Die Jagdfähigkeiten von Katzen sind allseits bekannt. Mit ihrem schnellen Körper, der Sprungkraft, der guten Sicht bei Dunkelheit, der feinen Nase und den empfindlichen Ohren sind sie erfolgreiche Raubtiere. Und nicht zu vergessen, ihre scharfen Krallen und Fangzähne…
Selbst wenn eine Katze ausreichend Katzenfutter bekommt, wird sie dennoch jagen. Das Sprichwort “Die Katze lässt das Mausen nicht sein” trifft hier wirklich zu. Der Grund dafür ist der ausgeprägte Jagdinstinkt unserer Schmusekatzen.
Aber warum bringen Katzen immer Mäuse als “Geschenk” mit nach Hause?
Darum bringen Katzen ihren Menschen “Geschenke”
Es gibt verschiedene Theorien, warum Katzen ihren Menschen tote oder lebende Beutetiere bringen.
Eine Theorie besagt, dass Katzen der Meinung sind, dass Menschen sehr schlechte Jäger sind. Daher möchten sie uns mit Futter versorgen oder uns das Jagen beibringen, indem sie eine lebende Maus mit nach Hause bringen, ähnlich wie Katzenmütter es bei ihren Jungen tun.
Eine sehr wahrscheinliche Erklärung ist, dass Katzen sich mit diesen “Geschenken” bedanken möchten. Immerhin verwöhnen und füttern wir sie. Eine Maus oder ein Vogel als Dankeschön wäre da das Mindeste.
Ein weiterer Grund, warum Katzen lebende Beute mit nach Hause bringen, ist, dass sie sich zu Hause am wohlsten fühlen und ihre Beute schnell in Sicherheit bringen wollen. In den eigenen vier Wänden spielen sie dann gerne noch ausgiebig mit ihrer Beute.
Das Verhalten von Katzen ist nicht immer leicht zu erklären. Warum genau Katzen ihren Menschen Geschenke in Form von toten oder lebenden Beutetieren bringen, ist nicht abschließend geklärt. Wahrscheinlich trifft eine Mischung aus den oben genannten Theorien zu.
So verhältst du dich richtig, wenn deine Katze dich beschenkt
Das Wichtigste gleich vorweg: Nicht schimpfen!
Ja, wir Menschen freuen uns nicht wirklich über eine tote Maus vor der Haustür. Und noch weniger über eine noch lebende, die vor Angst zitternd unter dem Wohnzimmerschrank hockt.
Aber deine Katze hatte nichts Böses im Sinn. Wahrscheinlich wollte sie dir sogar eine Freude machen!
Schimpfen wäre also für sie eine komplett unverständliche Reaktion auf ihr Geschenk.
Du solltest deine Katze stattdessen loben: eine Streicheleinheit, ein paar liebe Worte und ein Leckerli als Dankeschön. Und das Geschenk dann entsorgen, wenn deine Katze gerade mal nicht hinschaut.
Nun fragst du dich vielleicht: “Wird meine Katze nicht noch öfter Mäuse anschleppen, wenn ich sie dafür auch noch belohne?” Das ist eine berechtigte Frage. Aber es ist eher unwahrscheinlich, dass Katzen eine solche Verknüpfung herstellen. Sie leben einfach ihre Instinkte aus, insbesondere ihren Jagdinstinkt.
Der Katze das Mäuse bringen abgewöhnen?
Man kann einer Katze den Jagdtrieb nicht abgewöhnen. Wenn sie nach draußen darf, wird sie auch immer auf die Jagd gehen. Und wenn sie dir eine Maus oder ein anderes Beutetier mitbringt, solltest du das als Liebesbeweis ansehen.
Wenn du nicht möchtest, dass deine Katze ihre Beute mit ins Haus bringt, solltest du sie kontrollieren, bevor du sie hereinlässt. Es gibt auch Katzenklappen, die nur in eine Richtung öffnen – so kann Mieze jederzeit raus, muss aber “anklopfen”, bevor sie wieder rein kann.
Wenn die Beute noch lebt
Meistens sind es noch lebende Mäuse, die Katzen mit nach Hause bringen. Je nach Zustand des “Opfers” kannst du versuchen, es zu retten.
Dazu sollte die Katze abgelenkt werden. Außerdem empfiehlt es sich, Handschuhe zu tragen, da gestresste Mäuse durchaus zubeißen können. Die Maus sollte unbemerkt von der Katze möglichst weit entfernt freigelassen werden, da sie sonst schnell wieder angeschleppt wird.
Ist die Maus in einem schlechten Zustand, ist es ratsamer, die Katze ihre Tat vollenden zu lassen. Ein tödlicher Biss ist weniger qualvoll als ein langsamer, schmerzhafter Tod durch die Verletzungen.
In der Brutzeit
Katzen fangen eher selten Vögel. Das liegt daran, dass die Jagd auf Piepmätze wenig erfolgversprechend für kleine Raubkatzen ist. Und da Katzen total auf Effizienz stehen, versuchen sie es nur selten. Nur bei alten Tieren und kranken Vögeln haben sie bessere Chancen.
Während der Brutzeit machen Katzen jedoch gerne Jagd auf Jungvögel. Auch die Vogeleltern sind durch die Anwesenheit einer Katze enorm gestresst: Sie fliegen Umwege, um den Standort des Nestes nicht zu verraten, und müssen bei der Futtersuche besonders aufmerksam sein.
Die Brutzeit der Vögel ist zwischen Mai und Juni. In dieser Zeit solltest du deine Katze weniger rauslassen, um den Bestand der heimischen Vögel zu schützen. Brutplätze und Vogelhäuser kannst du zusätzlich mit einem für Katzen ungefährlichen Kletterschutz absichern.