Soja-Anbau: Der ökologische Einfluss auf die Umwelt

Soja-Anbau: Der ökologische Einfluss auf die Umwelt

Der Soja-Anbau steht aufgrund seiner ökologischen Auswirkungen immer wieder in der Kritik. Dennoch wächst die weltweite Nachfrage nach Soja stetig. In diesem Artikel erfährst du, wie sich der Soja-Anbau auf die Umwelt auswirkt und welchen Einfluss deine Ernährungsweise hat.

Wusstest du schon …

… dass 70 % des weltweiten Soja-Anbaus für die Tierfutterproduktion verwendet werden? Dies besagt eine Studie des Deutschen Verbands Tiernahrung e.V. aus dem Jahr 2016.

Die Sojapflanze

Die Sojapflanze, auch bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen “Glycine max”, gehört zur Familie der Hülsenfrüchte (Leguminosen). Ursprünglich stammt sie aus China, wo sie bereits vor mehreren tausend Jahren angebaut wurde. Die Sojapflanze ist eine einjährige, subtropische Pflanze, die durch ihre feine und dichte Behaarung auffällt. Sie bildet dünnen Stängel aus, die bis zu eineinhalb Meter hoch werden können. Die Blüten befruchten sich selbst und sind somit unabhängig von Bestäubern wie Bienen. Die Hülsen, die im Herbst reif sind, enthalten 1-6 Samen. Eine interessante Tatsache ist, dass die Tofu- und Sojamilchproduktion nur einen Bruchteil der für die Fleisch- und Milchproduktion notwendigen Fläche benötigt.

Anbau

Standort

Da die Sojapflanze am besten bei Temperaturen von 24-34 °C wächst und ein feuchtwarmes Klima bevorzugt, ist Deutschland eigentlich nicht optimal für den Anbau geeignet. Dennoch gibt es immer neue Sorten, die aufgrund veränderter Eigenschaften auch in Deutschland gut angebaut werden können. Das Rheintal und östliche Regionen Deutschlands rund um Berlin, Leipzig und Magdeburg sowie das Donautal in Bayern eignen sich aufgrund milder Temperaturen besonders gut für den Sojaanbau. In Deutschland wurde beispielsweise das Projekt “1000-Gärten-Experiment” ins Leben gerufen, in dem neue Sojastämme und -sorten in ganz Deutschland auf Anbau- und Tofueignung getestet werden. Die Ergebnisse werden in diesem Jahr erwartet.

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Zahlen zum Sojaanbau

Während im Jahr 2009/10 weltweit noch 260 Millionen Tonnen Sojabohnen produziert wurden, waren es 2022/23 bereits 371 Mio. Tonnen, und laut der FAO-AMIS-Prognose werden es 2023/24 über 400 Mio. t sein. Die wichtigsten Soja-Anbauländer sind die USA, Argentinien, Brasilien, Paraguay und Kanada. In der EU wurden im Jahr 2016 2,5 Mio. t Sojabohnen angebaut, hauptsächlich in Italien, Frankreich und Rumänien. In Deutschland stieg die Anbaufläche von Soja im Jahr 2018 um 15 % gegenüber dem Vorjahr. Allerdings wird der Großteil des in Deutschland verwendeten Sojas aus Nord- und Südamerika importiert.

Gentechnik

Etwa 82 % des weltweiten Sojas sind gentechnisch verändert (GMO). In den USA, Brasilien und Argentinien werden etwa 90-100 % der Anbaufläche für GMO-Soja genutzt. In der EU ist der Anbau von GMO-Soja nicht erlaubt. Allerdings dürfen Lebensmittel, die mehr als 0,9 % gentechnisch veränderte Bestandteile enthalten, nach europäischem Recht gekennzeichnet werden. Bei der Herstellung von Biolebensmitteln in Deutschland ist der Einsatz von Gentechnik gar nicht erlaubt. Der Vorgang der Gentechnik ist weniger natürlich, die Ergebnisse jedoch nicht. Schon seit Jahrtausenden kreuzen Bauern gezielt unterschiedliche Pflanzensorten, um eine Sorte mit den besten Eigenschaften zu erhalten. Der Unterschied bei der Gentechnik liegt darin, dass diese Kreuzung zielgerichteter und effizienter erfolgen kann.