Staatsanleihen und Bundesanleihen: Zinsen aus der Staatskasse

Staatsanleihen und Bundesanleihen: Zinsen aus der Staatskasse

Staatsanleihen sind Wertpapiere, mit denen Staaten ihre Staatsschuld finanzieren. Wenn ein Staat eine neue Anleihe ausgibt, sammelt er Geld von den Anlegern ein und verspricht, es nach einer festgelegten Laufzeit zurückzuzahlen. Die Summe, die Anleger für eine Anleihe zahlen, wird als Nennwert bezeichnet. Im Gegenzug erhalten sie einen festen Zins, auch Kupon genannt, der in der Regel jährlich ausgezahlt wird. Die Laufzeiten von Staatsanleihen können sehr unterschiedlich sein, von wenigen Monaten bis hin zu 30 Jahren oder mehr. Nach Ablauf der Laufzeit erhalten die Anleiheinhaber das geliehene Geld zurück. In der Zwischenzeit werden Staatsanleihen auch an Börsen gehandelt, hauptsächlich von großen institutionellen Investoren wie Versicherungen und Fonds. Aber auch Privatanleger können Staatsanleihen kaufen und verkaufen.

Das Risiko von Staatsanleihen

Ein Hauptrisiko bei Staatsanleihen besteht darin, dass ein Staat zahlungsunfähig wird und das geliehene Geld nicht zurückzahlen kann. Wie riskant eine Staatsanleihe ist, hängt daher hauptsächlich von der Kreditwürdigkeit des Landes ab. Für Privatanleger ist es jedoch schwer, die Bonität von Staaten zu beurteilen. Daher werden Staaten regelmäßig von Ratingagenturen bewertet, wie zum Beispiel Moody’s, Standard and Poor’s (S&P) und Fitch. Die beste Bonitätsnote, die ein Land erhalten kann, ist AAA, die schlechteste D.

Einflussfaktoren auf die Höhe des Zinses

Der Zins einer Staatsanleihe hängt von der Kreditwürdigkeit des Landes ab. Je schlechter die Kreditwürdigkeit ist, desto höher ist der Zins. Anleger erhalten sozusagen eine Aufschlag für das höhere Risiko. Zum Beispiel erhielten Anleger im August 2023 für eine neue deutsche Staatsanleihe mit zwei Jahren Laufzeit (Bonitätsnote: AAA) einen Zins von 3,1 Prozent pro Jahr. Eine ähnliche Anleihe aus Italien (Bonitätsnote: BBB) hatte hingegen einen Zins von 3,6 Prozent.

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Die Laufzeit der Anleihe beeinflusst ebenfalls die Höhe des Zinses. Je länger die Laufzeit ist, desto höher ist der Zins. Dies liegt daran, dass Investoren länger auf ihr Geld verzichten und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der Staat in finanzielle Schwierigkeiten gerät.

Währungsrisiko bei ausländischen Staatsanleihen

Staatsanleihen von Ländern außerhalb des Euroraums werden oft in der jeweiligen Landeswährung gehandelt. Zum Beispiel werden US-Staatsanleihen in US-Dollar notiert. Das bedeutet, dass Anleger die Zinsen und am Ende auch den Nennwert in US-Dollar erhalten. Bei solchen Anleihen besteht daher ein zusätzliches Währungsrisiko. Wenn der Dollar gegenüber dem Euro stark an Wert verliert, betrifft dies auch die Anleihe und die entsprechenden Zinszahlungen.

Handel mit Staatsanleihen an der Börse

An der Börse können bereits ausgegebene Staatsanleihen gekauft und verkauft werden. Es ist nicht zwingend erforderlich, eine Staatsanleihe bis zum Laufzeitende zu halten. Die Anleihen werden jedoch nicht zum Nennwert, sondern zu einem aktuellen Kurs gehandelt. Dieser Kurs wird in Prozent des Nennwerts angegeben. Zum Beispiel zahlst du für eine Anleihe mit einem Nennwert von 1.000 Euro einen Kurs von 98 Prozent, also 980 Euro. Der Kurs von Staatsanleihen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die wir weiter unten erklären.

Beim Kauf an der Börse solltest du jedoch nicht nur auf den Zinssatz achten, sondern auch auf die Rendite. Die Rendite gibt an, wie hoch der jährliche Ertrag gemessen am aktuellen Kurs bis zum Ende der Laufzeit ist. Die Rendite von Staatsanleihen schwankt täglich mit den Kursen. Wenn die Kurse steigen, sinkt die Rendite und umgekehrt.

Die Finanzagentur des Bundes veröffentlicht täglich die aktuellen Kurse und Renditen von Bundeswertpapieren auf ihrer Website. Beispielsweise betrug die Rendite einer Anleihe (DE0001102382) mit einer Restlaufzeit von etwa zwei Jahren im Oktober 2023 3,1 Prozent. Der Kurs lag bei 96,5 Prozent des Nennwerts und der Zinskupon betrug 1 Prozent. Wenn der Kaufpreis einer Anleihe mehr als 100 Prozent des Nennwerts beträgt, ist die Rendite niedriger als der Kupon. In unserem Beispiel liegt die erwartete Rendite etwas über 100 Prozent, sodass sie höher als der Kupon ist.

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