Stiefgeschwister

Stiefgeschwister

Wenn es um Familien geht, gibt es viele Arten von Geschwistern, darunter auch Stiefgeschwister. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit Stiefgeschwistern befassen und untersuchen, wie sich ihre Beziehung im Laufe der Zeit entwickeln kann.

Definition und Statistik

Stiefgeschwister sind Kinder, die biologisch nicht miteinander verwandt sind, aber zusammen mit ihrer leiblichen Mutter oder ihrem leiblichen Vater in einer Stieffamilie leben. Dies bedeutet, dass sie mit den Kindern des Stiefvaters oder der Stiefmutter zusammenleben. Im Gegensatz dazu haben Halbgeschwister einen gemeinsamen Elternteil.

In Deutschland und vielen anderen Industrieländern nimmt die Anzahl der Stiefgeschwister kontinuierlich zu. Das liegt daran, dass sowohl die Scheidungsrate als auch die Zahl der Wiederverheiratungen steigen. Statistiken zeigen, dass etwa 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in einer Stieffamilie aufwachsen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass statistische Angaben über Stiefgeschwister mit Vorsicht zu genießen sind, da Stieffamilien in verschiedenen Formen auftreten und nicht immer exakt erfasst werden können.

Stiefgeschwister in jüngeren Stieffamilien

Kinder und Jugendliche, die in eine Stieffamilie kommen, haben oft zuvor bei einem Elternteil gelebt. Dies kann dazu führen, dass ihre Bindung zu diesem Elternteil besonders stark ist, während ihre Beziehung zum anderen Elternteil zwiespältig oder sogar negativ ist. In den ersten Jahren in der Stieffamilie fällt es diesen Kindern oft schwer, eine Beziehung zu ihren Stiefgeschwistern aufzubauen. Dies kann zu Spannungen und Konflikten führen, insbesondere bei Jungen. Mädchen hingegen ziehen sich eher zurück und grenzen sich von aggressiven Stiefbrüdern ab.

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Es ist wichtig zu beachten, dass das Verhalten zwischen Stiefgeschwistern von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, wie zum Beispiel dem Altersunterschied, dem Geschlecht und dem Verhalten der Eltern.

Stiefgeschwister in Stieffamilien, die bereits etwas länger bestehen

Nach einer Eingewöhnungsphase normalisiert sich das Verhältnis zwischen Stiefgeschwistern oft. Spannungen und Konflikte nehmen ab und es wird einfacher, sich aufeinander einzulassen und besser zu verstehen.

Es gibt jedoch Ausnahmen, zum Beispiel wenn Stiefgeschwister zeitweise bei ihrem leiblichen Elternteil leben. In solchen Fällen fällt es ihnen oft schwerer, eine positive Beziehung aufzubauen. Ungleichbehandlung durch die (Stief-)Eltern kann sich ebenfalls negativ auf die Beziehung zwischen den Stiefgeschwistern auswirken.

Stiefgeschwister in älteren Stieffamilien

Stiefgeschwister, die bereits lange Zeit zusammenleben, haben in der Regel stabile Beziehungen zueinander aufgebaut. Die Dynamik dieser Beziehungen ähnelt oft der zwischen leiblichen Geschwistern. Ein enger Altersabstand führt häufig zu intensiven Beziehungen, während größere Altersunterschiede eine distanziertere Beziehung begünstigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Informationen auf Forschungsergebnissen basieren und individuelle Erfahrungen variieren können.

Bildquelle: Pixabay

Autor: Prof. Dr. Dr. habil. Hartmut Kasten, Diplom-Psychologe, Staatsinstitut für Frühpädagogik, München, und Ludwig-Maximilians-Universität München, Fakultät für Psychologie und Pädagogik.

Dieser Artikel wurde am 22. August 2001 erstellt und zuletzt am 29. Februar 2012 geändert.