Stiftung gründen: Erfahren Sie, wie Sie mit Kapital, Zweck und Spenden eine Stiftung gründen können

Stiftung gründen: Erfahren Sie, wie Sie mit Kapital, Zweck und Spenden eine Stiftung gründen können

Eine Stiftung zu gründen, war noch nie so einfach wie heute. Egal ob Sie eine Privatperson, Familie, Gruppe von Freunden oder Unternehmen sind, jeder kann eine Stiftung ins Leben rufen. Alles, was Sie benötigen, ist ein Vermögen, das Sie in die Stiftung einbringen können – sei es Geld, Unternehmensanteile oder Sachvermögen. Zudem müssen Sie einen klaren Stiftungszweck formulieren, der gemeinsam mit der Stiftungssatzung von der zuständigen Stiftungsaufsicht anerkannt wird. Bei der Gründung müssen außerdem die Gremien festgelegt werden, die die Stiftung verwalten.

Die überwiegende Mehrheit der Stiftungen in Deutschland ist gemeinnützig und verfolgt Zwecke, die vom Staat als förderungswürdig erachtet werden und mit weitreichender Steuerbefreiung honoriert werden. Es gibt jedoch auch privatnützige oder Familienstiftungen, die hauptsächlich dem Erhalt des Familienerbes dienen, jedoch keine Steuervorteile genießen. Zudem gibt es Organisationen, die “Stiftung” im Namen tragen, aber in Wirklichkeit GmbHs oder eingetragene Vereine sind.

Die bekannteste Art der Stiftung ist die selbstständige Stiftung, die von vielen als die “klassische” Stiftung angesehen wird. Diese Form bietet Ihnen als Stifter maximalen Einfluss, da Sie selbst über den Stiftungszweck und die Vergabe von Fördermitteln entscheiden können.

Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass eine Stiftung eine langfristige Verpflichtung darstellt. Bei einer “klassischen” Stiftung bringen Sie Ihr Vermögen unwiderruflich ein und Kapitalentnahmen oder die Auflösung der Stiftung sind in der Regel nicht möglich. Auch der Stiftungszweck kann nach der Errichtung der Stiftung nur in Ausnahmefällen geändert werden, da der im Stiftungsdokument festgehaltene Wille des Stifters als Leitfaden für die Stiftungsorgane dient.

Bei der Wahl des Stiftungszwecks sollten Sie besonders vorsichtig sein. Ein Beispiel hierfür ist eine Hamburger Stiftung, die im Jahr 1762 gegründet wurde und auch heute noch zwölf Unterwäschegarnituren an bedürftige alte Damen verteilt. Der Zweck dieser Stiftung lautet: “Hilfe für Menschen, denen das letzte Hemd fehlt, solange die Sonne scheint und der Wind weht.” Die Anpassung des Stiftungszwecks an die heutige Zeit ist bisher an der Stiftungsaufsicht gescheitert, die sicherstellt, dass der Wille der Stifterin bis heute genau umgesetzt wird.

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Die meisten Stiftungen in Deutschland sind klein und verfügen über ein Vermögen von maximal 300.000 Euro. Da nur die Kapitalerträge, also die Zinsen, für die Stiftungsarbeit genutzt werden dürfen, sind die ausgeschütteten Beträge in der Regel klein. Bei einem Vermögen von 500.000 Euro bleiben nach Abzug von 4,5 Prozent Zinsen und 1,5 Prozent Inflation etwa 15.000 Euro pro Jahr für die laufende Tätigkeit übrig.

Es kommt oft vor, dass Stifter, die eine Stiftung gründen, nicht realisieren, dass das eingebrachte Kapital nicht mehr angetastet werden kann. Nach einigen Jahren würden sie dieses gerne nutzen, um größere Projekte umzusetzen. Eine Alternative besteht darin, eine Stiftung mit einem geringen Kapitalstock zu gründen und die Projekte durch jährliche Spenden zu finanzieren.

Die Nachfolgefrage ist bei langfristig angelegten Stiftungen, wie bei jedem Unternehmen, von großer Bedeutung. Oft verlassen sich Stifter darauf, dass ihre Kinder oder nahe Verwandte die Stiftungsarbeit in ihrem Sinne weiterführen werden. Es ist jedoch selten, dass nachfolgende Generationen das gleiche Engagement wie die Gründer aufbringen.

Bevor Sie eine Stiftung gründen, sollten Sie sich daher folgende Fragen stellen: Sind Sie bereit, sich endgültig von Ihrem Vermögen oder einem Teil davon zu trennen? Können Sie sich vorstellen, auch in 20 oder 30 Jahren noch dieselben Ziele zu verfolgen wie heute? Ist es realistisch, dass Sie Ihre Ziele mit den Zinsen aus dem Stiftungskapital effektiv umsetzen können? Oder sind Sie sicher, dass Sie dauerhaft Spenden oder Zustiftungen für Ihren Zweck und Ihre Organisation akquirieren können?

Spenden können ein sinnvoller Einstieg ins gemeinnützige Engagement sein. Durch Spenden können Sie Erfahrungen sammeln und die Umsetzbarkeit Ihrer Vorstellungen in der Realität überprüfen. Im Gegensatz zu einer Stiftung oder Zustiftung kann eine Spende direkt für den beabsichtigten Zweck eingesetzt werden. Sie haben als Spender maßgeblichen Einfluss auf die Verwendung des Geldes und bleiben flexibel in Bezug auf die zukünftige Ausgestaltung Ihres Engagements. Zudem sparen Sie den Aufwand, der mit der Gründung einer Stiftung verbunden ist.

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Wenn Sie jedoch möchten, dass Ihr Kapital langfristig für den von Ihnen bestimmten Zweck arbeitet, bieten Treuhandstiftungen oder Verbrauchsstiftungen sinnvolle Alternativen zur selbstständigen Stiftung. Treuhandstiftungen können beispielsweise mit wesentlich niedrigeren Kapitalbeträgen gegründet werden und können jederzeit in eine selbstständige Stiftung überführt, die Satzung geändert oder sogar aufgelöst werden. Diese Formen eignen sich vor allem dann, wenn Sie zunächst Erfahrungen sammeln möchten, das Kapital für eine selbstständige Stiftung noch nicht ausreicht oder den administrativen Aufwand gering halten möchten.

Wenn die Erfüllung Ihres Stiftungszwecks in absehbarer Zeit realistisch erscheint, sollten Sie über eine Verbrauchsstiftung nachdenken. Bei dieser Form können Sie, nach einer Sperrfrist von einigen Jahren, neben den Zinsen auch das Stiftungskapital nach und nach für Ihre Arbeit einsetzen. Dies ermöglicht es Ihnen möglicherweise, Ihr Ziel effektiver und schneller zu erreichen. Der Zweck einer Verbrauchsstiftung ist oft konkreter formuliert als bei einer auf Dauer angelegten Stiftung, die allgemeinere Ziele verfolgt. Die Anerkennung von Verbrauchsstiftungen variiert jedoch von Bundesland zu Bundesland, daher ist eine rechtliche Beratung im Vorfeld der Gründung unerlässlich.

Als Alternative zur Stiftung setzen immer mehr Unternehmer-Stifter ihre Ziele in gemeinnützigen GmbHs um oder nutzen neuere Formen sozialer Investitionen. Diese Investitionen bieten neben der sozialen Rendite auch eine kleine finanzielle Rendite, sodass das Geld mehrfach sozialen Zwecken zur Verfügung gestellt werden kann.

Unabhängig von der gewählten Rechtsform werden Sie am erfolgreichsten sein, wenn Sie neben finanziellen Mitteln auch Ihre unternehmerische Erfahrung, Kenntnisse und Kontakte einsetzen. Denn letztendlich sind Zeit, Know-how, Finanzen und Vertrauen ausschlaggebend für nachhaltiges und erfolgreiches Engagement.

Autoren: Felicitas von Peter und Gabriele Störmann

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