Sie haben sich für den Kauf eines Gebrauchtwagens entschieden und nun stellt sich die Frage, wie Sie die Finanzierung am besten angehen. Die Wahl der richtigen Finanzierungsform hängt sowohl von Ihrem Budget als auch von Ihren persönlichen Präferenzen ab. Zudem spielt die Art des Fahrzeugs eine Rolle. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie bei der Finanzierung eines Gebrauchtwagens achten sollten.
Die Standardfinanzierung: Ein klassischer Ratenkredit
Die Standardfinanzierung ist eine beliebte Form der Fahrzeugfinanzierung. Hierbei handelt es sich um einen klassischen Ratenkredit, den Banken, Sparkassen oder auch Händlerinnen und Händler gewähren können. Sie zahlen die Kaufsumme des Fahrzeugs während der Vertragslaufzeit in gleichbleibenden monatlichen Raten ab. Die Zinshöhe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Teilfinanzierung mit Eigenkapital oder einer Vollfinanzierung ohne Eigenkapital.
Wenn Sie kein Eigenkapital haben, müssen Sie mit höheren Ratenzahlungen rechnen. Je kürzer die Laufzeit des Kredits, desto höher fallen die Raten aus. Eine Anzahlung bei Vertragsabschluss kann die monatlichen Raten verringern. Am Ende der Vertragslaufzeit gehört das Fahrzeug Ihnen. Diese Form der Finanzierung bietet Ihnen Planungssicherheit. Eine spezielle Form des Ratenkredits ist der Autokredit, der zweckgebunden an den Kauf eines Fahrzeugs geknüpft ist. Häufig dient das Fahrzeug als Sicherheit für den Kreditgeber, was zu günstigeren Konditionen im Vergleich zur Standardfinanzierung führen kann.
Die Ballonfinanzierung und die 3-Wege-Finanzierung
Eine alternative Finanzierungsmöglichkeit ist die Ballonfinanzierung. Hierbei finanzieren Sie nicht die gesamte Kaufsumme, sondern nur einen Teil. Den restlichen Betrag, den sogenannten Ballon, begleichen Sie am Ende der Laufzeit mit einer Schlussrate. Der Vorteil dieser Form der Finanzierung liegt in den niedrigeren monatlichen Raten, was Ihnen finanziellen Spielraum verschafft. Allerdings müssen Sie am Ende der Laufzeit eine vergleichsweise hohe Schlussrate leisten.
Bei der 3-Wege-Finanzierung haben Sie drei Optionen: Sie können die Schlussrate sofort begleichen und werden somit direkt Eigentümer des Fahrzeugs. Alternativ können Sie die Schlussrate in weiteren Raten abbezahlen. Die dritte Möglichkeit besteht darin, das Fahrzeug ohne Bezahlung der Schlussrate an den Händler zurückzugeben. Dabei müssen jedoch bestimmte Vertragsbedingungen erfüllt sein, wie beispielsweise ein vereinbarter Kilometerstand. Der Vorteil dieser Option ist, dass Sie keine Besitzansprüche haben und sich direkt nach einem neuen Gebrauchtwagen umsehen können.
Das Privatleasing: Eine weitere Option
Auch das Leasing von Gebrauchtwagen wird immer beliebter. Hier zahlen Sie monatlich eine bestimmte Summe für die Nutzung eines meist neuwertigen Fahrzeugs, beispielsweise eines Jahreswagens. Das Fahrzeug bleibt dabei im Besitz der Händlerinnen oder Händler, die es am Ende des Vertrags wieder zurückerhalten.
Zu Beginn des Leasings wird oft eine Anzahlung vereinbart, die die Höhe der monatlichen Leasingraten beeinflusst. Diese Raten sind in der Regel günstiger als bei einer Standardfinanzierung und beinhalten häufig auch die Wartungskosten sowie Regelungen für den Fall einer Autopanne. Am Ende der Laufzeit haben Sie oft die Möglichkeit, das Fahrzeug zu kaufen. Falls diese Option nicht besteht, gibt es in der Regel andere attraktive Angebote, um das Fahrzeug abzulösen. Der große Vorteil beim Leasing besteht darin, dass Sie am Ende keine Sorge um den Wiederverkaufswert des Fahrzeugs haben, da es nicht Ihnen gehört. Beachten Sie jedoch unbedingt die vereinbarten Vertragsbedingungen, wie den Zustand des Fahrzeugs und die maximal zulässige Kilometerleistung, um zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Der Barkauf: Eine alternative Option
Wenn Ihnen monatliche Raten, feste Zinsen und Anzahlungen nicht zusagen und Sie der Meinung sind, dass “Nur Bares Wahres ist”, können Sie Ihren Gebrauchtwagen auch bar bezahlen. Oftmals gibt es bei Barzahlung die Möglichkeit, einen Preisnachlass auszuhandeln. Vereinbaren Sie am besten direkt eine Probefahrt und nutzen Sie eventuelle Mängel als Argument, um den Preis weiter zu drücken.
Beachten Sie jedoch, dass Barzahlung nicht zwangsläufig bedeutet, dass Sie die gesamte Summe in bar mitbringen müssen. Viele Händlerinnen und Händler akzeptieren auch eine Überweisung des Geldbetrags als Zahlung. Sollte das Gesparte nicht ausreichen, um den vollen Kaufpreis zu begleichen, können Sie Ihre Reserven auch mit einem Kredit Ihrer Sparkasse aufstocken.
Abschließend lässt sich sagen, dass Sie bei der Finanzierung eines Gebrauchtwagens verschiedene Optionen haben. Wählen Sie diejenige aus, die am besten zu Ihren finanziellen Möglichkeiten und Präferenzen passt. Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Finanzierungsinstitute und denken Sie immer daran, Ihre Entscheidung verantwortungsbewusst zu treffen. So können Sie sich schon bald über Ihr neues Fahrzeug freuen.
