Steuererklärung leicht gemacht: So holst du das Maximum aus deiner Steuer heraus!

Steuererklärung leicht gemacht: So holst du das Maximum aus deiner Steuer heraus!

Die Steuer, die jeden Monat vom Gehalt abgezogen wird, basiert nur auf einer Schätzung. Es wird angenommen, dass ein durchschnittlicher Arbeitnehmer das ganze Jahr über mit dem gleichen Lohn arbeitet und kaum steuerrelevante Ausgaben hat. Die Steuererklärung dient dazu, die Arbeits- und Lebenssituation des Steuerzahlers besser zu berücksichtigen. Neun von zehn Steuerzahlern erhalten Geld zurück, da sie zahlreiche Ausgaben von der Steuer absetzen können.

Wer muss eine Steuererklärung abgeben?

Grundsätzlich gilt: Wenn du deinen Wohnsitz in Deutschland hast, musst du dein Einkommen erklären. Für Selbstständige und Freiberufler besteht eine Steuererklärungspflicht. Arbeitnehmern, die monatlich Steuern abführen und Sozialabgaben leisten, ist eine Steuererklärung dagegen optional. Jedoch muss eine Steuererklärung abgegeben werden, wenn das Finanzamt eine Nachzahlung erwartet, z. B. wenn Nebeneinkünfte wie Renten oder Mieten die Grenze von 410 Euro überschreiten. Dies gilt auch für diejenigen, die sich auf der Lohnsteuerkarte einen Freibetrag haben eintragen lassen, um die laufende Lohnsteuer zu mindern (Ausnahme: Behinderte).

Zur Abgabe verpflichtet sind außerdem Personen, die:

  • Einkünfte aus Kapitalvermögen haben,
  • Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung erzielen,
  • Einkünfte aus Gewerbebetrieben oder selbstständiger Tätigkeit haben,
  • Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft erzielen.

Beachtung: Bei geschiedenen oder getrennt lebenden Eheleuten besteht ebenfalls eine Steuererklärungspflicht, wenn der Ex-Partner Unterhalt zahlt und diesen als Sonderausgabe absetzt. Rentner müssen hingegen rechnen: Wenn die Summe der Einkünfte aus Pensionen, Mieten und Kapitaleinnahmen den Grundfreibetrag von 8004 Euro (Stand 2011) überschreitet, ist auch hier eine Steuererklärung fällig.

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Wie funktioniert das Absetzen von der Steuer?

Die Besteuerung basiert auf dem Gesamteinkommen – also Lohn plus Nebeneinkünfte, Mieteinnahmen und Einnahmen aus Geldanlagen. Von dieser Summe werden dann Werbungskosten, Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen abgezogen. Dies nennt man “von der Steuer absetzen”. Dadurch wird nur das Einkommen verringert. Wie hoch die Steuerersparnis ist, hängt davon ab, welcher Steuersatz für den Steuerzahler gilt. Der Steuerbonus für Handwerker funktioniert anders: Hier werden steuerlich anerkannte Ausgaben direkt von der Steuerschuld abgezogen.

Was kann ich von der Steuer absetzen?

Grundsätzlich gibt es nur vier Gruppen von steuerlich relevanten Ausgaben:

  1. Werbungskosten: Alle beruflich bedingten Ausgaben wie Pendlerpauschale für den Weg zur Arbeit, Fachbücher, Arbeitscomputer oder Kinderbetreuung.
  2. Sonderausgaben: Ausgaben für Altersvorsorge, Spenden oder Kirchensteuer.
  3. Außergewöhnliche Belastungen: Ausgaben für Krankheiten oder Scheidung.
  4. Steuerbonus: Ausgaben für Handwerker oder Haushaltshilfen.

Welche Unterlagen sind für die Steuererklärung wichtig?

Angestellte erhalten wichtige Daten für die Steuererklärung in einer Bescheinigung ihres Arbeitgebers. Dort sind Lohn, gezahlte Steuern und Sozialversicherungsbeiträge angegeben. Diese müssen in die Steuererklärung eingetragen werden. Viele absetzbare Ausgaben müssen belegt werden. Es ist wichtig, dass gekaufte Artikel genau auf der Quittung vermerkt sind. Andere Angaben wie Steuernachweise von Banken oder Versicherungen kommen in den ersten Wochen des Jahres per Post. Am besten heftest du diese Unterlagen sofort ab, damit sie bei der Erstellung der Steuererklärung griffbereit sind.

Steuererklärung schriftlich oder elektronisch?

Du kannst selbst entscheiden, ob du die Steuererklärung auf dem herkömmlichen Weg oder elektronisch einreichst. Elektronische Steuererklärungen werden oft schneller bearbeitet und erfordern weniger Belege. Neuerdings lassen sich damit sogar mehrere Erklärungen parallel bearbeiten – zum Beispiel auch die für deinen Lebensgefährten.

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Im Handel gibt es eine Reihe von Programmen, die dich bei der Steuererklärung unterstützen. Die Preisspanne liegt zwischen 10 und 60 Euro. Für einfache Steuerfälle reicht jedoch die kostenlose Software “Elster” aus, die vom Finanzamt zur Verfügung gestellt wird.

Wo finde ich professionelle Hilfe?

Wenn du dich nicht alleine an die Formulare traust, kannst du Hilfe in Anspruch nehmen. Die Mitgliedschaft in einem Lohnsteuerhilfeverein kostet je nach Höhe deiner Einnahmen zwischen 40 und 400 Euro im Jahr. Adressen von Vereinen in deiner Nähe findest du auf der Website des Bundesverbandes der Lohnsteuervereine e.V. Beachte jedoch, dass diese Vereine in der Regel keine Beratung für Personen bieten, die Einkünfte aus selbstständiger Arbeit, Gewerbe, Land- oder Forstwirtschaft erzielen.

Steuerberater sind dagegen eher auf Selbstständige und Firmen spezialisiert. Über die Homepage des Deutschen Steuerberaterverbandes e.V. und die Bundessteuerberaterkammer kannst du einen Steuerberater finden.

Aber egal ob du dich für einen Lohnsteuerhilfeverein oder einen Steuerberater entscheidest, du musst deine Belege sammeln und deine Unterlagen übersichtlich zusammenstellen.

Bis wann muss ich die Steuererklärung abgeben?

Die Frist für die Abgabe der Steuererklärung endet am 31. Mai 2012. Wenn du dich auf einen Lohnsteuerhilfeverein oder einen Steuerberater verlässt, hast du jedoch bis zum Jahresende Zeit. Solltest du bemerken, dass dir bis Ende Mai die Zeit davonläuft, kannst du durch einen Antrag auf Fristverlängerung einen Aufschub erhalten.