Starke Rückenschmerzen: Wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Starke Rückenschmerzen: Wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Rückenschmerzen sind in Deutschland eine häufige Diagnose. Aber wie erkennen Sie, ob Ihre Beschwerden medizinisch unproblematisch sind oder ob Sie besser einen Arzt aufsuchen sollten? In diesem Artikel erfahren Sie, wann ein Arztbesuch empfehlenswert ist und welche Warnsignale Sie ernst nehmen sollten.

Was sind Warnsignale bei Rückenschmerzen?

In den meisten Fällen sind Rückenbeschwerden nicht durch eine ernsthafte Erkrankung bedingt. Dennoch gibt es einige Anzeichen, bei denen ein Arztbesuch ratsam ist. Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • Die Beschwerden zum ersten Mal oder sehr plötzlich auftreten.
  • Die Schmerzen länger als sechs Wochen anhalten.
  • Die Rückenprobleme wiederkehren oder schlimmer werden.
  • Vorbeuge- und Behandlungsratschläge zur Selbsthilfe nicht weiterhelfen.

Zusätzlich gibt es bestimmte Symptome, die auf mögliche ernsthafte Erkrankungen hinweisen können. Sie sollten unbedingt eine Arztpraxis aufsuchen, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome bei sich feststellen:

  • Zunehmende Muskelschwäche oder Gefühlsstörungen an Armen, Beinen oder im Genitalbereich.
  • Keine vollständige Kontrolle über Blase und Darm oder Gefühlsstörungen im Gesäßbereich.
  • Starke Schmerzen in den Beinen, die über das Knie oder den Fuß ausstrahlen und mit Taubheit oder Kribbeln verbunden sind.
  • Unfreiwilliger Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit.
  • Starke Schmerzen, Fieber, Schüttelfrost oder Schwitzen in der Nacht.

Auch bei einer Krebserkrankung in der Vorgeschichte, einem vorangegangenen Sturz oder Unfall, bekannter Osteoporose oder langfristiger Kortison-Therapie sollten Sie sich bei starken Rückenschmerzen medizinisch beraten lassen. Diese Symptome können auf ernsthafte Erkrankungen wie Knochenbrüche, Entzündungen oder Nervenschäden hindeuten.

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Eine junge Frau wird aufgrund ihrer starken Rückenschmerzen von einem Arzt am unteren Rücken untersucht.

Welcher Arzt hilft bei Rückenschmerzen weiter?

Bei Rückenbeschwerden ist es oft am besten, zunächst Ihre Hausarztpraxis aufzusuchen. Dort erhalten Sie oft schon Hilfe, wenn Ihre Beschwerden eine einfache Ursache haben. Ihre Hausarztpraxis kann Ihre Anlaufstelle bleiben und Sie bei Bedarf an eine Facharztpraxis überweisen.

Die richtige ärztliche Praxis hängt von den Ursachen Ihrer Schmerzen ab. Wenn Ihre Schmerzen vom Bewegungsapparat, also von Knochen oder Muskeln, ausgehen, bekommen Sie eine Überweisung zu einem Orthopäden. Wenn die Ursache mit den Nerven zusammenhängt, ist die Neurologie zuständig. Bei einer Einengung des Wirbelkanals werden Sie in der Regel an eine Praxis für Neurochirurgie überwiesen. Bei Verdacht auf eine Entzündung können Sie einen Rheumatologen aufsuchen. Auch psychische Faktoren können eine Rolle spielen, in diesem Fall erhalten Sie eine Überweisung in eine psychotherapeutische Praxis.

Gegebenenfalls werden weitere Fachrichtungen wie Schmerztherapie und Rehabilitationsmedizin hinzugezogen. Physiotherapie und Ergotherapie können die Behandlung ergänzen.

Tipps für das Arzt-Patienten-Gespräch bei Rückenschmerzen

Wenn Sie wegen Rückenschmerzen ärztlichen Rat einholen, wird Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt Sie zuerst ausführlich zu Ihren Beschwerden befragen. Dieses Gespräch zu Beginn der Untersuchung ist der erste wichtige Schritt bei der Suche nach den möglichen Ursachen Ihrer Rückenschmerzen. Bereiten Sie sich auf das Gespräch vor und beantworten Sie die Fragen so genau und offen wie möglich. Notieren Sie sich Stichworte, um sich besser auf das Gespräch konzentrieren zu können.

Folgende Fragen könnten gestellt werden:

  • Wo haben Sie Schmerzen? Strahlen diese in andere Körperregionen aus?
  • Haben Sie Gefühlsstörungen oder Kraftverlust in den Beinen?
  • Wann sind Ihre Beschwerden zum ersten Mal aufgetreten?
  • Hatten Sie kürzlich einen Unfall oder sind Sie gestürzt?
  • Hatten Sie früher schon einmal Rückenschmerzen?
  • Wodurch werden die Beschwerden stärker oder schwächer?
  • Wie ist der zeitliche Verlauf der Schmerzen?
  • Haben sich die Schmerzen verändert?
  • Wie stark sind die Rückenschmerzen und beeinträchtigen sie Ihren Alltag?
  • Wie wurden Ihre Rückenschmerzen bisher behandelt?
  • Bewegen Sie sich regelmäßig?
  • Nehmen Sie dauerhaft bestimmte Medikamente ein?
  • Leiden Sie an einer psychischen Erkrankung oder haben Sie Stress und Ängste?
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Das Gespräch wird von einer körperlichen Untersuchung begleitet, bei der Ihre Beweglichkeit, Reflexe und Muskeln überprüft werden. In den meisten Fällen sind dann zunächst keine weiteren Untersuchungen notwendig.

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