Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner schaut hin

Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner schaut hin

Spiele sind ein faszinierendes Medium, um die wahre Natur von Männern und Frauen sowie ihre Beziehungen zueinander zu verstehen. Besonders Kriegsspiele bieten uns einen Einblick, denn sie befinden sich in einer Welt der Freiheit, wie viele berühmte Autoren bereits festgestellt haben. Diese Freiheit ist auf zwei Faktoren zurückzuführen: Zum einen werden Spiele klar von den Regeln des normalen Lebens abgegrenzt. Sie haben einen klaren Anfang und ein klares Ende und finden an bestimmten Orten statt. Die Regeln unterscheiden sich stark von den Regeln des Alltags. Zum anderen ist die Teilnahme an Spielen weitgehend freiwillig. Man spielt, wenn man möchte, und lässt es sein, wenn man nicht will. Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel.

Johan Huizinga, ein berühmter Historiker, widersprach Karl Marx und argumentierte, dass Spiele die Grundlage aller Kultur sind und nicht die ökonomische Notwendigkeit. Interessanterweise vergaß er dabei zu erwähnen, dass die Menschheit aus zwei Geschlechtern besteht und dass gerade im Bereich der Kriegsspiele die Unterschiede zwischen ihnen besonders deutlich werden. Schon seit jeher lieben Jungen jeden Alters solche Spiele, während Frauen selten Interesse daran zeigen. Dies war bereits in den Stammesgesellschaften so, in denen sich die Menschen zu spielerischen Schlachten trafen, genauso wie bei den Gladiatorenkämpfen, Ritterturnieren, Duellen und anderen Kriegsspielen. Heute zeigt sich dasselbe Phänomen bei Paintball, Laser-Tag und ähnlichen Aktivitäten.

Dieser Geschlechterunterschied lässt sich nicht auf körperliche Fähigkeiten zurückführen, wie die Tatsache zeigt, dass Frauen auch bei Schach – dem ultimativen Kriegsspiel – und Computerspielen in der Unterzahl sind. Es gibt sogar Versuche, Frauen für Schach zu begeistern, die jedoch meist erfolglos bleiben. Daher ist es wahrscheinlich, dass dieser Unterschied biologische Wurzeln hat, wie auch bei anderen Primaten, insbesondere bei unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen.

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Es stimmt zwar, dass es immer einige wenige Frauen gab und gibt, die sich als Gladiatorinnen, Ringkämpferinnen oder Duellistinnen einen Namen machen konnten. Auch heute beteiligen sich manche Frauen an Schlammringkämpfen oder professionellem Ringen. Doch meistens geht es dabei weniger um die kämpferischen Fähigkeiten, sondern vielmehr um sexuelle Anziehungskraft. Daher treten die Frauen oft halbnackt oder mit aufreizender Kleidung auf.

Auch in Computerspielen mit Kriegsthemen sieht man dieses Phänomen. Die meisten Spiele sind für junge Männer von jungen Männern entwickelt worden. Die weiblichen Avatare haben oft lange, schlangenartige Körper, sind knapp bekleidet und tragen Accessoires, die an Dominas erinnern. Ihre Brüste sind meist unnatürlich groß. Frauen machen selten mehr als zehn Prozent der Spielteilnehmer aus, oft sind sie sogar eine kleine Minderheit. Das bedeutet jedoch nicht, dass Frauen in diesem Kontext unwichtig sind. Viele männliche Aktivitäten, sei es im Spiel oder im echten Leben, zielen darauf ab, Frauen zu imponieren – und die Frauen reagieren entsprechend. Sie jubeln den Männern zu, feuern sie an und versuchen, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.

Schon in der Antike galten Gladiatoren als Männer, die die Frauenherzen eroberten. Frauen spielten auch bei Kriegsspielen eine wichtige Rolle, sei es als Preisverleiherinnen oder als Organisatorinnen von Turnieren. Oftmals provozierten sie durch die offene Darstellung ihrer sexuellen Reize Aufmerksamkeit.

Spiele, insbesondere Kriegsspiele, eröffnen uns einen Blick in die menschliche Natur und das menschliche Leben. Sie sind ein Lackmustest dafür, wie Männer und Frauen zueinander stehen. Obwohl Johan Huizinga dies nicht explizit erwähnte, ist offenkundig, dass die meisten Spieler Männer sind und Spiele, vor allem Kriegsspiele, vor allem dazu dienen, Frauen zu imponieren.

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Die Beziehung zwischen den Geschlechtern ist eng miteinander verflochten. Frauen lassen sich gerne von männlichen Kämpfern beeindrucken und unterstützen sie. Für diese Symbiose zwischen den Geschlechtern gibt es zahllose Beispiele aus der Geschichte bis in die moderne Zeit. Es ist möglich, dass ohne diese Beziehung Kriegsspiele – und wenn man bedenkt, dass sie den Krieg reflektieren, auch der Krieg selbst – nicht existieren würden.