Eigentlich gehört es zu den größten Herausforderungen: Ein abgemeldetes Auto verkaufen. Abgesehen davon, dass Sie den richtigen Käufer finden müssen, gibt es auch einige Formalitäten, auf die Sie achten sollten, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, worauf es beim Verkauf eines abgemeldeten Autos ankommt – und wie Sie dies ohne Kopfzerbrechen erledigen können.
Alle wichtigen Infos auf einen Blick
Möchten Sie einen sorgenfreien Verkauf, dann ist es am besten, das Fahrzeug bereits abgemeldet anzubieten. Dadurch übernehmen Sie keine Haftung für mögliche Verkehrsdelikte, die ein potenzieller Käufer begehen könnte. Zudem entfallen die Pflichten gegenüber der Zulassungsstelle. Allerdings gibt es auch Nachteile: Ein potenzieller Käufer kann das Auto nicht probefahren, es sei denn, es wird ein Kurzzeitkennzeichen beantragt. Diese haben jedoch eine Gültigkeit von lediglich fünf Tagen, was den Verkäufer unter Zeitdruck setzen kann.
Seit 2015 besteht allerdings die Möglichkeit, den Verkauf zu erleichtern, indem das Auto online abgemeldet wird. Dadurch ist es nach dem Verkauf sofort abgemeldet, wodurch Kurzzeitkennzeichen nur noch bedingt relevant sind.
Auto abgemeldet – Probefahren?
Rechtlich betrachtet ist das Probefahren mit einem abgemeldeten Fahrzeug untersagt. Ein abgemeldetes Auto darf aufgrund des fehlenden Versicherungsschutzes nicht an öffentlichen Plätzen stehen oder bewegt werden. Verstöße werden mit Bußgeldern geahndet und im schlimmsten Fall kann das Fahrzeug sogar abgeschleppt werden. Um Probefahrten mit einem abgemeldeten Fahrzeug zu ermöglichen, lohnt es sich daher, ein Kurzzeitkennzeichen beim Straßenverkehrsamt zu beantragen. Allerdings führen Kurzzeitkennzeichen zu zusätzlichen Kosten.
Abgemeldetes Auto verkaufen – Kaufvertrag
Ein rechtsgültiger Vertrag beim Verkauf Ihres abgemeldeten Autos schützt Sie vor Haftungsansprüchen, die der Käufer Ihnen möglicherweise zuschieben möchte. Im Vertrag werden sichtbare und verdeckte Schäden festgehalten, die der Käufer zur Kenntnis nimmt. Es ist wichtig, dass im Vertrag die Personalien beider Vertragspartner erfasst sind. Bestehen Sie auf die Vorlage eines Personalausweises zur Prüfung und zur Vermeidung von Betrug. Ein Vertrag verhindert zudem Nachverhandlungen, sodass der Verkaufspreis fix ist. Damit werden sämtliche Gewährleistungen seitens des Verkäufers ausgeschlossen. In Ausnahmefällen kann ein Vertrag jedoch angefochten werden, etwa wenn eine arglistige Täuschung vorliegt.
Wichtige Unterlagen beim Verkauf
Damit der Käufer das Fahrzeug im Anschluss wieder anmelden kann, müssen alle relevanten Dokumente übergeben werden. Dazu gehören der Kaufvertrag oder eine Kopie davon, der KFZ-Brief, der Fahrzeugschein sowie gegebenenfalls ein Scheckheft. Weitere wichtige Dokumente sind die KFZ-Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II. Sollte es am Fahrzeug Umbauten gegeben haben, ist die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) mitzugeben. Auch die letzte TÜV-Bescheinigung und bei angemeldeten Autos das alte Kennzeichen sollten übergeben werden. Achten Sie darauf, dass alle notwendigen Dokumente vorhanden sind, da anderenfalls eine Abmeldung nicht möglich ist. Auch ältere Rechnungen und Dokumente zu Inspektionen können abgegeben werden, um einen guten Eindruck beim Käufer zu hinterlassen.
Stillgelegtes Auto verkaufen?
Um sicherzustellen, dass wichtige Aspekte beim Verkauf eines stillgelegten Fahrzeugs nicht übersehen werden, empfiehlt es sich, eine Checkliste zu erstellen. Dazu gehören unter anderem der Vertrag, die Möglichkeit von Probefahrten mittels Kurzzeitkennzeichen und die Option zur Online-Abmeldung. Lassen Sie sich nicht abwimmeln, wenn es um die Erfassung der Personalien geht, um Betrug vorzubeugen. Bei Fragen und Unsicherheiten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Auto abmelden beim Verkauf an Händler?
Verkaufen Sie Ihr Fahrzeug an einen Händler, spielt es keine Rolle, ob das Auto bereits abgemeldet ist oder nicht. Der Verkaufsprozess gestaltet sich einfacher und als Verkäufer profitieren Sie von einem bequemen Service. Der Händler übernimmt die Abmeldung und kümmert sich um die Formalitäten.
Fazit
Nehmen Sie sich Zeit für den Verkauf Ihres abgemeldeten Autos, um böse Überraschungen zu vermeiden. Betrugsfälle können einfach vermieden werden, indem Sie einen Vertrag abschließen. Beachten Sie die genannten Ratschläge und zögern Sie nicht, uns bei offenen Fragen zu kontaktieren. Gerne übernehmen wir auch den Ankauf Ihres Fahrzeugs.
Mit dieser Vorgehensweise steht einem reibungslosen Verkauf nichts mehr im Weg, ganz gleich, für welche Art des Verkaufs Sie sich entscheiden.
Quelle: welt.de
