevo App.