So rettest du Leben – Reanimation leicht gemacht!

So rettest du Leben – Reanimation leicht gemacht!

Stell dir vor, du findest eine reglose Person. Was tust du? Keine Panik! Hier erfährst du, wie du Erste Hilfe leisten und Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen kannst, ohne dich selbst in Gefahr zu bringen.

Bewusstsein prüfen

Als Ersthelfer ist es wichtig, zuerst das Bewusstsein der Person zu überprüfen. Versuche vorsichtig, sie durch Schütteln oder lautes Ansprechen zu wecken. Wenn die Person bewusstlos ist und du allein bist, rufe sofort um Hilfe! Fordere umstehende Personen auf, den Notruf abzusetzen.

Atemwege freimachen

Überstrecke den Kopf der Person leicht nach hinten und hebe ihr Kinn an. Kontrolliere, ob sich Fremdkörper im Mund oder Rachen befinden, die die Atmung behindern könnten. Entferne diese vorsichtig, jedoch achte darauf, selbst nicht gebissen zu werden.

Atmung kontrollieren

Wenn du die Atemwege überprüft hast, belasse den Kopf in überstreckter Position. Halte dein Ohr nah über Mund und Nase des Bewusstlosen und beobachte den Brustkorb. Höre auf Atemgeräusche, spüre einen Lufthauch und achte darauf, ob sich der Brustkorb hebt und senkt. Atmet die Person selbstständig, bringe sie in die stabile Seitenlage. Wenn nicht, beginne sofort mit der Wiederbelebungsmaßnahme.

Rettungsdienst alarmieren

Spätestens jetzt solltest du den Rettungsdienst kontaktieren oder umstehende Personen dazu auffordern. Wenn verfügbar, bitte um einen automatisierten externen Defibrillator (AED).

Herzdruckmassage

Atmet die betroffene Person nicht, beginne sofort mit der Herzdruckmassage. Sie ist der Kern der Reanimation und sorgt dafür, dass das sauerstoffgesättigte Blut weiter zu den Zellen transportiert wird, obwohl Atem- und Herz-Kreislauf-Funktion ausgesetzt haben.

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So führst du die Herzdruckmassage durch:

  1. Lege die reglose Person flach auf einen harten Untergrund und befreie ihren Oberkörper.
  2. Knie seitlich und setze den Handballen in die Mitte des Brustbeins. Lege die zweite Hand auf die erste und verschränke die Finger.
  3. Beuge dich senkrecht über die Brust und drücke mit gestreckten Armen rhythmisch auf den Brustkorb. Achte darauf, den Brustkorb nach jedem Druckstoß zu entlasten. Die Frequenz sollte bei mindestens 100 Stößen pro Minute liegen – denke dabei an den Song “Stayin’ Alive” von den Bee Gees oder “Rock Your Body” von Justin Timberlake.
  4. Nach 30 Kompressionen folgen zwei Atemspenden – Mund-zu-Mund oder Mund-zu-Nase-Beatmung. Achte dabei darauf, die Atemwege schnell frei zu machen, den Kopf des Betroffenen leicht nach hinten zu neigen und sein Kinn anzuheben.
  5. Führe den 30:2-Zyklus weiter durch, bis professionelle Hilfe eintrifft oder der Betroffene wieder zu sich kommt. Bei einem weiteren Ersthelfer wechselt ihr euch nach jedem Zyklus ab, da die Herzdruckmassage anstrengend sein kann.

Falls verfügbar, verwende einen automatisierten externen Defibrillator (AED). Diese Geräte befinden sich mittlerweile an vielen öffentlichen Orten und Gebäuden. Sprachanweisungen helfen dir bei der richtigen Anwendung.

Beachte, dass der Einsatz eines AED niemals die Herzdruckmassage verzögern oder ersetzen darf!

Sobald der Rettungsdienst eintrifft, wird er versuchen, bei dem Patienten wieder einen natürlichen Herzrhythmus herzustellen. Die Atemwege werden mittels Intubation gesichert und es wird ein venöser Zugang gelegt, über den Flüssigkeiten und Medikamente verabreicht werden. Zusätzlich wird ein EKG geschrieben, um die Herzaktivität zu überprüfen.

Reanimation bei Kindern

Die Reanimation von Säuglingen und Kleinkindern erfordert besondere Aufmerksamkeit. Weitere Informationen hierzu findest du im separaten Beitrag “Reanimation bei Kindern”.

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Selbstschutz in der Coronavirus-Pandemie

Ein Herz-Kreislauf-Stillstand ist ein lebensbedrohlicher Notfall, bei dem schnelle Erste Hilfe überlebenswichtig ist. Trotzdem darfst du dich selbst nicht in Gefahr bringen, insbesondere während der Coronavirus-Pandemie.

Während der Wiederbelebung besteht die Gefahr einer Ansteckung durch infektiöse Aerosole oder Tröpfchen. Daher solltest du dich darauf beschränken, den Nacken zu überstrecken, das Kinn anzuheben und die Bewegungen des Brustkorbs zu beobachten. Wenn keine Bewegung erkennbar ist, musst du davon ausgehen, dass die Person nicht atmet. Nähere dich dem Bewusstlosen nicht mit dem Gesicht, sondern alarmiere den Rettungsdienst wie gewohnt.

Führe die Herzdruckmassage durch, während die Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung aufgrund des Ansteckungsrisikos entfällt. Decke Mund und Nase des Patienten während der Reanimation mit einem Tuch ab und trage selbst eine FFP2-Maske oder einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz. Wenn es sich um ein Familienmitglied handelt, besteht aufgrund der Nähe kein erhöhtes Ansteckungsrisiko.

Ob eine Beatmung durchgeführt werden kann, musst du je nach Situation selbst abwägen.

Für den Schutz der Helfenden gibt es verschiedene Hilfsmittel, wie zum Beispiel eine Beatmungsfolie, die den direkten Kontakt zwischen Ersthelfer und Patient verhindert und beide vor einer möglichen Infektion schützt.