Sterberaten von Geimpften und Ungeimpften: Eine irreführende Statistik

Sterberaten von Geimpften und Ungeimpften: Eine irreführende Statistik

In England werden behauptet, dass die Sterberaten von geimpften Personen höher sind als die von ungeimpften Personen. Doch diese angeblichen Beweise beruhen auf einer gezielten Auswahl von Daten und dem Weglassen entscheidender Faktoren.

Die Fakten sprechen eine andere Sprache

Die Betrachtung der altersstandardisierten Mortalitätsrate (ASMR) in Großbritannien dieses Jahr zeigt scheinbar, dass geimpfte Personen deutlich höhere Sterberaten aufweisen als ungeimpfte Personen. Das würde bedeuten, dass mehr Menschen mit Impfung an Covid-19 sterben als ohne. Doch bei genauerer Betrachtung der Grafiken, mit denen diese Behauptung in den sozialen Medien gestützt wird, fällt auf, dass sie sich lediglich auf die Altersgruppe der Zehn- bis 59-Jährigen beziehen. In den Altersgruppen der 60- bis 69-Jährigen und der darüber liegenden Altersgruppen liegen die Sterberaten bei geimpften Personen bereits deutlich unter denen von ungeimpften Personen.

Die Statistiker widersprechen

Auch die Forscher der britischen Statistikbehörde Office for National Statistics (ONS) stellen fest, dass die altersstandardisierte Mortalitätsrate bei ungeimpften Personen deutlich höher ist als bei Personen, die entweder eine oder zwei Dosen erhalten haben. Die ONS-Experten betonen jedoch, dass die Sterberaten keine kausalen Zusammenhänge zwischen Impfungen und dem Sterblichkeitsrisiko aufzeigen, da sie durch verschiedene Merkmale der Bevölkerung in den Impfstatusgruppen beeinflusst werden können.

Was passiert nach der ersten Impfung?

Es fällt auf, dass die Sterblichkeitsrate für die Gruppe “21 Tage oder mehr nach der ersten Dosis” bei älteren Menschen ab der 13. Kalenderwoche stark ansteigt. Dies wird von Impfgegnern als weiteres Indiz für die Gefährlichkeit der Impfung gesehen. Die Statistiker erklären dieses Phänomen jedoch durch verschiedene Faktoren, wie den sinkenden Anteil dieser Impfstatusgruppe aufgrund der zunehmenden Anzahl von geimpften Personen. Die Daten basieren auf einem kleinen Prozentsatz und sind daher möglicherweise nicht repräsentativ. Zu dieser Gruppe können auch Personen gehören, die nach der ersten Impfung keine zweite erhalten haben, weil sie aufgrund einer schweren Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

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Die Ungenauigkeit der Daten für klare Aussagen

Es ist auch wichtig, die unterschiedlichen Sterberaten in den Altersgruppen zu beachten. Die Gruppe der Zehn- bis 59-Jährigen ist sehr weit gefasst, und für sichere Aussagen wäre eine Aufschlüsselung in Fünf-Jahres-Altersgruppen erforderlich. Aufgrund der geringen Sterbezahlen in einigen dieser Kohorten bestand jedoch das Risiko, den Impfstatus von Einzelpersonen offenzulegen und zu unstabilen Schätzungen zu führen. In der grafischen Darstellung sind die Sterberaten in der Gruppe der Zehn- bis 59-Jährigen kaum erkennbar.

Insgesamt lässt sich die Schlussfolgerung, dass geimpfte Personen häufiger sterben als ungeimpfte Personen, nicht aus diesen Daten ableiten. Es ist wichtig, irreführende Statistiken kritisch zu betrachten und weitere Faktoren zu berücksichtigen.