Sparen beim Heizen: Wie Sie Schimmelbildung vermeiden können

Sparen beim Heizen: Wie Sie Schimmelbildung vermeiden können

Die explodierenden Energiepreise zwingen uns alle zum Sparen. Doch in diesem Winter müssen viele auf die behaglichen 22 Grad Celsius Wohlfühltemperatur in ihren Wohnungen verzichten – besonders Haushalte mit niedrigem Einkommen. Wer jedoch aus Kostengründen seine Heizung zu sehr drosselt, riskiert nicht nur Erkältungen, sondern auch eine erhöhte Gefahr für Schimmelbildung, warnt der Eigentümerverband Haus und Grund.

Aber keine Sorge! Auch bei gedrosselten Temperaturen gibt es Möglichkeiten, das Risiko von Schimmelbildung zu reduzieren. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Schimmel entsteht, wo er sich häufig bildet und wie Sie ihm vorbeugen können.

Wie entsteht Schimmel?

Schlecht gelüftete und wenig geheizte Räume, kalte Außenwände oder bauliche Mängel wie defekte Fassaden oder Dächer sind mögliche Ursachen für Schimmelbildung. In jeder Wohnung wird Feuchtigkeit produziert, die an die Raumluft abgegeben wird. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Wenn die Luft verbraucht und kalt ist, kondensiert die überschüssige Feuchtigkeit an den kältesten Stellen im Raum und begünstigt die Bildung von Schimmel.

Wo findet sich Schimmel?

Schimmel findet sich oft am Fenster, hinter Gardinen, Bildern oder großen Möbeln, die an Außenwänden stehen. Auch im Bad an den Fugen ist er häufig anzutreffen. Schimmel ist nicht nur unschön anzusehen, sondern kann auch die Gesundheit gefährden und die Bausubstanz schädigen.

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Was ist Schimmel?

Schimmelpilze bestehen aus Zellfäden und Sporen. Die farblosen Zellfäden sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. Schimmelpilze vermehren sich durch Sporen, die überall in der Luft schweben. Normalerweise sind sie harmlos, können aber Probleme verursachen, wenn sie eine bestimmte Konzentration überschreiten. Das Umweltbundesamt klärt in der Broschüre “Schimmel im Haus” über Ursachen, Wirkungen und Abhilfe auf.

Wie kann man Schimmel verhindern?

Es gibt drei Stellschrauben, an denen man drehen kann, um Schimmelbildung zu vermeiden: Nährboden, Feuchtigkeit und Kälte.

Punkt 1: Klug heizen – “Heizung aus” ist keine Alternative

Bei einem älteren, ungedämmten Haus ist die Oberflächentemperatur der Außenwand innen entsprechend der Außenlufttemperatur. Wenn man unzureichend heizt und die Raumluft kühl bleibt, kann sie nur wenig Feuchtigkeit binden, sodass sie an kalten Bauteilen kondensiert. Um das Risiko von Schimmelbildung zu reduzieren, empfiehlt es sich, in Räumen wie Wohnzimmer, Arbeitszimmer oder Schlafzimmer eine Raumtemperatur von mindestens 18 Grad zu halten. In nicht oder wenig genutzten Räumen kann die Temperatur gegebenenfalls auf 16 Grad gesenkt werden. Aber achten Sie darauf, die Zimmertüren geschlossen zu halten.

Energiesparen: keine zu drastischen Schritte

Bereits eine Grad weniger Raumtemperatur spart 6 Prozent Heizenergie. Eine Reduzierung von 22 Grad auf 20 Grad bedeutet also eine Energieeinsparung von über 10 Prozent – ohne dass die Gefahr für Schimmelbildung erhöht wird. In gedämmten Wohnungen sind die Temperaturunterschiede zwischen Raumluft und Bauteil gering, auch wenn die Temperaturen auf 18 Grad oder weniger gesenkt werden. Die Gefahr von Schimmelbildung ist hier deutlich geringer.

Punkt 2: Lüften und Feuchtigkeit reduzieren

Eine ideale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung liegt zwischen 40 und maximal 60 Prozent. In einem Drei-Personen-Haushalt entstehen durchschnittlich sechs bis zehn Liter Wasser am Tag durch Kochen, Duschen, Wäschetrocknen und Atmen. Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit sind vor allem Küche, Bad und Schlafzimmer. Ein Hygrometer mit Schimmel-Warnsignal (Taupunktanzeige) kann dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit zu messen und festzustellen, wann gelüftet werden muss. Beim Lüften sollten alle Fenster in den Räumen geöffnet werden. Stoßlüften für einige Minuten ist effektiver als dauerhaft gekippte Fenster. Vor dem Lüften sollte das Thermostatventil an der Heizung auf 0 gestellt und anschließend wieder reguliert werden.

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Punkt 3: Schimmel den Nährboden entziehen

Tapeten an Außenwänden sind ein hervorragender Nährboden für Schimmelsporen. Um das Schimmelproblem einzudämmen, sollten Tapeten und/oder Dispersionsfarbe gründlich entfernt und die Wand mit einer Silikatfarbe gestrichen werden. Mineralische Farbzusammensetzungen, wie sie beispielsweise bei Kalkfarben verwendet werden, bieten dem Schimmel keinen Nährboden. Bei Renovierungsarbeiten ist es wichtig, keine halben Sachen zu machen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Jetzt kennen Sie die wichtigen Punkte, um Schimmelbildung in Ihrer Wohnung zu vermeiden. Beachten Sie diese Tipps, sparen Sie Heizenergie und schützen Sie Ihre Gesundheit und die Bausubstanz.