Steinschlag: Ursachen, Folgen und Kosten

Steinschlag: Ursachen, Folgen und Kosten

Jeder Autofahrer kennt es: Ein lautes Plopp und plötzlich ist in der Windschutzscheibe ein Riss, ein Sprung oder ein kleiner Punkt. Steinschlag ist ein häufiges und oft unterschätztes Problem. Im Gegensatz zu einem Lackschaden, der relativ einfach beim Autolackierer behoben werden kann, erfordert die Reparatur der Scheibe viel mehr Aufwand.

Was passiert bei einem Steinschlag?

Die Frontscheibe eines Autos besteht aus Verbundglas, einem Sicherheitsglas, das verhindert, dass die Scheibe komplett zerbricht, wenn etwas darauf trifft. Stattdessen reißt das Glas meistens, bricht jedoch nicht in den Innenraum des Fahrzeugs ein, weil es von einer Kunststofffolie zusammengehalten wird. Bei einem Steinschlag wird meistens nur die oberste Glasschicht beschädigt. Durch weitere Erschütterung kann sich ein Riss ausbreiten und die gesamte obere Glasschicht zum Reißen bringen, ohne dass sich die Scherben lösen.

Warum sollten Sie einen Steinschlag reparieren lassen?

Viele Fahrer nehmen einen Steinschlag oft nicht ernst genug. Ein kleiner Punkt oder ein kleiner Riss in der Windschutzscheibe scheint nicht so schlimm zu sein. Doch schneller als gedacht kann aus einem kleinen Steinschlag ein irreparabler und gefährlicher Riss in der Windschutzscheibe werden. Eine kleine Erschütterung durch beispielsweise ein Schlagloch oder ein weiterer Steinschlag kann den Riss vergrößern. Ist die Scheibe dann vollständig zersplittert, kann dies zu einer Sichteinschränkung und sogar zu einem Unfall führen.

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Zudem beeinträchtigt jeder Steinschlag die Stabilität der Frontscheibe. Die Windschutzscheibe trägt etwa 30 Prozent zur Stabilität der Karosserie bei und spielt somit eine wichtige Rolle für die Sicherheit des Fahrzeugs. Ist die Scheibe beschädigt, kann dies erhebliche Sicherheitsrisiken mit sich bringen. Ein Steinschlag kann daher auch zu einer Beanstandung bei der TÜV-Prüfung führen. Es gibt also genügend Gründe, sich für eine schnelle Reparatur zu entscheiden.

Welche Strafe droht bei nicht repariertem Steinschlag?

Wenn sich ein Steinschlag im Sichtfeld des Fahrers befindet oder zu nah am Rand der Scheibe ist, können bei einer Kontrolle ein Bußgeld in Höhe von 90 Euro und ein Punkt in Flensburg verhängt werden. Sind kleinere Schäden außerhalb dieses Bereichs zu finden, ist eine sofortige Reparatur nicht immer erforderlich. Bei schwereren Schäden wird die Erteilung einer neuen TÜV-Plakette verweigert. Ein Steinschlag in der Windschutzscheibe wird vom TÜV als schwerwiegender Mangel eingestuft.

Wo kann man Steinschläge reparieren lassen?

Die meisten Autowerkstätten bieten die Reparatur von Steinschlägen an. Es gibt mittlerweile auch spezialisierte Werkstätten, die sich ausschließlich auf Glasarbeiten an Autos spezialisiert haben. Neben Scheibentönung, Ein- und Ausbau bieten solche Werkstätten auch den Service, Steinschläge zu reparieren. Bei einigen Anbietern ist eine Reparatur sogar durch einen mobilen Service möglich. Sie können also ein Spezialfahrzeug anfordern, das im Notfall sogar bei schweren Steinschlägen die Reparatur vor Ort durchführen kann.

Wie funktioniert die Steinschlagreparatur?

Die beschädigte Stelle muss zuerst gründlich gereinigt werden, damit das Spezialharz den Schaden komplett ausfüllen kann. Anschließend wird eine Art Saugglocke über dem Riss auf der Windschutzscheibe angebracht. Mit einer Vakuumpumpe wird ein Unterdruck erzeugt. Dann wird das klare Harz in den Steinschlagschaden eingespritzt. Durch das veränderte Druckverhältnis wird das Kunstharz in jeden noch so feinen Riss gezogen. Nach dem Aushärten des Harzes wird überschüssiges Material entfernt. Um zusätzlichen Schmutz und Wasser in den Glasschaden zu verhindern, kann unmittelbar nach der Beschädigung ein Scheibenpflaster oder ein Streifen durchsichtiges Klebeband aufgebracht werden.

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Können Sie einen Steinschlag selbst reparieren?

Der Do-it-yourself-Trend macht auch vor dem Auto nicht Halt. Im Internet werden auch für Scheibenreparaturen Reparatursets angeboten, die mit enormen Kostenersparnissen locken. Jedoch raten nicht nur der TÜV, sondern auch wir davon ab, einen Steinschlag in der Windschutzscheibe selbst zu reparieren. Auch wenn es einfach klingt – Harz auftragen, verteilen, trocknen lassen: Wer einen Steinschlag ausbessern möchte, benötigt spezielles Werkzeug, Übung und das nötige Fingerspitzengefühl. Bereits zu viel Druck kann dazu führen, dass die Scheibe weiter einreißt. Bei Selbstverschulden kann sogar der Versicherungsschutz erlöschen.

Steinschlag am Auto reparieren oder gleich die komplette Scheibe austauschen?

In vielen Fällen bleibt am Ende nur der Austausch der kompletten Scheibe übrig, da eine Reparatur nicht mehr möglich ist. Wenn sich bereits ein längerer Riss in der Frontscheibe gebildet hat oder das Loch zu tief ist, würde eine Behandlung den Schaden nur noch verschlimmern. Eine Reparatur ist auch nicht mehr möglich, wenn nicht nur die obere Glasschicht, sondern auch die Folie oder die zweite Glasschicht beschädigt ist.

Es gibt jedoch noch andere Faktoren, die beeinflussen, ob die Frontscheibe repariert oder komplett ausgetauscht werden sollte. Neben der Tiefe des Steinschlags ist auch die Größe und Ausbreitung wichtig. Der Steinschlag darf nicht größer als 3 Zentimeter im Durchmesser sein. Die Position des Steinschlags spielt ebenfalls eine Rolle. Wenn der Steinschlag im Sichtfeld des Fahrers liegt und die Sicht behindert, muss die Scheibe ausgetauscht werden. Eine reparierte Stelle kann insbesondere bei Nachtfahrten zu Streulicht führen und die Sicht des Fahrers zusätzlich behindern. Zudem darf sich der Steinschlag nicht zu nah am Rand der Scheibe befinden – es müssen mindestens 10 Zentimeter Abstand zum Fensterrahmen sein.

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Bekommen Sie eine Garantie auf die Scheibenreparatur?

Im Allgemeinen weisen alle Werkstätten darauf hin, dass bei dem Versuch, die kaputte Scheibe zu reparieren, auch ein größerer Schaden entstehen kann, sodass die Scheibe am Ende komplett ausgetauscht werden muss. Einige Werkstätten unternehmen jedoch zumindest einen Reparaturversuch, bevor die Scheibe ausgetauscht wird. Hier besteht ein Haftungsausschluss, sofern keine Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann. Wenn der Steinschlag in der Windschutzscheibe erfolgreich repariert wurde, bieten alle Anbieter eine Garantie an. Bei einer neuen Scheibe gilt neben der Werkstattgarantie auch die Herstellergarantie.

Zahlt die Versicherung bei einem Steinschlag in der Windschutzscheibe?

Häufig übernimmt die Teilkaskoversicherung bereits die Reparaturkosten von 80 bis 100 Euro. Die Reparatur eines Steinschlags ist für den Versicherer günstiger als der Austausch der Windschutzscheibe. In vielen Fällen wird sogar auf die Selbstbeteiligung verzichtet, solange die Versicherung vorher informiert wird. Wenn die Scheibe ausgetauscht werden muss, müssen Sie jedoch den vereinbarten Selbstbehalt zahlen. Der Preis für den Austausch der kompletten Scheibe hängt von der jeweiligen Ausführung ab und kann je nach Modell zwischen 400 und 600 Euro liegen.

Wenn es einen Verursacher für den Schaden gibt und dieser ermittelt werden kann, kann der Steinschlag über die gegnerische Versicherung abgerechnet werden. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie die Kosten selbst tragen oder über Ihre Kaskoversicherung abrechnen.

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