Der Kehlkopf (Larynx) ist für die Atmung von entscheidender Bedeutung und umschließt die Stimmbänder und Stimmlippen. Wenn es Probleme mit den oberen Atemwegen gibt, kann die Ursache am Kehlkopf liegen. Hier erfährst du, wie du den Kehlkopf deines Hundes tasten kannst, um erste Hinweise auf mögliche Erkrankungen zu erhalten.
Ist der Kehlkopf bei Hunden tastbar?
Ja, normalerweise ist der Kehlkopf bei Hunden tastbar. Er befindet sich auf der Luftröhre, die im vorderen Halsbereich unter einer dünnen Hautschicht verläuft. Allerdings kann es schwierig sein, den Kehlkopf bei Hunden mit einem “Speckhals” oder überschüssiger Haut am Hals zu ertasten. Bei stark übergewichtigen Hunden oder Hunden mit überschüssiger Haut, wie zum Beispiel Shar Pei, Mops, Bulldogge oder Bordeauxdogge, ist der Kehlkopf meist nicht tastbar.
Wie kannst du den Kehlkopf deines Hundes ertasten?
Der Kehlkopf deines Hundes befindet sich etwa zwei bis drei Fingerbreit unterhalb des Kiefergelenks, mittig des Halses und ist mit Daumen und Zeigefinger tastbar. Um den Kehlkopf deines Hundes zu ertasten, strecke den Kopf des Hundes leicht nach oben, damit sich die Haut am Hals spannt. Umfasse vorsichtig den oberen Luftröhrenbereich mit Daumen und Zeigefinger und führe deine Finger leicht hoch und runter, bis du den Kehlkopf spürst.
Vorsichtsmaßnahmen
Da der Kehlkopf sehr empfindlich ist und der Hund ungewöhnlich auf eine Berührung reagieren kann, sollten einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:
- Tasten des Kehlkopfes nur in geschlossenen Räumen, um Fluchtverhalten zu vermeiden
- Alternativ den Hund vorher anleinen
- Den Kopf des Hundes festhalten, damit er nicht zubeißen kann, wenn das Tasten Schmerzen verursacht
- Alternativ einen Maulkorb anlegen
- Jeglichen Druck auf den Kehlkopf vermeiden, um seine Funktion nicht zu beeinträchtigen
Wie fühlt sich der Kehlkopf bei einem gesunden Hund an?
Der Kehlkopf eines gesunden Hundes ist etwas breiter als die Luftröhre und fühlt sich rundlich und knorpelig-hart an. Wenn der Hund schluckt, tritt der Kehlkopf etwas nach vorne und oben. Das sind deutliche Anzeichen dafür, dass der Kehlkopf und seine Funktion in Ordnung sind.
Das Tasten des Kehlkopfes kann hilfreich sein, um Anzeichen einer Erkrankung festzustellen. Wenn du beim Tasten eine Vergrößerung oder Schwellung des Kehlkopfes bemerkst, er sich weicher anfühlt oder der Hund mit Berührungs- oder Druckempfindlichkeit reagiert, sind das klare Anzeichen, dass etwas nicht stimmt.
Wann ist es hilfreich, den Kehlkopf zu tasten?
Wenn der Kehlkopf deines Hundes tastbar ist, solltest du ihn genauer untersuchen, wenn es Veränderungen in der Atmung, der Stimme oder beim Fressverhalten gibt. Dies gilt insbesondere, wenn dein Hund Atemgeräusche macht, beim Bellen oder Knurren heiser klingt oder Schluckbeschwerden hat.
Unabhängig davon, ob der Kehlkopf tastbar ist oder nicht, solltest du auf die folgenden Symptome achten, da sie auf eine Kehlkopferkrankung hinweisen können. Das Tasten kann die Vermutung bestätigen und die Diagnose erleichtern.
Atemgeräusche
Wenn du pfeifende oder zischende Geräusche beim Ein- und/oder Ausatmen deines Hundes hörst, kann dies auf eine Verengung oder Verschiebung des Kehlkopfes hinweisen. Dies wird oft durch die Taschenfalten vor den Stimmlippen verursacht, die sich nach außen drehen und beim Atmen Geräusche erzeugen können.
Heiserkeit
Heiserkeit äußert sich bei Hunden durch ein raues, tieferes Bellen. Häufig räuspern sie sich oder husten. Dies kann durch gereizte Stimmlippen oder Stimmbänder verursacht werden, wobei Bakterien und Viren oft die Auslöser für die Erkrankung sind. Eine Schwellung des Kehlkopfes mit einer weicheren Oberfläche ist ebenfalls möglich.
Schluckbeschwerden
Schluckbeschwerden werden oft durch eine Schwellung des Kehlkopfes verursacht und sind ein typisches Symptom für eine Kehlkopferkrankung. Der Kehlkopf bewegt sich beim Schlucken normalerweise nicht mehr nach vorne und oben, sondern weicht gegebenenfalls seitlich aus oder bewegt sich kaum.
Mögliche Ursachen
Mögliche Ursachen sollten vom Tierarzt schnell abgeklärt werden, da der Zustand des Hundes ohne Behandlung lebensbedrohlich werden kann. Zu den möglichen Ursachen gehören Kehlkopfentzündung, Kehlkopflähmung, Kehlkopfkrebs oder Kehlkopfquetschung, zum Beispiel durch zu starken Leinendruck.
Hast du weitere Fragen zum Kehlkopf deines Hundes und wie er tastbar ist? Oder hast du eigene Erfahrungen? Dann hinterlasse uns einen Kommentar!
