Social Media Sucht – Wie du sie erkennst und bekämpfst

Social Media Sucht – Wie du sie erkennst und bekämpfst

Die so genannte “Social Media Sucht” ist ein zunehmendes Problem in unserer Gesellschaft. Besonders bei Teenagern ist der Konsum von sozialen Netzwerken besorgniserregend hoch. Mädchen verbringen täglich durchschnittlich über 3 Stunden auf Plattformen wie Facebook, Instagram und Co., während Jungen etwa 2,5 Stunden auf Social Media verbringen. Doch was sind die Symptome dieser Abhängigkeit und welche Folgen hat sie? In diesem Artikel erfährst du mehr darüber und erhältst Tipps, wie du die Sucht bekämpfen kannst.

Anzeichen der Social Media Sucht

Da Social Media Sucht noch ein relativ neues Phänomen ist, gibt es wenige Erfahrungen im Bereich der Diagnose. Es gibt jedoch einige Anzeichen, die auf eine Abhängigkeit hinweisen können. Betroffene können sich zum Beispiel kaum vorstellen, einige Tage ohne Social Media zu verbringen. Wichtige Aufgaben werden vernachlässigt, weil die Nutzung von Social Media Vorrang hat. Auch der virtuelle Kontakt wird oft wichtiger als der reale Kontakt. Wenn man gedanklich immer bei den Apps ist, selbst wenn man sie gerade nicht nutzen kann, kann das ein weiteres Anzeichen sein. Die Stimmung kann sich verändern, wenn bestimmte Social Media Apps nicht genutzt werden können. Manche Menschen nutzen Social Media auch, obwohl sie wissen, dass es sie in Stress oder Zeitdruck bringt. Andere verlieren das Interesse an Hobbys und anderen Freizeitaktivitäten, weil sie so viel Zeit in den sozialen Medien verbringen. Und nicht zuletzt spielen Betroffene die Zeit, die sie mit Social Media verbringen, vor anderen Menschen herunter.

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Folgen der Social Media Abhängigkeit

Die hohe Anzahl an ansprechenden Inhalten in den sozialen Medien ist das größte Problem. Schöne Bilder, angenehme Filter und kurze, gefällige Texte zeigen das vermeintlich beste aus dem Leben anderer Menschen. Auch die Inhalte, die uns algorithmisch ausgespielt werden, sind sorgfältig ausgewählt und haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, von uns gemocht zu werden. Dadurch wird Social Media schnell zur willkommenen Ablenkung, um problematischen Themen aus dem Weg zu gehen. Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl sind besonders anfällig, in die heile Welt der sozialen Medien zu flüchten. Durch das Posten von Beiträgen erhalten sie Aufmerksamkeit und Bestätigung in Form von Likes und Kommentaren. Doch der Druck, regelmäßig Beiträge zu posten, um noch mehr Aufmerksamkeit und Bestätigung zu bekommen, kann zu depressiven Verstimmungen führen, wenn die erwartete Resonanz ausbleibt.

Druck entsteht auf mehreren Ebenen

Studien zeigen, dass intensiver Social Media Konsum Ängste auslösen kann. Besonders Kinder und Jugendliche, die täglich mehr als 2 Stunden auf Social Media Plattformen verbringen, neigen zu einer schlechteren psychischen Verfassung mit Symptomen von Angst und Depressionen. Der unbewusste Vergleich mit den überwiegend positiven Inhalten führt zu Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben. Die Zwangsvorstellung, etwas zu verpassen (englisch: “Fear of missing out”), verstärkt diesen Effekt noch weiter.

Bekämpfung – So wirst du die Social Media Sucht los

Wenn du dich oder jemanden, den du kennst, in den oben genannten Anzeichen wiedererkennst, solltest du den eigenen Social Media Konsum hinterfragen oder das Gespräch suchen. Es gibt einige wichtige Schritte, um die Abhängigkeit zu bekämpfen:

  • Hol dir Rückmeldungen aus deinem Umfeld und sprich offen über deine Situation. Die Meinung von anderen kann helfen, das eigene Verhalten besser zu beurteilen.
  • Kläre für dich, welchen Nutzen du aus Social Media ziehst. Verwendest du die Plattformen, um mit Menschen in Kontakt zu bleiben, oder hast du Angst, etwas zu verpassen? Es ist wichtig, diese Gründe klar zu erkennen.
  • Schalte die Benachrichtigungen aus. Dadurch findest du mehr Abstand zu Social Media und kannst mehr Ruhe in deinen Tag bringen.
  • Verstecke die Social Media Apps in einem Unterordner auf deinem Startbildschirm. Dadurch wirst du weniger dazu verleitet, sie ständig zu öffnen.
  • Beobachte dein Nutzungsverhalten am Handy und setze Limits. Die meisten Smartphones bieten heute Funktionen zur Überwachung der Bildschirmzeit. Du kannst Zeitlimits für einzelne Apps setzen, sodass diese sich automatisch beenden, wenn das Limit erreicht ist.
  • Kläre Kinder und Jugendliche über den richtigen Umgang mit Social Media auf. Es ist wichtig, dass sie verstehen, dass die Inhalte auf den Plattformen nicht immer der Realität entsprechen und dass mit Social Media Geld verdient wird.
  • Als letzten Ausweg können die Social Media Apps auch deinstalliert werden. Dies kann helfen, die Abhängigkeit zu bekämpfen, sollte jedoch gut überlegt sein.
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Fazit – Rede darüber und reflektiere

Wenn dein Social Media Verhalten andere Lebensbereiche stark beeinflusst, solltest du deinen Konsum einschränken. Die Meinungen und Rückmeldungen von Freunden oder Familie können dir helfen, dein Verhalten besser zu verstehen. Wenn du merkst, dass dir Social Media nicht guttut, musst du nicht gleich komplett darauf verzichten. Beobachte dein Nutzungsverhalten und setze klare Grenzen für deine Bildschirmzeit.