Spanische Grippe: Ein Virus – Millionen Tote

Spanische Grippe: Ein Virus – Millionen Tote

Die Spanische Grippe brach vor 100 Jahren aus und kostete schätzungsweise zwischen 27 und 50 Millionen Menschen das Leben. Sie gilt als eine der schlimmsten Grippeepidemien der Geschichte. Doch anders als bei anderen Katastrophen aus jener Zeit findet man kaum Denkmäler oder Relikte. Selbst Fotos sind rar. Die Spanische Grippe wurde damals kaum beachtet und geriet in Vergessenheit. Erst in jüngerer Zeit ist sie vermehrt ins Bewusstsein der Menschen gerückt, auch durch Bücher, Filme und Serien wie “Downton Abbey”.

Eine Vernichtungswelle in Vergessenheit geraten

Laut dem Buch “1918 – Die Welt im Fieber” der Wissenschaftsjournalistin Laura Spinney, das im Januar dieses Jahres erschien, ist die Spanische Grippe die vielleicht größte Vernichtungswelle der Menschheitsgeschichte, die fast in Vergessenheit geraten ist. In Deutschland allein soll die Grippe rund 426.000 Menschen das Leben gekostet haben. Heutzutage erscheint dies unvorstellbar. Doch damals begann alles relativ harmlos. Während der ersten Welle im Frühjahr 1918 erkrankten zwar viele Menschen, aber relativ wenige starben. Im Herbst brach jedoch eine weitere, tödliche Welle aus. Besonders in Rekruten- und Kriegsgefangenenlagern steckten sich zahlreiche Menschen an und starben an akutem Lungenversagen.

Ärzte beobachteten bei den Infizierten bestimmte Muster. Es starben nicht nur ungewöhnlich viele Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, sondern die Haut der Erkrankten verfärbte sich oft dunkelblau – ein Zeichen für Sauerstoffmangel. Dies erinnerte die Menschen an die Pest. Zu dieser Zeit glaubten zeitgenössische Ärzte, dass ein “Grippe-Bakterium” die Ursache sei, obwohl diese Theorie bereits damals angezweifelt wurde. Erst später wurde das wahre Auslöser, das Influenzavirus, entdeckt.

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Ein Prototyp von Pandemien

Die Spanische Grippe wird von Wissenschaftlern mittlerweile nicht mehr als Einzelfall angesehen, sondern als Prototyp von Pandemien. Wie die Asiatische Grippe (1957) und die Hongkong-Grippe (1968) gezeigt haben, kann sie sich wiederholen, wenn auch in geringerem Ausmaß. Die Bedeutung der Spanischen Grippe ist also nicht zu unterschätzen. Sie hat die Menschheit gelehrt, wie verheerend eine Pandemie sein kann. Es ist daher wichtig, dass wir aus der Geschichte lernen und uns auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.