Ich verstehe die Skepsis vieler Vermieter gegenüber uns Tierhaltern. Schließlich ist in der Vergangenheit so mancher von ihnen nach dem Auszug von “Mietferkeln” auf horrenden Kosten sitzen geblieben. Und ein Tier ist nun mal ein möglicher weiterer Schadensverursacher. Als Katzenhalterin ist es mir wichtig, potenziellen Vermietern schon im Erstgespräch klar zu machen, dass wir anders sind und schonend mit der Mietsache umgehen. Falls du also zukünftig eine neue Wohnung mit deinen Katzen suchst, ist es vielleicht sinnvoll, im Erstgespräch ein paar Dinge anzusprechen.
Spiele mit offenen Karten: Verheimlichen gilt nicht!
Ein Verbot der Hunde- und Katzenhaltung ist in einem konkret begründeten Einzelfall immer noch möglich. Deshalb ist es wichtig, die Erlaubnis des Vermieters zur Katzenhaltung einzuholen. Es ist nicht angebracht, deine Katzen zu verheimlichen. Denn das kann dazu führen, dass der Vermieter die Abgabe der Tiere oder deinen Auszug verlangen kann. Zeige stattdessen gleich im Erstgespräch, dass du ehrlich und vertrauenswürdig bist, indem du wahrheitsgemäß deine Katzen angibst.
Privathaftpflicht deckt Schäden durch Katzen
Überprüfe, ob deine Privathaftpflichtversicherung auch Schäden an fremdem Eigentum durch deine Katzen abdeckt. In der Regel sind diese in der Versicherungsleistung deutscher Versicherer enthalten. Informiere einen potenziellen Vermieter darüber, dass du bereits Vorsorge getroffen hast. Eine Kopie des relevanten Abschnitts in der Versicherungspolice kann deine Aussage untermauern.
Bisherige Nachbarn fühlten sich durch deine Tiere nicht gestört
Wenn es in der Vergangenheit keine Beschwerden wegen Geruch oder Lärm durch deine Katzen gab, kannst du das einem neuen Vermieter ruhig auch so sagen. Vielleicht stellt dir dein bisheriger Vermieter auch eine schriftliche Bestätigung darüber aus. So muss der neue Vermieter sich nicht nur auf deine bloßen Worte verlassen.
Kastration verhindert viele Probleme von vornherein
Deine Katzen sind kastriert? Dann sag dem neuen Vermieter Bescheid und erkläre, dass dadurch das Gebrüll rolliger Katzen und unkontrollierte Vermehrung verhindert werden. Auch das Risiko des Markierens wird durch die Kastration verringert. Für den neuen Vermieter ist es sicher gut zu wissen, dass er mit dir solche Probleme nicht zu erwarten hat.
Mehrkatzenhaltung und artgerechte Haltung verhindern weitere Probleme
Wenn deine Tiere passende Spielkumpel haben und artgerecht gehalten werden, neigen sie weniger zu Langeweile und Frust. Beides sind häufige Ursachen für Schäden an der Mietsache. Ebenso kannst du erklären, welchen Wert du auf die Pflege und Hygiene deiner Tiere legst. Für den Vermieter ist es wichtig zu wissen, dass du regelmäßig die Katzenklos reinigst und den Müll ordnungsgemäß entsorgst.
Reine Wohnungskatzen haben keinen Zugang zu Gemeinschaftsflächen
Wenn du reine Wohnungskatzen hast, ist es in der Regel ausgeschlossen, dass sie Hausflur, Keller oder Gemeinschaftsgärten betreten. Dementsprechend können dort auch keine Schäden oder Beeinträchtigungen durch sie entstehen. Sind deine Tiere dagegen Freigänger, erkläre, welche Vorkehrungen du triffst, damit Nachbarn und Gemeinschaftsflächen unbehelligt bleiben.
Kenne deine Rechte, aber auch deine Pflichten
Natürlich helfen alle warmen Worte nichts, wenn du nach dem Einzug zeigst, dass auf dich kein Verlass ist. Schäden und Schmutz durch deine Katzen sind unverzüglich von dir zu beseitigen. Ohne Ausreden, Diskussionen oder vorherige Anmahnungen. Wird es aufgrund von zwischenkatzlichen oder gesundheitlichen Problemen doch einmal für kurze Zeit laut, sprich proaktiv mit deinen Nachbarn darüber und erkläre, dass dies nur kurzfristig so sein wird. Stehe zu deiner Verantwortung und werde nicht zu einem weiteren Grund, warum Vermieter skeptisch gegenüber uns Katzenhaltern sind.
Diese Punkte geben zwar dem neuen Vermieter auch keine Garantie, können aber eine bessere Gesprächsbasis unterstützen – sofern sie denn in deinem individuellen Fall zutreffen. Du kannst so sicherlich nicht alle Vermieter erreichen, aber vielleicht deine Karten im Mietwohnungsuch-Spiel etwas verbessern.