Als Gastronom kann man in Deutschland auch ohne eine spezielle Ausbildung tätig sein. Dennoch gibt es zahlreiche Vorschriften und berufsspezifische Ausbildungen, wie beispielsweise die Fachkraft für Gastronomie.
Viele Gastronomen sind Quereinsteiger, auch wenn sie oft über einschlägige Berufserfahrung verfügen, beispielsweise als Koch. Oft konzentrieren sie sich bei ihrer Weiterbildung ausschließlich auf die Kernfähigkeiten eines Gastronomen – Betriebswirtschaft, Personalmanagement und die Zubereitung von Speisen und Getränken.
Doch um ein exzellenter Gastronom zu sein, geht es um mehr als nur Hard-Skills. Soft-Skills spielen eine ebenso wichtige Rolle für den erfolgreichen Betrieb eines Hauses und die Zufriedenheit der Gäste.
1. Lagerhaltung
Für viele Gastronomen bedeutet Lagerhaltung lediglich die Einhaltung der Vorgaben von HACCP und gute Hygiene, eine wirtschaftliche Bestandsführung und die richtige Lagerung der schnell verderblichen Zutaten.
Jedoch sollte ein Gastronom auch die Lagerhaltung breiter betrachten. Es geht darum, dass jede Zutat basierend auf ihrer Benutzungshäufigkeit leicht zugänglich gelagert wird. Zudem spielen auch die richtigen Aufbewahrungsmethoden für einen reibungslosen Arbeitsablauf eine Rolle. Ein Gastronom sollte zumindest grundlegende Kenntnisse darüber haben, wie man Lagertechnik wie zum Beispiel einen Hubwagen richtig bedient und sicher durch enge Gänge manövriert.
Verschiedene Kammern bieten Schulungen zu diesem Thema an. Diese Zeit ist definitiv gut investiert.
2. Grafische Gestaltung
Die Gestaltung der Speisekarte oder anderer grafischer Elemente übernehmen viele Gastronomen selbst. Leider mangelt es oft an entsprechender Expertise.
Ein Gastronom muss kein Profi-Grafiker sein, aber wenn er maßgebliche Elemente seines Hauses selbst gestalten möchte, sollte er zumindest grundlegende Kenntnisse haben:
- Der Umgang mit einem Grafikprogramm: Es muss nicht teuer sein. Das quelloffene Programm “GIMP” kann auch im gewerblichen Bereich genutzt werden.
- Die Zusammenhänge zwischen Farben: Nicht alle Farbkombinationen sind harmonisch. Es gilt, Farben gezielt einzusetzen, auch im Rahmen des gastronomischen Corporate Designs.
- Die Wirkung von Schriftarten und grafischen Elementen: Ein Gastronom muss kein professionelles Logo gestalten können, aber er sollte in der Lage sein, Schriftarten und grafische Elemente zu einem stimmigen Gesamtbild zu kombinieren.
Für diese Kenntnisse sind keine großen Investitionen nötig. Auf YouTube finden sich zahlreiche Lehrvideos. Gastronomen sollten sich die Zeit nehmen, diese aufmerksam anzuschauen und die Anweisungen umzusetzen.
Wichtig ist auch, dass alle schriftlichen Inhalte vor der Veröffentlichung von einer erfahrenen Person auf ihre Rechtschreibung überprüft werden. Fehler können das positive Image des Hauses beeinträchtigen, besonders wenn sie beispielsweise in der Speisekarte sichtbar sind.
Bei all diesen Soft-Skills geht es nicht darum, ein Perfektionist zu sein. Aber sie sind entscheidend, um das Potenzial eines Gastronomen voll auszuschöpfen und einzigartige Erlebnisse für die Gäste zu schaffen.