Kalligraphie-Fans aufgepasst! Wachssiegel sind ein absolutes Must-Have für jedes handgeschriebene Werk und verleihen Papeterie einen ganz besonderen Touch. Aber wie erstellt man eigentlich Wachssiegel und worauf sollte man dabei achten? In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst.
Die Wahl des richtigen Materials
Aktuell gibt es zwei geeignete Materialien für Wachssiegel: Siegellack und Siegelwachs. Siegellack wird aus Baumharzen hergestellt und wurde bereits vor Jahrhunderten zur Versiegelung wichtiger Schriftrollen verwendet. Siegel, die mit Siegellack hergestellt werden, sind spröde und brechen beim Öffnen des Briefs. Dies war früher ein Vorteil, da man so sehen konnte, ob das Siegel unversehrt war. Heutzutage ist es jedoch eher ein Nachteil, da die Siegel beim Postversand leicht brechen können.
Siegel aus Siegellack haben jedoch einen wunderschönen Glanz und härten fest aus. Wenn du dein Siegel mit der Post verschicken möchtest, ist es ratsam, Siegelwachs zu verwenden. Siegel aus Wachs haben zwar keinen so schönen Glanz wie Siegel aus Lack, jedoch sind sie flexibler und können nicht brechen.
Die einfache Herstellung von Wachssiegeln
Um ein Wachssiegel herzustellen, musst du sowohl den Lack als auch das Wachs schmelzen. Für die Herstellung eines einzelnen Siegels eignet sich ein Schmelzlöffel gut. Wenn du Stangen hast, kannst du mithilfe eines spitzen Gegenstands ein Stück davon abschneiden. Das Wachs oder der Lack werden dann im Löffel über einer Kerzenflamme geschmolzen. Sobald alle festen Bestandteile verschwunden sind, gießt du die flüssige Substanz aus und lässt sie 10-15 Sekunden abkühlen.
Anschließend positionierst du den Siegelstempel auf dem Wachs, drückst leicht an und lässt das Siegel vollständig erkalten. Danach kann der Stempel problemlos entfernt werden. Wenn sich der Stempel schwer löst, ist das Siegel noch nicht ausgehärtet und sollte noch etwas länger stehen gelassen werden.
Massenproduktion leicht gemacht
Wenn du eine größere Anzahl von Wachssiegeln herstellen möchtest, ist die Methode mit dem Schmelzlöffel zeitaufwendig. Glücklicherweise gibt es Siegelwachs in Stangen, das mit einer einfachen Heißklebepistole geschmolzen werden kann. Diese Methode ist allerdings nur für Siegelwachs geeignet, da es keine passenden Lackstangen gibt.
Am Anfang solltest du ausprobieren, wie oft du auf die Heißklebepistole drücken musst, um die richtige Menge für ein Wachssiegel zu erhalten. Sobald du dies weißt, kannst du ein Siegel nach dem anderen herstellen.
Tipp: Kühl den Siegelstempel zwischendurch
Um das Erstarren des Siegelwachses zu beschleunigen, kannst du den Siegelstempel zwischendurch auf einen Kühlpack legen. Dadurch verkürzt sich die Wartezeit.
Wie viel Wachs benötigst du?
Es gibt zwei Größen von Wachs- und Lackstangen für Heißklebepistolen: 11 mm für herkömmliche Pistolen und 7 mm für kleinere Modelle. Achte darauf, die richtige Größe zu bestellen. Eine kleine Wachs- oder Lackstange reicht in der Regel für ca. 5 Siegel, während eine große Stange etwa 8-10 Siegel ergibt. Je nachdem, wie viel Wachs du verwendest und wie groß dein Siegelstempel ist, können diese Zahlen variieren. Berücksichtige zusätzlichen Bedarf, wenn du das Siegel auf einem Band oder mit einem Blümchen integrieren möchtest.
Erstelle ein loses Siegel
Möchtest du ein einzelnes Siegel herstellen, das nicht auf einen Brief geklebt wird? Dann gibt es einen einfachen Trick: Du kannst das Siegel auf einem Stück Backpapier herstellen. Nach dem Auskühlen lässt es sich ganz einfach ablösen und du hast ein loses Wachssiegel. Alternativ kannst du auch eine Marmorplatte verwenden, die das Wachssiegel zusätzlich abkühlt.
Wenn du das Siegel mit einem Band vom Brief herunterschieben möchtest, lege ein kleines Stück Backpapier an die gewünschte Stelle. Sobald das Wachs ausgekühlt ist, kannst du das Papier entfernen, ohne das Siegel zu beschädigen.
Wofür möchtest du dein Wachssiegel verwenden?
Plane dein Wachssiegel auf einem Band oder in Kombination mit Kalligraphie zu nutzen? Oder möchtest du ganz klassisch Briefumschläge verschließen? Schreibe es uns in den Kommentaren!
Liebe Grüße,
Deine Melanie
