Eine leere Batterie ist bei niedrigen Temperaturen die häufigste Pannenursache. Doch keine Sorge, denn Hilfe ist auf dem Weg! Wenn dein Auto nicht anspringt, kann dies verschiedene Ursachen haben. Es ist ratsam, den Pannendienst anzurufen. Wenn du dich jedoch selbst helfen möchtest, solltest du am Armaturenbrett nach leuchtenden Lämpchen oder der Anzeige “Batterie schwach” suchen, wie der ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl empfiehlt. Wenn du dich selbst helfen möchtest, empfiehlt es sich, einen Start-Booster zu verwenden – einen tragbaren, leistungsstarken Akkupack aus dem Fachhandel. Mit einem Start-Booster kannst du Starthilfe geben, ohne ein Spenderfahrzeug zu benötigen, und auch an schwer zugänglichen Stellen helfen.
Starthilfe mit Starterkabeln
Wenn du keine Start-Booster zur Verfügung hast, können auch Starterkabel helfen, dein Auto wieder zum Laufen zu bringen. Dabei musst du jedoch vorsichtig sein, da eine falsche Handhabung teure Schäden an der Elektronik verursachen kann, warnt Kerbl. Hier sind die wichtigsten Informationen zur Verwendung von Starterkabeln:
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Spannung prüfen: Achte darauf, dass die Nennspannung beider Autobatterien übereinstimmt – in der Regel beträgt sie zwölf Volt. Die Fahrzeuge sollten einander nicht berühren. Der Motor und alle Stromverbraucher des Spenderfahrzeugs, wie Radio und Licht, müssen ausgeschaltet sein. Verwende nur Starthilfekabel mit Überspannungsschutz, die der DIN-Norm 72553 entsprechen, empfiehlt der Experte des ÖAMTC.
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Richtig verbinden: Verbinde zuerst ein Ende des roten Starthilfekabels mit dem Pluspol (+) der entladenen Batterie. Das andere Ende wird dann an den Pluspol der Spenderbatterie angeschlossen. Anschließend wird ein Ende des schwarzen Kabels an den Minuspol (-) der Spenderbatterie angebracht. Dieses Kabel wird dann mit einem unlackierten Metallteil oder dem Motorblock des Fahrzeugs, das Starthilfe benötigt, verbunden. Beachte, dass der Minuspol der entladenen Batterie nicht mit dem Kabel in Berührung kommen darf, da dies zu Funkenflug führen und Knallgas entzünden kann.
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Motoren starten: Wenn die Verbindung richtig hergestellt ist, starte zuerst den Motor des Spenderfahrzeugs und dann den des anderen Autos. Aus Sicherheitsgründen ist es besser, das Spenderfahrzeug erst zu starten, wenn die Kabelverbindung bereits besteht. Rotierende Teile stellen eine Verletzungsgefahr dar und ein laufender Motor erzeugt eine höhere Spannung im elektrischen System. Insbesondere bei modernen Fahrzeugen kann die Spannung bis zu 16 Volt betragen. Durch das hohe Spannungsgefälle zum geschwächten Fahrzeug können beim späteren Anschließen stärkere Funkenflüge und extreme Spannungsspitzen auftreten, die die elektronischen Bauteile beschädigen können, erklärt Kerbl.
Übrigens: Das Gerücht, dass die Batterie des Spenderfahrzeugs entladen wird, bevor das Empfängerfahrzeug gestartet wird, kann der ÖAMTC-Techniker entkräften. Das Risiko, dass sich die gesunde Batterie in der kurzen Zeit (maximal 30 Sekunden) zwischen dem Herstellen der Kabelverbindung und dem Starten des Spenderfahrzeugs entleert, besteht nur dann, wenn die Zündung im liegen gebliebenen Fahrzeug eingeschaltet ist und bereits versucht wird zu starten, oder ein Totaldefekt mit Kurzschluss auftritt.
- Ordentlich aufladen: Nach dem Starten des geschwächten Fahrzeugs rät der ÖAMTC-Techniker, einen starken Verbraucher wie die Heckscheibenheizung einzuschalten. Die Verbindung zwischen den Autos sollte mindestens eine halbe Minute lang aufrechterhalten werden, um die Elektronik zu schonen. Danach kann der Motor des Spenderfahrzeugs abgestellt werden. Fährt das andere Auto problemlos weiter, werden die Kabel in umgekehrter Reihenfolge entfernt. Im Winter solltest du danach mindestens eine Stunde außerhalb von Stadtgebieten fahren, um die Batterie ausreichend aufzuladen, damit das Auto wieder aus eigener Kraft anspringt.
Wenn der Motor beim Abbauen der Starthilfekabel erneut ausgeht, ist entweder die Batterie oder die Lichtmaschine defekt. In diesem Fall bleibt nur ein Anruf beim Pannendienst.
Hinweis: Wie du mit einem Start-Booster leicht Starthilfe geben kannst, zeigt Techniker Kerbl in einem Video auf der Homepage des Mobilitätsclubs unter www.oeamtc.at/techniktipps.