Staatsbürgerschaft und Einbürgerung in Deutschland: Alles, was du wissen musst!

Staatsbürgerschaft und Einbürgerung in Deutschland: Alles, was du wissen musst!

Deutschsein bedeutet, die deutsche Staatsangehörigkeit zu besitzen. Diese kann entweder durch Geburt oder durch Einbürgerung erworben werden. Das deutsche Staatsangehörigkeitsrecht wurde 1999 reformiert, wodurch das Territorialprinzip (ius soli) in Ergänzung zum Abstammungsprinzip (ius sanguinis) eingeführt wurde. Das bedeutet, dass auch Personen, die in Deutschland geboren werden und ausländische Eltern haben, unter bestimmten Bedingungen die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten können.

Die Einbürgerung in Deutschland ist nach acht Jahren rechtmäßigem Aufenthalt möglich. Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, wie zum Beispiel ein unbefristetes Aufenthaltsrecht, die Anerkennung der demokratischen Grundordnung, der Nachweis der finanziellen Unabhängigkeit und ausreichende Deutschkenntnisse. Seit 2008 muss auch ein Einbürgerungstest abgelegt werden, der Kenntnisse über die deutsche Rechtsordnung und Gesellschaft erfordert. Es gilt der Grundsatz, dass Mehrstaatigkeit vermieden werden sollte, es sei denn, man ist Staatsangehöriger eines anderen EU-Mitgliedslandes.

Die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland ist in den letzten Jahren gestiegen. Im Jahr 2019 haben sich rund 128.900 Menschen einbürgern lassen. 2020 gab es aufgrund der Corona-Pandemie einen Rückgang auf 109.880 Einbürgerungen. Ein Grund dafür war auch die sinkende Zahl britischer Staatsangehöriger, die sich nach dem Brexit in Deutschland einbürgern ließen.

Das Einbürgerungsinteresse in Deutschland ist im Vergleich zu anderen OECD- und EU-Ländern jedoch niedrig. Schätzungen zufolge erfüllen etwa fünf Millionen Ausländer:innen die Voraussetzungen für eine Einbürgerung, aber nur 20-30 Prozent von ihnen haben tatsächlich Interesse daran. Besonders niedrig ist das Einbürgerungsinteresse unter EU-Bürger:innen, die bereits umfangreiche Teilhaberechte genießen. Menschen mit Fluchterfahrung zeigen hingegen die höchste Bereitschaft, sich einbürgern zu lassen.

Die Frage nach der Zugehörigkeit und dem Deutschsein wird von vielen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland diskutiert. Studien zeigen jedoch, dass sich ein Großteil der Eingewanderten und ihrer Nachkommen in Deutschland zugehörig fühlt. Der Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit wird nicht mehr ausschließlich mit Abstammung assoziiert, sondern auch mit erlernten oder erarbeiteten Fähigkeiten wie dem Beherrschen der deutschen Sprache. Es zeichnet sich ein Wandel in der Definition des Deutschseins ab, der Vielfalt als Normalität und als selbstverständlichen Bestandteil des Deutschseins anerkennt.

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Die Einbürgerung in Deutschland ist ein komplexer Prozess, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Es ist wichtig, sich über die rechtlichen Vorgaben und Voraussetzungen zu informieren, um die besten Chancen auf eine erfolgreiche Einbürgerung zu haben.