Nicht jedes Kind hat beim Erlernen der Sprache die gleichen Schwierigkeiten, weshalb die Sprachförderung im Kindergarten eine große Rolle spielt. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Konzept und wie wichtig sind Sprachförderprogramme?
In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen, welche Ziele mit der Spracherziehung verfolgt werden und inwieweit sich die Erfolge auf das gesamte Leben auswirken.
1. Sprechen lernen gelingt nur durch aktive Kommunikation
Viele Babys und Kleinkinder haben heutzutage Schwierigkeiten beim Erlernen der Sprache, da der Kontakt zu anderen Menschen im Alltag verloren geht. Wenn Kinder bereits in jungen Monaten vor dem Fernseher geparkt werden, nehmen sie die Kommunikation nur im Hintergrund wahr, ohne aktiv an Gesprächen teilnehmen zu können.
Besonders Kinder aus sozial schwachen Familien oder mit Migrationshintergrund vermissen die frühe Sprachförderung, die notwendig ist, um ein gutes Sprachgefühl zu entwickeln. Wenn zu Hause keine oder nur eine andere Sprache als Deutsch gesprochen wird, können keine ausreichenden sprachlichen Fähigkeiten erworben werden.
Aus diesem Grund ist die zusätzliche Sprachförderung im Kindergarten extrem wichtig, um Sprachentwicklungsstörungen vorzubeugen und die Kinder auf die Schule vorzubereiten.
Tipp: Reden Sie so viel wie möglich mit Ihrem Kind und schauen Sie es dabei immer direkt an. So können Kinder Ihren Lippenbewegungen besser folgen und diese beim Sprechen nachahmen.
2. Durch gezielte Sprachförderung im Kindergarten lassen sich Entwicklungsprobleme vermeiden
Kommunikation bildet das Grundgerüst unseres gesamten Lebens. Ohne Sprache ist es nicht möglich, weitere Fähigkeiten zu erwerben. Wie sollen Kinder naturwissenschaftliche oder mathematische Zusammenhänge verstehen, wenn ihnen niemand erklärt?
Im Alter von zwei Jahren können Kinder normalerweise etwa 100 Wörter sprechen. Bei einigen Kindern ist dieser Wortschatz etwas geringer, während andere bereits über eine höhere sprachliche Kompetenz verfügen. Wenn dieser Wert jedoch deutlich unterschritten wird, ist eine umfassende Sprachförderung unverzichtbar.
Je früher Eltern und Erzieher damit beginnen, ein Kind aktiv zu fördern, desto besser sind die Ergebnisse. Anfangs geht es vor allem um den Aufbau und die Erweiterung des vorhandenen Wortschatzes. Die Grammatik spielt erst in späteren Phasen der Sprachentwicklung eine Rolle.
Im Wesentlichen werden im Kindergarten zwei verschiedene Ansätze zur Sprachförderung verfolgt: alltagsintegrierte ganzheitliche Förderprogramme sowie spezielle Förderprogramme im sprachlichen Bereich. Da Kinder vor allem unbewusst lernen, ist die Kinderbetreuung besonders für Kinder zu empfehlen, die bisher nur unzureichend mit der deutschen Sprache in Berührung gekommen sind.
3. Die Sprachförderung im Kindergarten umfasst verschiedene Bereiche
Da die Sprachentwicklung auf verschiedenen Ebenen stattfindet, ist es wichtig, Probleme frühzeitig zu erkennen. Wenn Schwierigkeiten bei der sprachlichen Entwicklung einem bestimmten Bereich zugeordnet werden können, kann die Sprachförderung im Kindergarten gezielt darauf eingehen. Neben den Erziehern kommen bei umfassenden Sprachentwicklungsstörungen auch Logopäden zum Einsatz.
Konkret umfasst die Sprachförderung die folgenden Teilbereiche:
- Artikulation: Hierbei geht es um die Wahrnehmung bestimmter Laute und die eigene Aussprache.
- Wortschatz: Die Menge der verfügbaren Wörter bestimmt maßgeblich die weitere Lernfähigkeit.
- Grammatik: Dieser Bereich hängt stark von der Interaktion zu Hause ab. Der Satzbau und die Beachtung grammatikalischer Regeln stehen im Fokus.
- Rhythmus und Taktgefühl: Dieser Aspekt der Sprachförderung befasst sich mit der Wahrnehmung der Sprachmelodie.
Um eine Sprache zu lernen, benötigen Kinder Vorbilder, sei es von den Eltern oder den Erziehern im Kindergarten. Idealerweise lernen Kinder den richtigen Umgang mit der Sprache von verschiedenen Seiten.
4. Spiele zur Sprachförderung
Die Kinderbetreuung ist von einer aktiven Kommunikation geprägt. Daher eignen sich Spiele, bei denen der Fokus auf dem Sprechen liegt, hervorragend zur Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten.
Rollenspiele, bei denen die Kinder in die Rolle anderer Personen schlüpfen müssen, sind zum Beispiel sehr wirksam. Letztendlich ist es jedoch weniger wichtig, wie viel Material zur Verfügung steht oder welche Übungen durchgeführt werden. Viel wichtiger ist der sinnvolle Umgang mit jedem einzelnen Kind, damit es aktiv an der Kommunikation teilnehmen kann.
Bei Geschicklichkeitsspielen ist es wichtig, dass alle Kinder die Regeln verstehen und viel miteinander sprechen müssen. Auf diese Weise können auch zurückhaltende Kinder besser in den Kindergartenalltag integriert werden.
Neben der Sprachförderung im Kindergarten haben Sie auch zu Hause die Möglichkeit, die Sprachentwicklung Ihres Kindes aktiv zu unterstützen. Lesen Sie gemeinsam Geschichten, erklären Sie Ihre Handlungen und beschäftigen Sie sich intensiv mit Ihrem Kind. Für den Anfang der Sprachentwicklung eignen sich zum Beispiel Wimmelbücher, Bilderbücher mit Wörtern, Pop-Up-Bücher oder klassische Kinderreime.
Tipp: Wenn Sie wenig Zeit für Ihr Kind haben, nutzen Sie diese intensiv. Es ist sinnvoller, sich eine halbe Stunde intensiv mit den Bedürfnissen Ihres Kindes auseinanderzusetzen, als drei Stunden Zeit mit Ihrem Kind zu verbringen, dabei jedoch halbherzig zu sein.
5. Lernspiele für Kita-Kinder zum Spracherwerb
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