So steigen die Strompreise für Verbraucher an

So steigen die Strompreise für Verbraucher an

Die steigenden Energiepreise belasten viele Verbraucher in Deutschland. Während die Gaspreise viel Aufmerksamkeit erhalten, sind auch die Strompreise deutlich gestiegen und werden voraussichtlich weiter steigen. Vergleichsportale, Experten und Energieversorger zeigen deutlich, dass die Strompreise einen signifikanten Anstieg verzeichnen.

Entwicklung der Strompreise

Die Strompreise sind stark angestiegen. Laut dem Vergleichsportal Verivox lag der durchschnittliche Strompreis für private Verbraucher in Deutschland im August bei 41,98 Cent pro Kilowattstunde bei einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden. Das entspricht einem Anstieg von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das Vergleichsportal Check24 berichtet von einem Plus von rund 31 Prozent im selben Zeitraum, wobei der durchschnittliche Preis bei 39,9 Cent lag.

Gründe für die Entwicklung der Strompreise

Der Erdgaspreis ist ein wesentlicher Treiber für die steigenden Strompreise, so der Energieexperte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW. Die Gaspreise sind vor allem aufgrund einer geringeren Lieferung aus Russland, dem wichtigsten Gaslieferanten Deutschlands, gestiegen. Hinzu kommen gestiegene Weltmarktpreise für Kohle und CO2, die die Stromproduktion verteuern.

Preissteigerungen und deren Auswirkungen auf die Verbraucher

Verivox zählte 123 Preissteigerungen von Grundversorgern in den Monaten August, September und Oktober, wobei die durchschnittliche Erhöhung bei 25 Prozent lag. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden bedeutet dies durchschnittliche Mehrkosten von 311 Euro pro Jahr. Check24 berichtete bereits im September von einer Preissteigerung von 47,4 Prozent. Experten prognostizieren weitere Strompreiserhöhungen in den kommenden Monaten aufgrund der hohen Großhandelspreise. Der durchschnittliche Strompreis könnte im kommenden Jahr bei 45 Cent pro Kilowattstunde oder sogar höher liegen.

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Reaktion der großen Energieversorger

Deutschlands größter Energieversorger Eon rechnet ebenfalls mit weiter steigenden Preisen für Endkunden. Preisdruck herrscht in allen Märkten, so Finanzvorstand Marc Spieker. Die Frage ist nur, wie schnell diese Preissteigerungen umgesetzt werden. Auch der Energieversorger EnBW erhöht die Preise im Grundversorgungstarif für Haushaltsstrom ab Oktober um durchschnittlich 31,1 Prozent.

Faktoren, die den Strompreis weiter steigern könnten

Zum Jahresende sollen die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Dadurch würde der Strom aus diesen Meilern fehlen, was den Preis weiter steigen lassen könnte. Experten führen dies auf den schleppenden Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland zurück.

Maßnahmen zur Entlastung der Verbraucher

Stromkunden müssen seit Juli nicht mehr für die Förderung von Ökostrom zahlen. Dadurch wurde der Anstieg der Strompreise jedoch nur gedämpft. Eine weitere Entlastung könnte eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Strom sein, was von der Energiewirtschaft gefordert wird. Bisher plant die Bundesregierung dies jedoch nur für Erdgas.

Tipps für Verbraucher

Es gibt viele einzelne Stromverbraucher in einem Haushalt, im Gegensatz zu Gas. Verbraucherschützer empfehlen den Austausch von Stromfressern wie alten Kühlschränken, Waschmaschinen oder Halogenlampen. Auch eine alte Heizungspumpe bietet Einsparpotenzial. Die Verbraucherzentrale gibt auf ihrer Webseite Stromspartipps, wie z.B. den Kühlschrank etwas weniger kalt zu stellen, eine vereiste Gefriertruhe abzutauen und beim Kochen und Braten einen Deckel zu verwenden.

Bildquelle: Strom

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