Spielknurren oder Warnknurren? – Was will uns unser Hund damit sagen?

Spielknurren oder Warnknurren? – Was will uns unser Hund damit sagen?

hund knurrt beim spielen

Bist du auch schon einmal mit der Situation konfrontiert worden, dass dein Hund während des Spielens oder einfach so vor sich hin knurrt? Keine Sorge, das ist völlig normal! In diesem Artikel erfährst du, was das Knurren deines Hundes bedeutet und wie du am besten darauf reagieren kannst.

Beim Spielen knurren – keine Angst notwendig!

Der Hund sitzt neben dir und plötzlich fängt er an zu knurren. Zuerst leise, dann etwas lauter. Du schaust ihn verwirrt an, während er dich mit wedelndem Schwanz anschaut. Du bist nicht allein mit dieser Situation. Viele Hundebesitzer erleben es, dass ihre Vierbeiner sie während des Spielens anknurren, um Aufmerksamkeit zu erregen. Oder auch beim ausgelassenen Spielen mit anderen Hunden fängt der Welpe plötzlich an zu knurren.

Aber keine Sorge, du musst nicht besorgt sein oder das Knurren unterbrechen. Laut der Verhaltenstierärztin Maya Bräm Dubé gehört das Knurren zum Spielverhalten der Hunde. Es ist ein natürlicher Teil des Spiels und kann auch andere Elemente beinhalten, die mit Rivalität oder Wettbewerb zu tun haben.

“Bleib weg von mir!”

Dennoch solltest du als Hundehalter beachten, dass dein Hund während des Spielens in einer erhöhten Erregungslage ist. Je nach Hund kann es sogar zu aggressivem Verhalten kommen. Bei Aufmerksamkeitsknurren, wie im Fall von Balu, ist der Kontext entscheidend. Es besteht theoretisch die Gefahr, dass der Hund, wenn er ignoriert wird, zu einem Anstupsen oder Zwicken übergeht, da dies effizienter ist. Daher ist es wichtig, solchen Situationen vorzubeugen.

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In anderen Situationen hat das Knurren eine andere Bedeutung. Das Knurren ist ein Teil des normalen Kommunikationsverhaltens von Hunden und dient in erster Linie als Warnung, dass sich andere Individuen auf Abstand halten sollten. Ein Hund kann knurren, wenn er sich bedroht, unsicher oder unwohl fühlt, wenn jemand sich ihm nähert oder wenn er Schmerzen hat. Angst davor, dass ihm etwas weggenommen wird, oder Frustration können ebenfalls Gründe sein. Entscheidend für das Knurren eines Hundes sind nicht nur der Kontext, sondern auch die Anwesenheit anderer Individuen, die Persönlichkeit des Hundes, seine Erfahrungen und seine Stresstoleranz. Knurren ist oft ein Indikator für erhöhten Stress, wobei die Stresstoleranz bei jedem Hund individuell verschieden ist. Auch genetische und gesundheitliche Faktoren spielen eine Rolle.

Knurren beim Spielen dauert weniger lang

Spielknurren und aggressives Knurren können nicht nur am Kontext, sondern auch am Klang unterschieden werden. Studien haben gezeigt, dass aggressives Knurren im Vergleich zum spielbedingten Knurren insgesamt länger dauert und auch längere Abstände zwischen den einzelnen Knurrepisoden aufweist. Aggressives Knurren ist jedoch nicht schlecht, sondern ebenfalls ein Teil des normalen Verhaltens von Hunden. Es dient als Warnsignal vor einem tatsächlichen Angriff und soll diesen möglichst verhindern.

Um die Motivation hinter dem Knurren zu verstehen, ist es wichtig, den Hund als Ganzes zu betrachten. Die Körperhaltung, die Position des Schwanzes und der Ohren geben wichtige Hinweise auf die Absichten des Hundes. Auch das Zeigen der Zähne oder das Aufstellen der Haare können weitere Anhaltspunkte liefern. Die meisten Hunde knurren nicht grundlos, sondern haben dafür einen für sie überzeugenden Grund. Der gefährlichste Fall ist ein Hund, der aus Aggression knurrt und dessen Besitzer das Gefahrenpotenzial des Hundes nicht erkennt oder keine angemessenen Sicherheitsmaßnahmen ergreift.

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Egal aus welchem Grund der Hund knurrt: Es ist nicht der richtige Weg, das Knurren abzutrainieren, zu tolerieren oder zu bestrafen. Viel wichtiger ist es, das Verständnis und die gegenseitige Kommunikation zu verbessern. Es ist sinnvoller, herauszufinden, was den Hund zum Knurren bewegt und es gar nicht so weit kommen zu lassen.

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