So findest du effiziente Elektrogeräte: Energieeffizienzklassen leicht verständlich erklärt

So findest du effiziente Elektrogeräte: Energieeffizienzklassen leicht verständlich erklärt

Du möchtest energieeffiziente Elektrogeräte kaufen, um die Umwelt zu schonen und gleichzeitig deine Stromrechnung zu reduzieren? Aber wie erkennst du eigentlich, welche Geräte wirklich energieeffizient sind? Keine Sorge, wir haben hier alle wichtigen Informationen für dich übersichtlich zusammengefasst.

Energieeffizienzklassen: Was steckt dahinter?

In Deutschland gibt es spezifische Gesetze und Verordnungen, wie das Energieverbrauchskennzeichnungsgesetz (EnVKG) und die Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (EnVKV), die von den EU-Richtlinien vorgeschrieben sind. Die Energieeffizienzklassen werden für jede Gerätegruppe individuell festgelegt.

Die Energieeffizienzklasse eines Geräts wird anhand des Verbrauchs im Vergleich zu einem Referenzgerät bestimmt. Je geringer der Verbrauch im Vergleich zum Referenzgerät ist, desto höher ist die Energieeffizienzklasse des Geräts. So kannst du innerhalb einer Produktgruppe verschiedene Geräte miteinander vergleichen. Die Energieeffizienz unterschiedlicher Gerätetypen kann jedoch nicht direkt miteinander verglichen werden.

Das Energielabel enthält neben der Energieeffizienzklasse auch weitere Informationen über das Produkt. Du findest darin Angaben zum jährlichen Stromverbrauch, zur Größe und zur Geräuschentwicklung des Geräts. Wenn das Gerät neben Strom auch andere Energieträger wie Gas oder Wasser benötigt, werden auch diese Verbrauchswerte angegeben.

Energieeffizienzklassen für Haushaltsgeräte

Für einen besseren Überblick hier eine Tabelle mit den Energieeffizienzklassen für verschiedene Haushaltsgeräte:

[Image: Tabelle Energieeffizienzklassen Haushaltsgeräte]

Quelle: BMWi (Stand: 1. September 2021)

Staubsauger ohne Energielabel

Seit Ende Januar 2019 sind Staubsauger ohne Energielabel im Handel erhältlich. Dies ist auf einen Rechtsstreit zwischen der EU-Kommission und dem Unternehmen Dyson zurückzuführen, das beutellose Staubsauger herstellt. Dyson hatte Einspruch gegen das Testverfahren für die Vergabe des Energielabels eingelegt, da die Staubsauger mit leerem Beutel gemessen wurden. Dyson argumentierte, dass der Energieverbrauch der Geräte mit vollem Beutel höher sei und sah sich dadurch benachteiligt. Das Gericht der Europäischen Union gab Dyson im November 2018 Recht. Die EU-Kommission verzichtete darauf, gegen das Urteil vorzugehen, und somit ist die Verordnung zur Kennzeichnung von Staubsaugern mit einem Energielabel Ende Januar 2019 ausgelaufen. Bis eine neue Regelung gefunden wird, können Geräte nun ohne Kennzeichnung verkauft werden. Als Verbraucher bleibt dir nichts anderes übrig, als dich anhand der Herstellerangaben zu informieren oder Produkttests im Internet zu nutzen.

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Energielabel für Gebäude, Heizungen und Pkw

Das Energielabel findet sich nicht nur auf Haushaltsgeräten, sondern auch in anderen Bereichen. In bestimmten Fällen sieht die Energieeinsparverordnung (EnEV) vor, dass die Energieeffizienz von Gebäuden anhand eines Energieausweises bewertet wird. Wenn du dein Haus verkaufen möchtest oder nach einer energetischen Sanierung einen Energieausweis benötigst, musst du diesen erstellen lassen. Durch eine energetische Sanierung kannst du langfristig Energieverbrauch und Kosten senken.

Seit Herbst 2015 gibt es auch Energielabel für Heizungen. Die meisten neuen Heizanlagen müssen ein Label tragen. Wenn du dich zu einer neuen Heizanlage beraten lässt, sollte dich dein Ansprechpartner auf die Energieeffizienzklasse hinweisen.

Auch Kraftfahrzeuge werden mittlerweile mit einem Energielabel versehen. Die Kriterien für sparsame und klimaschonende Autos sind der Kohlendioxid-Ausstoß (CO2-Ausstoß) und das Gewicht des Fahrzeugs. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert, dass das Label schwere Fahrzeuge bevorzugt und somit für Verbraucher als Informationsquelle ungeeignet ist.

Selbstbewertung der Hersteller

Das EU-Energielabel wird nicht von einer unabhängigen Institution vergeben, sondern die Hersteller bewerten ihre Geräte selbst. Die Verbraucherzentralen haben bei stichprobenartigen Überprüfungen regelmäßig Mängel in der Kennzeichnung festgestellt. Auch die Stiftung Warentest hat 2017 herausgefunden, dass das Energielabel bei Waschmaschinen nur die Effektivität des Eco-Programms anzeigt. Viele Maschinen unterschreiten im Sparprogramm die angegebene Temperatur von 60 Grad und erzielen so gute Verbrauchswerte. Das EU-Energielabel ist dennoch eine erste Orientierungshilfe für den Energieverbrauch.

Image: Beispiel Energielabel

Mit diesen Informationen solltest du nun besser in der Lage sein, energieeffiziente Elektrogeräte zu erkennen und eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen. Achte beim Kauf einfach auf die Energieeffizienzklasse und die weiteren Angaben auf dem Energielabel. So kannst du nicht nur deinen Geldbeutel schonen, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

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