So funktioniert die Feuerwehr in Deutschland

So funktioniert Feuerwehr in Deutschland

Wer in Deutschland den Notruf 112 wählt, bekommt innerhalb weniger Minuten Hilfe von der Feuerwehr. Ob es sich dabei um freiwillige oder hauptberufliche Kräfte handelt, ist dem Hilfsbedürftigen in der Regel egal. Doch wie funktioniert das Feuerwehrsystem in Deutschland? In diesem Artikel erklären wir es.

Ehrenamt und Berufsfeuerwehr

In Deutschland sind rund 95 Prozent der Feuerwehrleute ehrenamtlich organisiert. Sie üben normale Berufe aus und eilen im Notfall zum Feuerwehrhaus, um zu helfen. Die restlichen 5 Prozent sind Berufsfeuerwehrleute, hauptberufliche Werkfeuerwehrleute oder hauptamtliche Kräfte. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 23.700 Feuerwehren mit etwa 1,1 Millionen aktiven Feuerwehrleuten. Die Feuerwehr gehört damit zu den größten Gruppen in Deutschland, die sich ehrenamtlich für die Mitmenschen engagieren.

Zuständigkeit der Städte und Kommunen

Die Feuerwehren in Deutschland werden von den Städten und Gemeinden verwaltet. Der Brandschutz gehört zu den kommunalen Pflichtaufgaben, sodass sich keine Kommune ihrer Verantwortung entziehen kann. Die Feuerwehren werden von den Bürgermeistern geleitet. In Deutschland gibt es insgesamt 107 Berufsfeuerwehren, von denen die größte in Berlin ansässig ist. Daneben gibt es auch Werkfeuerwehren in Unternehmen mit erhöhtem Gefährdungspotential, wie Chemiewerken oder Autofabriken.

Aufgaben der Feuerwehr

Die Tätigkeiten der Feuerwehr gliedern sich in zwei Bereiche: den Vorbeugenden und den Abwehrenden Brandschutz. Beim Vorbeugenden Brandschutz geht es hauptsächlich um bauliche und organisatorische Maßnahmen, die Brände verhindern oder im Schadensfall die Folgen minimieren sollen. Der Abwehrende Brandschutz umfasst Einsätze bei Brand- und Katastrophensituationen sowie technische Hilfeleistungen, vor allem bei Verkehrsunfällen.

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Feuerwehrfahrzeuge und -ausrüstung

Die Feuerwehren in Deutschland verfügen über eine große Anzahl an Einsatzfahrzeugen. Es gibt etwa 82.000 Einsatzfahrzeuge, darunter Löschfahrzeuge, Hubrettungsfahrzeuge und Einsatzleitfahrzeuge. Die Fahrzeuge sind mit Sondersignalanlagen ausgestattet und können bei Bedarf schnell ausrücken. Die Feuerwehren besitzen außerdem umfangreiche Ausrüstungen zur Bewältigung verschiedener Einsatzszenarien.

Wichtige Verbände und Vereine

Die Feuerwehren in Deutschland sind stark verbandlich organisiert. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) ist der Spitzenverband der Feuerwehren und vertritt ihre Interessen. Daneben gibt es die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) und den Normenausschuss Feuerwehrwesen (FNFW), der sich um die Normung der Feuerwehrausrüstung kümmert.

Jugendfeuerwehren als Nachwuchsquelle

Die Jugendfeuerwehren sind die Nachwuchsquelle für das Ehrenamt Feuerwehr. In Deutschland gibt es rund 18.184 Jugendfeuerwehren mit etwa 249.000 Jugendlichen. Die Jugendlichen werden spielerisch in die feuerwehrtechnische Ausbildung eingeführt und lernen dabei wichtige Werte wie Teamwork und Zuverlässigkeit. Die Jugendfeuerwehren sind ehrenamtlich organisiert und werden von Feuerwehrangehörigen betreut.

Mitglied bei der Feuerwehr werden

Wer Mitglied bei einer Feuerwehr werden möchte, kann sich bei der für seinen Wohnort zuständigen Feuerwehr melden. Der normale Weg führt über die Jugendfeuerwehr, doch auch Quereinsteiger sind willkommen. Die Aufnahme erfolgt nach einem Aufnahmeantrag und einer Probezeit. Für eine Mitgliedschaft bei der Berufsfeuerwehr gelten spezifische Voraussetzungen wie eine abgeschlossene handwerkliche Berufsausbildung und eine bestimmte Altersgrenze.

Die Feuerwehr in Deutschland ist eine wichtige Institution für den Schutz der Bevölkerung. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement und professionellen Einsatz ermöglicht sie schnelle und effektive Hilfe in Notfallsituationen.