Spar-Apps im Supermarkt: Wie viel können sie dir wirklich helfen?

Spar-Apps im Supermarkt: Wie viel können sie dir wirklich helfen?

Stell dir vor, du könntest beim Einkaufen im Supermarkt jede Woche richtig viel Geld sparen. Klingt gut, oder? Genau das versprechen dir die sogenannten Spar-Apps für Lebensmittel. Doch was ist dran an diesen Versprechungen? Die renommierte Verbraucherorganisation Stiftung Warentest hat insgesamt 16 dieser Apps genauer unter die Lupe genommen und ist zu einem überraschenden Ergebnis gekommen: Spar-Apps sind zeitaufwendig und bringen dir nur eine geringe Ersparnis.

Wie funktionieren die Kauf-Apps?

Die Apps funktionieren auf unterschiedliche Weisen. Einige Apps präsentieren dir ausschließlich die Angebote von bestimmten Händlern wie Rewe, EDEKA, Lidl, Netto oder ALDI. Andere Apps hingegen vergleichen die Angebote verschiedener Händler und übernehmen sozusagen die Schnäppchen-Jagd für dich. Klingt praktisch, oder? Doch was viele Nutzer nicht wissen: Für die vermeintlich kostenlosen Apps zahlst du mit deinen Daten. Die Apps sammeln Informationen darüber, welche Märkte du besuchst und welche Produkte du bevorzugst. Diese Daten werden dann vom Handel gekauft und weiterverwertet.

Personenbezogene Daten sind Gold wert

Es ist kein Geheimnis, dass Unternehmen mit dem Handel von persönlichen Daten ordentlich abkassieren. Weltweit gibt es rund 4.000 Daten-Broker, die in einem Markt tätig sind, der insgesamt 200 Milliarden Dollar schwer ist. Einzelhändlern ist unsere persönliche E-Mail-Adresse in Amerika schon mal 89 Dollar wert. Für den deutschen Markt gibt es zwar keine genauen Zahlen, aber eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz hat gezeigt, dass es hierzulande um Cent-Beträge geht.

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Acht Gratis-Programme im Test

Die Stiftung Warentest hat insgesamt acht Spar-Apps getestet und es gibt keinen eindeutigen Testsieger. Die besten sechs Apps erreichen alle ein “befriedigend” mit kleinen Unterschieden. Die App von Marktguru konnte beim wichtigsten Kriterium, der Ersparnis, am meisten überzeugen. Mit dieser App kannst du knapp 12% sparen. Bei der Nutzungsfreundlichkeit durch Bedienungskomfort ist die App von KaufDA am besten. Doch obwohl die Apps in einigen Bereichen gute Ergebnisse erzielen konnten, verlangen sie von den Nutzern viel Zeit und Mühen und die Schnäppchen-Jagd klappt nur teilweise.

Überraschendes Ergebnis: So kannst du beim Einkaufen mehr sparen

Die Ergebnisse der Stiftung Warentest sind überraschend. Mit der besten App von Marktguru kannst du knapp 12% sparen. Doch wenn du konsequent die Sonderangebote der Händler kaufst und auf die App verzichtest, verbessert sich die Bilanz sogar auf 20%. Das ist ein vernichtendes Urteil für die Spar-Apps.

Und wie nutzt du die Apps? Zunächst musst du deinen Einkaufsort wählen, um die Märkte in deiner Nähe zu finden. Dann wählst du einen Markt und kannst mithilfe der Filterfunktionen gezielt nach bestimmten Produkten suchen. Einige Apps bieten sogar die Möglichkeit, Geld zurückzuerhalten, indem du deine Einkaufsbelege hochlädst. So erhältst du eine kleine Belohnung für deine Daten.

Die Stiftung Warentest hat gezeigt, dass die Fehlerquote bei den Apps überraschend hoch ist. Drei von vier Angeboten sind im Laden nicht zu finden. Du musst also mindestens drei Märkte besuchen, um die Schnäppchen der Apps überhaupt zu finden.

Bei all diesen Erkenntnissen solltest du also gut überlegen, ob sich der Aufwand für die Nutzung einer Spar-App wirklich lohnt. Vielleicht bist du mit den Sonderangeboten der Händler sogar besser bedient.

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