Spyder 5 – Der ultimative Monitor-Kalibrierer

Spyder 5 – Ein Monitor-Kalibrierer unter der Lupe

In diesem Artikel geht es um ein Thema, das unter Fotografen oft vernachlässigt wird, aber dennoch von großer Bedeutung ist: die Monitor-Kalibrierung. Obwohl einige von euch jetzt sicherlich mit einem großen Fragezeichen im Gesicht dastehen, möchte ich euch dazu ermutigen, weiterzulesen. Denn wir werden uns mit einer nützlichen neuen Technologie befassen, die auch für euch interessant sein könnte.

Ein kalibrierter Monitor ist ein absolutes Muss für jeden ambitionierten Digitalfotografen, der Wert auf eine qualitativ hochwertige Bildbearbeitung legt. Denn man kann zwar seinen eigenen Augen vertrauen, aber vielen Monitoren auf dem Markt kann man dies leider nicht immer. Insbesondere bei der farbechten Darstellung von digitalen Fotos oder Druckerzeugnissen kommt es häufig zu Abweichungen. Es sei denn, man besitzt einen teuren Monitor mit dem Schriftzug “EIZO”, der als “hardwarekalibriert” verkauft wird – was bei den meisten Monitoren nicht der Fall ist.

Ein falsch kalibrierter Monitor macht sich besonders beim Weißabgleich, dem Kontrast, der Dynamik und der späteren Druckqualität bemerkbar. Im schlimmsten Fall erhalten die Fotos einen Farbstich, weil man am Monitor zwar alles richtig gesehen hat, aber die Farben nicht korrekt dargestellt wurden. Aus diesem Grund bringen Unternehmen Geräte auf den Markt, mit denen man den eigenen Monitor farbecht kalibrieren kann. Die Kalibrierung erfolgt dabei rein softwareseitig, indem der Monitor ein Farbprofil verwendet, das vom Kalibrierer erstellt wurde und die Farben entsprechend korrekt anzeigt.

Als alter Technik-Nerd begeistere ich mich schnell für Neuerungen. Wenn diese dann auch noch wirklich Sinn machen, teile ich meine Begeisterung gerne mit anderen – so auch bei der neuen Monitor-Kalibrierungstechnologie, die der Spyder 5 von Datacolor bietet. Allerdings gibt es auch hier einige Einschränkungen, über die ich euch berichten möchte.

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Ich hatte die Gelegenheit, den Spyder 5 in zwei Varianten – Express und Pro – ausgiebig zu testen. Bisher hatte ich den Spyder 3 verwendet und war damit ziemlich zufrieden. Die Software funktionierte einwandfrei und ein Assistent führte mich durch den Kalibrierungsprozess. Am Ende erhielt ich ein recht farbechtes Monitorbild. Also eigentlich alles gut soweit.

Zwischendurch gab es anscheinend eine Version 4, von der ich jedoch nichts weiß. Die neue Version 5 unterscheidet sich vor allem durch ein verbessertes Farbmessgerät, das auf dem neuesten Stand der Technik ist. Außerdem ist der Spyder jetzt kompakter. Bereits beim Auspacken fiel mir auf, dass die Verpackung jetzt nur noch so groß ist wie das Gerät selbst. Dadurch wird eine Menge Plastik- und Papierverpackung eingespart, was im Sinne des Umweltschutzes durchaus begrüßenswert ist. Und der Spyder selbst ist auch kleiner geworden.

Die verschiedenen Varianten des Spyder 5 – Express, Pro und Elite* – unterscheiden sich technisch nur im Softwareumfang. Zu jedem Gerät wird ein Lizenzcode geliefert. Es liegt keine CD mehr bei, die Software muss von der Datacolor-Website heruntergeladen werden. Eine nachvollziehbare Entwicklung, da heute alles auf Mobilität, Apps und das Arbeiten ohne CD-Laufwerk ausgerichtet ist. Ein Nachteil ist jedoch, dass man die Software nicht herunterladen und damit seine Monitore nicht kalibrieren kann, wenn man keinen Internetzugang hat.

Der Spyder 5 Express verfügt über eine sehr einfache Software, die den Monitor mithilfe des Farbmessgeräts schnell und einfach ohne zusätzliche Parameter kalibriert. Für viele Desktopmonitore, die sich immer in derselben dunklen Ecke eines Raumes befinden, ist das wahrscheinlich völlig ausreichend.

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Die Pro-Version bietet nun erweiterte Funktionen in der Software. Mithilfe eines Assistenten kann man Messvoraussetzungen angeben, wie z. B. die Marke des Monitors, Einstellungen des Monitors und Umgebungslicht. Auch die Helligkeit des Monitors spielt eine Rolle, ebenso wie die Frage, ob man den Monitor auf einem Laptop verwendet, der sich in verschiedenen Lichtsituationen befindet, oder nicht.

Die Messung mithilfe des Assistenten ist genauso einfach wie bei der Express-Version, jedoch wesentlich differenzierter. Dies führt zu einer noch präziseren Farbdarstellung nach dem Kalibrierungsvorgang. Subjektiv betrachtet sehe ich nach der Kalibrierung mit dem Spyder 5 Pro an meinem Hauptmonitor tatsächlich genau die Farben, die ich auch im Druck wahrnehme. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.

An dieser Stelle müssen wir jedoch auch eine Einschränkung bei der Farbkalibrierung beachten: Unterschiedliche Monitore können aufgrund von Herstellungsunterschieden verschiedene Farbbereiche darstellen. Diese entsprechen nicht immer dem druckbaren Farbraum.

Ich verwende ein Macbook Pro mit Retina-Display aus dem Jahr 2014 sowie einen 21-Zoll-Breitbildmonitor von LG. Beide stehen genau nebeneinander auf meinem Schreibtisch. Ich habe beide Monitore mit dem Spyder 5 Pro kalibriert und dabei so viele Umgebungsparameter wie möglich in den Software-Assistenten eingegeben.

Der 21-Zoll-Monitor stellt Farben in der Darstellung deutlich “wärmer” und mit etwas weniger Kontrast dar, während das Retina-Display meines Macbooks recht kühl und kontrastreich wirkt. Das liegt daran, dass der Breitbildschirm den gesamten sRGB-Farbraum darstellen kann, während der Laptop-Monitor nur 99 % abdeckt. Der Unterschied beträgt zwar nur 1 %, aber das menschliche Auge nimmt dies wahr. Bei anderen Farbräumen wie AdobeRGB oder NTSC sind die Unterschiede noch größer und die Farbwiedergabe sinkt auf 60-80 %.

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Zusammenfassend lässt sich sagen: Monitore sind unterschiedlich konstruiert und stellen Farben sehr unterschiedlich dar. Daher ist es umso wichtiger, sie zu kalibrieren und das Ergebnis mit einem Druck zu vergleichen. Bei einem gut kalibrierten Monitor wird der Unterschied nach meiner Erfahrung kaum noch wahrnehmbar sein.

Und genau diese Aufgabe – das Kalibrieren – erfüllt der Spyder 5 Pro meiner Meinung nach sehr gut. Da mir Qualität und Farbgenauigkeit meiner Fotos wichtig sind, werde ich ihn auch weiterhin verwenden. Es ist ratsam, den Monitor alle paar Monate neu zu kalibrieren, da sich sowohl die Umgebungsparameter als auch die Monitore im Laufe der Zeit ändern können. Elektrotechnik, LEDs und Physik lassen grüßen – nichts bleibt für immer so, wie es ist.

Wer also, wie ich, großen Wert auf Farbgenauigkeit bei der Bildbearbeitung legt und seine Fotos selbst drucken oder von einem Fotolabor mit Farbmanagement drucken lassen möchte, dem kann ich einen Kalibrierer wie den Spyder 5 wärmstens ans Herz legen.

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