Sterbehilfe: Aktive und passive Sterbehilfe im Überblick

Sterbehilfe – Was ist aktive und passive Sterbehilfe?

Das Thema Sterbehilfe ist sowohl rechtlich als auch ethisch äußerst komplex und führt zu unterschiedlichen Meinungen. Es gibt verschiedene Arten der Sterbehilfe, wobei die Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe am häufigsten vorkommt. In diesem Artikel werden wir uns mit diesen beiden Formen der Sterbehilfe genauer befassen und einen Überblick über die Rechtslage geben.

Aktive Sterbehilfe

Bei der aktiven Sterbehilfe fordert ein Patient ausdrücklich die Tötung seiner Person, und der Tod wird durch das Eingreifen einer externen Person, wie einem Arzt, herbeigeführt. In Deutschland ist die aktive Sterbehilfe strikt verboten und kann mit einer Haftstrafe geahndet werden. Die Mehrheit der Bevölkerung spricht sich jedoch für die aktive Sterbehilfe aus, während Ärzte die Schaffung eines entsprechenden Gesetzes mehrheitlich ablehnen.

Sterbehilfe

Passive Sterbehilfe

Bei der passiven Sterbehilfe wird auf den Wunsch des Patienten hin eine bestimmte Behandlung unterlassen oder abgebrochen, insbesondere lebensverlängernde Maßnahmen. Es handelt sich also um das Unterlassen einer Tätigkeit und nicht um eine aktive Tötung. Der Bundesgerichtshof hat klargestellt, dass Ärzte Maßnahmen abbrechen dürfen, wenn der Patient dies wünscht. Eine Patientenverfügung spielt hierbei eine wichtige Rolle, um den Willen des Patienten zu respektieren, wenn er nicht mehr in der Lage ist, aktiv seinen Willen zu äußern.

Die Patientenverfügung

Eine Patientenverfügung ist ein schriftliches Dokument, das den Willen einer Person festlegt, wenn sie nicht mehr in der Lage ist, diesen Willen selbst zu äußern. Es bezieht sich auf medizinische Eingriffe, lebensverlängernde Maßnahmen und andere medizinische Entscheidungen. Eine Vorlage für eine Patientenverfügung kann beim Ministerium der Justiz heruntergeladen werden.

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Indirekte Sterbehilfe

Die indirekte Sterbehilfe beschreibt den Fall, in dem Medikamente verabreicht werden, die Leiden wie Schmerzen oder Angst lindern sollen, aber gleichzeitig den Tod des Patienten herbeiführen können. Dies wird oft bei schwer kranken Menschen angewendet, um ihre Schmerzen zu lindern. Die indirekte Sterbehilfe ist in Deutschland nicht strafbar, da sie dem Patienten einen schmerzfreien Tod ermöglicht.

Beihilfe zur Selbsttötung (assistierter Suizid)

Die Beihilfe zur Selbsttötung bezeichnet die Unterstützung eines Menschen bei seinem Suizid. Es handelt sich um eine straffreie Handlung, bei der der Betroffene das Mittel selbstständig einnimmt. Die eigentliche Beihilfe zur Selbsttötung ist erlaubt, aber die unterlassene Hilfeleistung ist strafbar.

Sterbehilfe – eine kontroverse Diskussion

Das Thema Sterbehilfe wird seit langem kontrovers diskutiert. Es gibt Befürworter, die der Meinung sind, dass Patienten das Recht auf Selbstbestimmung bis zum Lebensende haben sollten. Auf der anderen Seite stehen Gegner, die argumentieren, dass Sterbehilfe nicht mit dem ärztlichen Berufsethos vereinbar ist. In Deutschland wurde der Paragraph 217 des Strafgesetzbuches, der die geschäftsmäßige Sterbehilfe regelte, im Februar 2020 für nichtig erklärt.

Fazit:

Die Sterbehilfe ist ein sensibles Thema, das viele verschiedene Meinungen hervorruft. Es ist wichtig, den Wunsch nach Selbstbestimmung und einen würdevollen Tod von schwer kranken Menschen zu respektieren. Mit der Aufhebung des Verbots geschäftsmäßiger Sterbehilfe hat Deutschland einen wichtigen Schritt in diese Richtung gemacht.