Staubwischen kann für viele Menschen frustrierend sein. Nachdem man stolz auf eine blitzsaubere Wohnung ist, kehren die ersten Staubmäuse bereits kurz nach dem mühsamen Staubwischen zurück. Daher haben wir uns an die Haushaltsexpertin Bianca Schuster gewandt, um herauszufinden, was beim Staubwischen wichtig ist, um den Staub so lange wie möglich fernzuhalten.
Staubwischen mit System? Auf jeden Fall!
Staubwischen ist keine zufällige Angelegenheit, hier kommt es auf ein System an. Es gilt das Prinzip von oben nach unten, von innen nach außen und von hinten nach vorne zu wischen. Oder wie die Haushaltsexpertin sagt: “Arbeiten Sie sich vom Feinen zum Groben vor”. Für das beste Ergebnis sollten die Böden vor dem Staubwischen gründlich gesaugt werden. Wenn man das im Anschluss macht, wirbelt man den auf dem Boden liegenden Staub wieder auf und es besteht die Gefahr, dass er sich auf den frisch geputzten Oberflächen absetzt. Nach dem Staubsaugen werden die Decken, Regale, Gardinenstangen, Schränke und Lampen nach dem “Von oben nach unten”-Prinzip abgestaubt. Zum Schluss kümmert man sich um den Staub auf Sideboards, Kommoden, Elektrogeräten und Bilderrahmen.
Extra-Tipp von unserer Expertin: Oberflächen können ganz einfach antistatisch und somit weniger staubanfällig gemacht werden. Dafür mischt man einfach Weichspüler und Wasser im Verhältnis 1:3 in einer Sprühflasche, sprüht das Gemisch auf einen Lappen und wischt damit die Oberflächen ab. Aber Vorsicht: Elektrische Geräte und Echtholzmöbel sollten ausgespart werden, um keine Schäden zu verursachen.
Wie oft sollte man Staub wischen?
Das hängt ganz klar von den persönlichen Lebensumständen ab, sagt Bianca Schuster. In einem Haushalt mit zwei Erwachsenen, Kindern, Hund und Katze ist es deutlich häufiger notwendig, Staub zu wischen als in einem Singlehaushalt ohne Tiere. Im Allgemeinen sollte man einmal pro Woche Staub wischen. Nach einer Woche wird die neue Staubschicht langsam sichtbar. Es ist also ein guter Zeitpunkt, um sie zu beseitigen, bevor sie weiter wächst. Täglich sammeln sich bis zu sechs Milligramm Staub pro Quadratmeter an.
Tägliches Staubwischen ist nicht notwendig, sagt die Haushaltsexpertin. Im Gegenteil, es kann sogar schädlich für Möbel und Einrichtungsgegenstände sein, wenn sie täglich mit Reinigungsmitteln in Berührung kommen. Das ist vergleichbar mit unserer Haut. Auch sie kann Schaden nehmen, wenn wir sie durch übermäßige Pflege reizen. Und natürlich ist häufiges Putzen auch mit Kosten verbunden. Reinigungsmittel sind teuer. Kissenberge auf dem Sofa oder üppige Vorhänge sind übrigens echte Staubfänger, daher lohnt es sich zu überprüfen, ob sie wirklich notwendig sind.
Mit welchem Werkzeug funktioniert Staubwischen am besten?
Um gegen den Staub anzukommen, eignet sich ein leicht feuchtes, weiches Baumwolltuch sehr gut. Durch die Feuchtigkeit wird der Staub beim Entfernen nicht aufgewirbelt und setzt sich nicht an anderer Stelle wieder ab. Besonders für Allergiker ist das Wischen mit einem leicht feuchten Staubtuch ein großer Vorteil. Wichtig ist dabei, dass das Tuch nicht zu nass ist, da zu viel Feuchtigkeit für viele Oberflächen schädlich ist und zu Wasserflecken führen kann. Durch kreisende Acht-Bewegungen beim Wischen wird der Staub optimal aufgenommen.
Wer Feuchtigkeit beim Staubwischen vermeiden möchte, kann spezielle antistatische Staubtücher verwenden. Sie ziehen den Staub wie ein Magnet an und verhindern, dass er sich aufwirbelt. Zu dieser Kategorie gehören beliebte Produkte wie Swiffer, Vileda Attractive, Spontex Sprint oder Pronto Staub Xpress. Vorsicht ist bei der Verwendung von Mikrofasertüchern geboten: Aufgrund ihrer leicht rauen Oberfläche sind sie nicht für die Reinigung sehr glatter oder hochglänzender Oberflächen geeignet, da sie winzige Kratzer hinterlassen können.
Heizung entstauben: Es lohnt sich
Heizkörper sind wahre Staubmagneten. Das liegt daran, dass die Staubpartikel mit der warmen Luft nach oben steigen und bei kalter Luft wieder nach unten sinken. In den schwer zugänglichen Lamellen und im Inneren des Heizkörpers können sich Flusen und Staub perfekt absetzen. Wenn der Heizkörper nicht regelmäßig gereinigt wird, kann dies die Heizleistung beeinträchtigen und Geld kosten. Daher sollten sie vor jeder Heizperiode gereinigt werden, um die Funktion zu optimieren.
Die Lamellen und Rillen können relativ einfach mit einem Staubwedel, einem Mikrofasertuch oder dem Staubsauger und einem entsprechenden Aufsatz entstaubt werden. Schwieriger wird es bei den Zwischenräumen im Inneren des Heizkörpers. Falls das Heizkörpergitter nicht entfernt werden kann und die Reinigung mit einer Heizkörperbürste nicht möglich ist, kann der Staub mit einem Föhn herausgepustet werden, empfiehlt Bianca Schuster. Um zu verhindern, dass sich der Staub überall verteilt, sollte unter den Heizkörpern ein feuchtes Laken platziert werden, das den Staub auffängt.
Pflanzen entstauben für mehr Luftfeuchtigkeit und weniger Staub
Wer seine Wohnung mit Zimmerpflanzen wie Efeu, Gummibaum, Farn oder Orchideen ausstattet, tut sich selbst einen Gefallen. Pflanzen filtern Schadstoffe aus der Luft, befeuchten sie und tragen so zur Verbesserung des Raumklimas bei. Aber das ist nicht alles, Zimmerpflanzen sind auch positive Staubfänger. Durch ihre Fähigkeit, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, wird der Staub schwerer, sinkt und bleibt auf ihren Blättern liegen. Von dort aus kann er dann leicht entfernt werden und verteilt sich nicht in der ganzen Wohnung.
Weniger Staubwischen durch Stoßlüften
Je höher die Luftfeuchtigkeit in einem Raum ist, desto besser wird der Staub gebunden und seine Verbreitung wird gebremst. Daher wird empfohlen, regelmäßig für etwa fünf Minuten morgens und abends stoßzulüften. Dadurch wird ein feuchteres Raumklima begünstigt. Langes Lüften mit gekippten Fenstern ist hingegen kontraproduktiv. Es ist nicht nur energieineffizient, sondern sorgt auch dafür, dass noch mehr Staub – und im Frühjahr auch Pollen – in die Wohnräume gelangen.
Und was hilft sonst gegen Staub?
Auch auf Bettdecken sammelt sich mehr Staub als wir glauben. Dazu kommen Hautschuppen. Wenn möglich, sollte die Bettwäsche daher regelmäßig kräftig ausgeschüttelt werden, am besten bei geöffnetem Fenster, rät die Haushaltsexpertin. Außerdem empfiehlt Bianca Schuster, überflüssigen “Klimbim” aus den Wohnräumen zu entfernen. Je weniger wir davon haben, desto einfacher wird das Staubwischen und umso mehr Freizeit gewinnen wir alle, um sie mit schöneren Dingen als dem Staubwischen zu verbringen.
Informationen zu unserer Expertin: Bianca Schuster ist gelernte Haushaltswirtschaftliche Betriebsleiterin und bekannt aus TV-Formaten wie dem ARD-Buffet, hallo hessen und Die Ratgeber.