Sonnenstich oder Hitzschlag: Was tun?

Sonnenstich oder Hitzschlag: Was tun?

Herrlich ist es, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren. Aber Vorsicht, bitte übertreibe es nicht mit dem Sonnenbad oder mit Bewegung, besonders bei Temperaturen von 30 Grad Celsius und mehr. Denn wer sich zu lange in der Sonne aufhält, riskiert einen Sonnenstich. Und wer sich bei Hitze stark verausgabt, kann sogar einen Hitzschlag erleiden. Lass uns herausfinden, wie es zu Sonnenstich und Hitzschlag kommt und wie man beide erkennen kann.

Was genau ist ein Sonnenstich?

Ein Sonnenstich kann entstehen, wenn Menschen zu viel Sonne auf den Kopf und Nackenbereich abbekommen. Durch die starke Hitze kommt es zu einer Irritation des Gehirns und der Hirnhaut, was Entzündungsreaktionen auslösen kann. Auch eine Hirnschwellung kann die Folge sein. Früher dachte man, UV-Strahlen seien schuld. Heute ist bekannt, dass die Temperatur das eigentliche Problem ist.

Wie erkennt man einen Sonnenstich?

Typische Anzeichen für einen Sonnenstich sind ein roter Kopf, Unruhe, Kopfschmerzen und manchmal auch Ohrgeräusche. Einige Betroffene müssen sich übergeben und es können Bewusstseinsstörungen auftreten. Auch Nackenschmerzen bis hin zur Nackensteifigkeit sind typische Symptome. Überraschenderweise ist die Körpertemperatur bei Sonnenstichpatienten in der Regel nicht erhöht.

Wie behandelt man einen Betroffenen?

Wenn jemand einen Sonnenstich hat, sollte er sofort aus der Sonne geholt werden. Kühlung des Kopfes mit feuchten, kühlen Tüchern oder einer kalten Dusche wird empfohlen, so sagt es Huelya Cakmak-Dietrich, Landesärztin des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen. Experten empfehlen auch, den Oberkörper des Betroffenen leicht erhöht zu halten. Wenn der Betroffene bei klarem Bewusstsein ist, kann ihm etwas zu trinken gegeben werden, vorzugsweise Wasser oder Apfelschorle. Wenn jedoch ein gefährlicher Hitzschlag ausgeschlossen werden soll, ist ärztlicher Rat erforderlich.

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Wenn der Betroffene stark erbricht oder apathische Zustände aufweist, sollte unbedingt ein Krankenhaus aufgesucht oder der Notarzt verständigt werden. Falls der Patient starke Kopfschmerzen hat, kann ein Schmerzmittel aus der Apotheke helfen, sofern es vom Arzt nicht anders verordnet wird. In jedem Fall ist Bettruhe bis zum Nachlassen der Symptome angebracht.

Wie kann man einen Sonnenstich verhindern?

Vermeide es, dich zu lange in der Sonne aufzuhalten. Wenn es unvermeidlich ist, schütze deinen Kopf mit einem hellen Hut. Besonders Babys sind gefährdet, da ihre Schädeldecke viel dünner ist und teilweise noch nicht einmal vollständig geschlossen ist. Außerdem solltest du immer ausreichend trinken, besonders bei Hitze. Eine Faustregel besagt, dass ein Erwachsener an heißen Tagen mindestens einen halben Liter Wasser zusätzlich benötigt.

Was ist der Unterschied zum Hitzschlag?

Obwohl die Begriffe “Sonnenstich” und “Hitzschlag” im Alltag oft durcheinander gebracht werden, ist ein Hitzschlag wesentlich gefährlicher als ein Sonnenstich. Ein Hitzschlag wird durch körperliche Überanstrengung in einer heißen Umgebung ausgelöst. Oft betrifft er Personen, die sich in schlecht belüfteten Räumen aufhalten, wie beispielsweise Hochofenarbeiter oder Saunabesucher, die zwischen den Gängen nicht an die frische Luft gehen. Auch Sportler, die im Freien trainieren, können einen Hitzschlag erleiden.

Bei hohen Temperaturen schwitzen wir mehr, was den Körper von außen kühl hält, erklärt Prof. Jörg Schlaak, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin im Ameos Klinikum St. Clemens in Oberhausen. Allerdings führt das starke Schwitzen auch zu einem zusätzlichen Flüssigkeitsverlust von bis zu zwei Litern an sehr heißen Tagen. Dadurch gerät auch der Salzhaushalt im Körper durcheinander, was zu einem schnellen Anstieg der Körpertemperatur führen kann.

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Hitzschlag kann lebensbedrohlich werden

Im Gegensatz zum Sonnenstich führt ein Hitzschlag zu einer Erhöhung der Körpertemperatur auf 40 Grad Celsius oder mehr. Das kann lebensbedrohlich sein. Durch große Anstrengung in Kombination mit starker Hitze kann das Temperaturregulationssystem des Körpers außer Gefecht gesetzt werden, zum Beispiel versagt die Schweißproduktion. Dadurch entsteht ein Wärmestau.

Anzeichen für einen Hitzschlag sind oft Krämpfe, Halluzinationen und Bewusstseinstrübungen. Es kommt aber auch vor, dass der Betroffene “nur” völlig erschöpft ist. Der Puls ist erhöht, der Blutdruck niedrig und die Haut heiß und trocken. Vorsicht, dieser Zustand wird häufig mit Erschöpfung oder Müdigkeit verwechselt und der Hitzschlag zu spät behandelt.

Im Falle eines Hitzschlags sollte der Betroffene sofort aus der Hitze gebracht und der Notarzt gerufen werden. Es wird empfohlen, den gesamten Körper mit feuchten Tüchern zu kühlen und die Atmung und das Bewusstsein zu überwachen. Im Notfall sollte Erste Hilfe geleistet werden.

Zwischen Sonnenstich und Hitzschlag: Die Hitzeerschöpfung

Es gibt ein Übergangsstadium zwischen Sonnenstich und Hitzschlag, das als Hitzeerschöpfung bezeichnet wird. Diese entsteht durch Flüssigkeits- und Salzverlust bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr. Anzeichen dafür sind Dehydrierung und ein Anstieg der Körpertemperatur auf 37 bis 40 Grad Celsius. Bei der Hitzeerschöpfung treten zwar oft keine Bewusstseinsstörungen auf, jedoch können bereits Schwindel, Atemnot und Frösteln auftreten. Die Behandlung erfolgt wie bei einem Sonnenstich und Hitzschlag.