Bist du auch manchmal verwirrt, wenn dein Hund während dem Spiel oder aus dem Nichts heraus zu knurren beginnt? Keine Sorge, du bist nicht allein! Viele Hundebesitzer erleben diese Situation und fragen sich, was das Knurren ihres treuen Fellfreundes bedeutet. Ist es ein Spielknurren oder ein Warnknurren?
Spielknurren – kein Grund zur Sorge
Laut Maya Bräm Dubé, einer Verhaltenstierärztin in der Region Basel, gibt es keinen Grund zur Sorge, wenn dein Hund beim Spielen knurrt. Spielknurren ist ein natürlicher Teil des Spiels und kann ebenso wie andere Elemente des Rivalitäts- oder Wettbewerbsverhaltens auftreten. Dein Hund zeigt damit seine Begeisterung und Hingabe beim Spiel. Es ist wichtig zu wissen, dass dein Hund in einem erhöhten Erregungszustand ist, während er spielt. Bei manchen Hunden kann dies in Aggression umschlagen.
Aufmerksamkeitsknurren – Kontext beachten
Beim Aufmerksamkeitsknurren, wie im Beispiel von Balu, ist der Kontext entscheidend. Laut Bräm Dubé besteht theoretisch die Gefahr, dass dein Hund, wenn er ignoriert wird, zu einem Anstupsen oder Zwicken übergeht, da dies effektiver ist. In solchen Situationen ist es wichtig, diesem Verhalten vorzubeugen.
Warnknurren – Kommunikation und Abstand
Knurren ist ein Teil der normalen Kommunikation bei Hunden und hat primär die Funktion, einem anderen Individuum zu signalisieren, auf Abstand zu bleiben. Dein Hund kann knurren, wenn er sich bedroht, unsicher oder körperlich unwohl fühlt, wenn sich jemand ihm nähert oder er Schmerzen hat. Auch Angst, dass ihm etwas weggenommen wird, oder Frustration können Gründe für das Knurren sein. Der Kontext, die Persönlichkeit deines Hundes, seine Erfahrungen und seine Stresstoleranz spielen eine entscheidende Rolle dafür, ob und wie oft dein Hund knurrt.
Unterschiede zwischen Spielknurren und aggressivem Knurren
Studien haben gezeigt, dass aggressives Knurren insgesamt länger dauert als spielbedingtes Knurren und die Abstände zwischen den einzelnen Knurrepisoden länger sind. Aggressives Knurren ist zwar Teil des normalen Verhaltens und dient als Warnstufe vor einem Angriff, jedoch ist es wichtig, solche Situationen zu vermeiden.
Verständnis und Kommunikation sind der Schlüssel
Es ist wichtig, das Motiv für das Knurren deines Hundes zu verstehen. Maya Bräm Dubé beurteilt das Tier als Ganzes und achtet auf Körperhaltung, Schwanz- und Ohrenposition sowie weitere Anhaltspunkte wie das Zeigen der Zähne oder das Aufstellen der Haare. Die meisten Hunde knurren nicht grundlos, sondern haben einen überzeugenden Grund dafür. Es ist jedoch keine Lösung, das Knurren abzutrainieren, zu tolerieren oder zu bestrafen. Die Verbesserung des Verständnisses und der gegenseitigen Kommunikation zwischen Hund und Halter steht im Vordergrund. Es ist sinnvoller, herauszufinden, was deinen Hund zum Knurren bringt, und frühzeitig darauf einzugehen, um unerwünschte Situationen zu vermeiden.