Willkommen zurück zur beliebten “Sprichwörtlich”-Reihe! Heute widmen wir uns einem tierischen Thema: der Katze. Diese faszinierenden Geschöpfe haben nicht nur einen festen Platz in unseren Herzen, Wohn- und Schlafzimmern erobert, sondern auch in unserer Sprache.
Sprichwörtlich #5 – Alles für die Katz
Diese Redensart stammt aus dem 16. Jahrhundert und hat verschiedene Ursprünge. Eine Interpretation bezieht sich darauf, dass jemand, der seinen Lohn nicht bekam, sagte “das sei für die Katz” und dann dieser Person nichts zu essen gab, bis sie verhungerte. Eine andere Deutung besagt, dass es sich um wertlose Essensreste handelte, die den Katzen zum Fressen gegeben wurden. In Deutschland wären es jedoch eher die Hunde gewesen.
Wenn jemand gar zu zögerlich ist, sagt man, dass er “wie eine Katze um den heißen Brei herumschleicht”. Dieses Verhalten kennen besonders Katzenhalter. Katzen warten oft, wenn ihr Fressen noch warm ist, begleitet von umschleichen und maunzen. Früher wurden Katzen tatsächlich wenig gefüttert, da sie die Aufgabe hatten, die Kornspeicher schädlingsfrei zu halten.
Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch
Dieses Sprichwort, das im 18. Jahrhundert populär wurde, besagt, dass sich Mäuse auf dem Tisch austoben, wenn die Katze nicht da ist. Unseren Stubentigern kann man in Sachen Jagdinstinkt vertrauen.
Die Redewendung “Die Katze lässt das Mausen nicht” bedeutet, dass man nicht gegen seine Natur handeln kann. Die Ursprünge dieses Spruchs finden sich bereits im alten Griechenland und haben sich im Mittelalter verbreitet.
Katz und Maus Spiele
Wenn sich jemand über einen anderen lustig macht und ihn vorführt, bezeichnet man das sprichwörtlich als “Katz und Maus Spiele”. Dieser Vergleich zwischen Tieren und Menschen findet sich bereits bei Martin Luther.
Vögel, die früh singen, holte abends die Katz
Dieses Sprichwort warnt davor, sich zu früh zu freuen. Es ist seit dem 18. Jahrhundert bekannt und verdeutlicht, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben soll.
Katzen stehen auch auf dem sprichwörtlichen Speiseplan ihrer feliden Lieblinge. Ein Bauer zwischen zwei Advokaten ist wie ein Fisch zwischen zwei Katzen, besagt ein Sprichwort aus Siebenbürgen.
Die Redewendung “Wasch mich, aber mach mich nicht nass” beschreibt jemanden, der gerne Vorteile genießt, aber keine Konsequenzen tragen möchte. Katzen sind bekanntlich reinlich und wasserscheu.
Beißt sich die Katze in den Schwanz
Diese Redewendung bedeutet, dass etwas sinnlos ist. Sie bezieht sich auf das Spiel junger Katzen, die sich beim Jagen in den eigenen Schwanz verbeißen. Auch in England ist diese Redewendung seit dem 16. Jahrhundert bekannt.
Am Katzentisch sitzen
Der Ausdruck “am Katzentisch sitzen” bezieht sich auf einen unattraktiven Platz, an dem weniger wichtige Personen oder störende Kinder sitzen. Der Vergleich mit dem Ort, an dem Katzen essen (den Fußboden), stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Die Katze im Sack kaufen
Dieser Ausdruck bedeutet, etwas zu kaufen, ohne es vorher gesehen zu haben. Bereits im Volksbuch “Till Eulenspiegel” von 1515 wird dies erwähnt. Esso prägte den Slogan “Put the tiger in your tank” und machte den Spruch “Der Tiger im Tank” bekannt.
Rubbel die Katz
Früher nannte man den Geldbeutel “Geldkatze”. Um schnell die Kaufkraft des Gegenübers einzuschätzen, hat man die Katze gerubbelt. Dieser Ausdruck wird im Ruhrgebiet für eine schnelle Entscheidung verwendet.
Gut gebrüllt, Löwe!
Diese Redewendung wird verwendet, um eine mutige oder schlagfertige Antwort zu kommentieren. Sie stammt aus dem Stück “Ein Sommernachtstraum” von William Shakespeare.
Fazit
Die Katze hat nicht nur als Haustier, sondern auch in unserer Sprache einen festen Platz. Die Redewendungen rund um die Katze zeigen, wie sehr diese faszinierenden Tiere unseren Alltag prägen. Also, lasst uns weiterhin die geheimnisvolle Welt der Sprichwörter erforschen und dabei die Katze nicht aus dem Auge verlieren!