Jeder kennt es: Der Standby-Modus verbraucht oft mehr Strom und Geld als die eigentliche Nutzung eines Geräts. In diesem Artikel zeigen wir dir dreiste Stromsünder, nennen traurige Zahlen und Fakten – und liefern hilfreiche Standby-Tipps. Denn es lohnt sich, den Standby-Modus zu bekämpfen und Geld sowie Energie zu sparen.
Der größte Stromschnorrer: die Stereoanlage
Es ist erschreckend, aber wahr: Die Stereoanlage ist der größte Stromschnorrer im Standby-Modus. Mit einem Verbrauch von 35 Euro im Jahr toppt sie sogar Fernseher und Computer. Überlege mal, wie oft du die Stereoanlage wirklich benutzt – wahrscheinlich nur etwa zwei Stunden pro Woche. Das bedeutet, dass sie im Standby-Modus mehr Strom verbraucht als im Betrieb. Am besten schaltest du die Stereoanlage nur ein, wenn du sie wirklich benutzt.
Teurer Spaß: So viel kostet Standby jedes Jahr
Nun kommen wir zu den Zahlen: In einem durchschnittlichen drei-Personen-Haushalt können die Leerlaufverluste der Geräte bis zu 20 Prozent der Stromkosten ausmachen. Das bedeutet, dass Standby jedes Jahr mindestens 100 Euro kostet. In Deutschland verantworten diese Leerlaufverluste einen Stromverbrauch von mindestens 22 Milliarden kWh pro Jahr. Das entspricht Kosten von mindestens vier Milliarden Euro jährlich. Zum Vergleich: Allein für den Standby-Verbrauch bräuchten wir zwei mittelgroße Atomkraftwerke.
Fernseher im Standby: Harmlos oder Energieschleuder?
Früher waren Fernseher große Stromfresser, auch im Standby-Modus. Doch mittlerweile haben die Hersteller nachgebessert. Neue Fernseher verbrauchen maximal ein halbes Watt im Standby-Modus, was etwa einem Euro im Jahr entspricht. Allerdings verbrauchen DVB-T-Receiver oder -Rekorder immer noch genauso viel Strom im Standby wie früher ein Fernseher. Hier hilft nur eins: Stecker raus!
Standby-Killer: Was taugt die Steckerleiste?
Viele von uns verwenden bereits Mehrfachstecker mit Kippschalter, um den Standby-Verbrauch zu reduzieren. Doch auch diese Steckdosenleisten verbrauchen Strom, wenn das Glimmlämpchen leuchtet. Eine Alternative dazu sind sogenannte “Master-Slave-Steckdosen”. Diese automatischen Mehrfachstecker haben einen “Master”- und mehrere “Slave”-Stecker. Das Hauptgerät, wie zum Beispiel der PC oder der Fernseher, wird in den “Master”-Anschluss gesteckt. Zusätzliche Geräte werden in den “Slave”-Anschluss gesteckt. Sobald du das Hauptgerät einschaltest, werden auch die Zusatzgeräte automatisch eingeschaltet. So sparst du bis zu 95 Prozent des Standby-Verbrauchs ein.
Stromschlucker: Radiowecker, Spielekonsolen, Internet-Radio
Einige Geräte unterschätzen wir gerne in ihrem Stromverbrauch. Dazu gehören klassische Radiowecker, Spielekonsolen und Internet-Radios. Besonders ältere Radiowecker mit großem Display sind im Standby-Modus sehr stromintensiv. Auch der Standby-Modus von Spielekonsolen verbraucht enorm viel Strom. Internet-Radios sind aufgrund ihrer ständigen WLAN-Verbindung ebenfalls echte Energiefresser. Hier lohnt es sich, entweder Stecker zu ziehen oder auf stromsparendere Alternativen umzusteigen.
Standby-Sünder aufspüren mit Stromzähler
Du musst dem Standby-Modus nicht hilflos ausgeliefert sein. Mit einem Strommessgerät kannst du den Stromverbrauch deiner elektrischen Geräte überprüfen und herausfinden, wie viel sie wirklich verbrauchen. Es lohnt sich außerdem, von vornherein stromsparende Geräte zu kaufen.
Tipps & Tools gegen Standby-Schnorrer
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Standby-Modus entgegenzuwirken. Einige Tipps sind:
- Router per Zeitschaltuhr deaktivieren
- Master-Slave-Steckdosen für PC und Fernseher nutzen
- Standby-Killer mit Infrarot für den Fernseher verwenden
- Stecker bei Haushaltsgeräten und der Waschmaschine ziehen
- Mehrfachstecker nutzen, um den Stromanschluss hinter dem Regal zu vereinfachen
- Timer-Funktionen vermeiden
- Stromsicherung herausnehmen/abschalten vor dem Urlaub
- Beim Neukauf auf den Standby-Verbrauch achten
Standby-Falle: Warmwasser-Boiler
Ein Warmwasser-Boiler verbraucht auch im Standby-Modus Strom, da er das Wasser konstant auf einer bestimmten Temperatur hält. Um diesen Verlust zu minimieren, kannst du einen Stecker mit Kippschalter verwenden oder einen Thermo-Stopp anschließen. So sparst du etwa 30 Euro pro Jahr.
Standby beim Smartphone: Viele Dienste saugen am Akku
Auch dein Smartphone verbraucht im Standby-Modus kontinuierlich Strom. WLAN, Bluetooth und Ortungsdienste solltest du nur einschalten, wenn du sie wirklich benötigst. Auch die automatische Aktualisierung von Apps im Hintergrund und eine hohe Displaybeleuchtung beeinflussen den Akkuverbrauch. Hier lohnt es sich, die Einstellungen anzupassen.
Es gibt viele Möglichkeiten, den Standby-Stromverbrauch in deinem Haushalt zu reduzieren. Mit einigen kleinen Veränderungen kannst du Geld sparen und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Es lohnt sich, den Standby-Modus im Auge zu behalten und bewusst mit Energie umzugehen.