Katzen und Kleintiere zusammenzuhalten kann eine besondere Herausforderung sein. Im Gegensatz zur Gewöhnung von Katzen aneinander geht es hier darum, der Katze zu vermitteln, dass das kleine Tier kein Beutetier ist. Sicherheit steht dabei an erster Stelle, daher sollte das Kleintier immer in einem Käfig oder in Reichweite des Menschen sein. Ein Geschirr für die Katze kann hilfreich sein, bietet jedoch keine Garantie für Verletzungen.
Schritt für Schritt zur Vergesellschaftung
Die Vergesellschaftung von Katze und Kleintier sollte idealerweise wie folgt ablaufen:
Erster Schritt: Gerüche austauschen
Wie auch bei der Vergesellschaftung von Katzen können Sie beide Tiere zunächst über Gerüche miteinander vertraut machen. Reiben Sie beide Tiere mit kleinen Decken oder Waschlappen ab und tauschen Sie diese dann aus. Zum Beispiel kann das Tuch, mit dem Sie das Kleintier abgerieben haben, einen Platz auf dem Ruhekissen der Katze finden und umgekehrt. So können sich die Tiere langsam an den Geruch des anderen gewöhnen. Lassen Sie den Kontakt mit dem jeweiligen Gegenstand jedoch nicht erzwungen werden, da der wilde Raubtiergeruch der Katze für das Kleintier anfangs möglicherweise schockierend ist.
Zweiter Schritt: Kontakt über Käfiggrenzen
Bringen Sie die Tiere über die Käfiggrenzen miteinander in Kontakt. Beobachten Sie das Verhalten Ihrer Katze, wenn sie sich dem Kleintierkäfig nähert. Zeigt sie aggressives Verhalten oder versucht sie, das Kleintier durch die Käfiggitter zu erreichen? Oder beobachtet sie das andere Tier ruhig und gelassen?
Jegliche Aggression oder Anzeichen dafür, dass der Jagdinstinkt der Katze die Oberhand gewinnt, sollten ein Signal sein, den direkten Kontakt der Tiere vorerst zu vermeiden. Sie können jedoch weiterhin beide Tiere in Ihre Familie integrieren. Halten Sie das Kleintier im Käfig, wenn die Katze anwesend ist, und schließen Sie die Tür zum Kleintierzimmer, wenn Sie nicht zuhause sind.
Dritter Schritt: Vorsichtiger erster Kontakt
Wenn Ihre Katze das Kleintier ruhig beobachtet und kein aggressives Verhalten zeigt, können Sie den eigentlichen Kontakt herstellen. Seien Sie dabei äußerst vorsichtig, da es sich um Tiere handelt, die in der freien Natur Jäger und Beute wären.
Beachten Sie, dass die Katze potenziell aggressiver ist als das kleinere Tier. Das Kleintier sollte daher immer Rückzugsmöglichkeiten haben und nicht festgehalten werden. Halten Sie beispielsweise Ihre Katze fest, während sich das Kleintier frei im Zimmer bewegen kann. Es kann auch hilfreich sein, eine zweite Person hinzuzuziehen. Wenn Ihre Katze an ein Geschirr gewöhnt ist, können Sie dieses für die erste Kontaktaufnahme verwenden. So können Sie jederzeit eingreifen, falls der Jagdtrieb überhandnimmt.
Beobachten Sie genau, wie sich die Katze verhält und welche Körpersprache sie zeigt. Achten Sie auch auf das Verhalten des kleineren Tiers. Geben Sie ihnen Zeit, seien Sie ruhig und greifen Sie schnell ein, falls nötig. Wenn die Katze Anzeichen von Anspannung zeigt, wie weite Pupillen oder Lauern, oder zum Sprung ansetzt, brechen Sie das Unternehmen sofort ab. Wenn sich das Kleintier ängstlich verhält oder zu flüchten versucht, geben Sie ihm keine weiteren Stresssituationen, sondern ermöglichen Sie ihm den Rückzug. Wenn es jedoch neugierig auf die Katze zugeht, könnte eine positive Annäherung möglich sein.
Mit Geduld und Vorsicht kann die Vergesellschaftung von Katze und Kleintier gut gelingen. Beobachten Sie stets das Verhalten der Tiere und lassen Sie sie nie unbeaufsichtigt. Denken Sie daran, dass jedes Tier individuell ist und der Prozess der Vergesellschaftung Zeit benötigt.