Wärmepumpen sind nicht nur umweltschonend, sondern auch äußerst effizient – das bestätigt die Stiftung Warentest in ihrem ersten Wärmepumpen-Test: Alle getesteten Geräte können ein Einfamilienhaus beheizen und vier von sechs Modellen sind besonders gut. Insbesondere in der Effizienz unterscheiden sie sich voneinander.
Die wichtigsten Ergebnisse
- Vier Modelle sind gut.
- Der Testsieger ist die Wärmepumpe von Viessmann (Vitocal 250-A AWO-E-AC 251.A10).
- Ebenfalls gut sind Wärmepumpen von Wolf (CHA-10/400V), Stiebel Eltron (WPL-A 07 HK 230 Premium) und Vaillant (Arotherm plus VWL 105/6 A S2).
- Die Geräte von Daikin und Mitsubishi schneiden im Gesamturteil als befriedigend ab.
Die Stiftung Warentest betont, dass alle getesteten Wärmepumpen ein bestehendes Einfamilienhaus beheizen können. Je besser das Haus gedämmt ist, desto effizienter wird geheizt und desto größer ist die Wohnfläche, die warm wird.
Wärmepumpen im Test: Unterschiede bei der Effizienz
Wärmepumpen werden oft als umweltfreundliche Heiztechnologie für Neubauten mit Fußbodenheizungen angesehen. Doch laut Stiftung Warentest können nicht nur alle getesteten Wärmepumpen Bestandshäuser heizen, sondern auch schlecht gedämmte Altbauten mit klassischen Heizkörpern, wenn auch mit Einschränkungen.
Die Energieeffizienz wird durch den Stromverbrauch der Pumpen im Betrieb bestimmt. Um die Energieeffizienz zu testen, wurden die Außengeräte der Wärmepumpen Temperaturen von plus 12 bis minus 15 Grad ausgesetzt. Gemessen wurde dann, wie viel Strom die Geräte benötigten, um eine Vorlauftemperatur von 55 Grad zu erreichen.
Als Beispiel ergaben die Tests, dass eine effiziente Pumpe in einem mittelmäßig gedämmten Haus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche weniger als 5.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr benötigt. Das am wenigsten effiziente Gerät dagegen braucht über 6.500 kWh. Mit einem effizienteren Gerät kann man bei einem Strompreis von 40 Cent/kWh etwa 600 Euro im Jahr sparen. Selbst mit dem aktuellen Durchschnittspreis für Neukunden von ca. 30 Cent/kWh kann man mit einer effizienten Pumpe immer noch 450 Euro im Jahr sparen.
Notenabzug wegen klimaschädlicher Kältemittel
Wärmepumpen verwenden ein Kältemittel, das Wärmeenergie von außen aufnimmt und nach innen abgibt. Viele der üblicherweise verwendeten Kältemittel sind jedoch enorm klimaschädlich, wenn sie in die Umwelt gelangen.
In den Wärmepumpen von Daikin und Mitsubishi zirkuliert das potenziell klimaschädliche R32, das eine 675-fach höhere Treibhauswirkung als CO2 hat.
Die getesteten Wärmepumpen von Viessmann und Wolf sind dank des klimaschonenderen Kältemittels Propan (R290) energieeffizienter. Stiebel Eltron verwendet R454C, das eine 148-fach höhere Treibhauswirkung als CO2 hat.
Vier von sechs Wärmepumpen sind besonders leise
Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen wird die Außenluft mittels Ventilator angesaugt, was zu Geräuschen führen kann. Daher hat die Stiftung Warentest auch die Betriebsgeräusche der getesteten Geräte berücksichtigt. Vier der sechs getesteten Wärmepumpen schneiden dabei in der Geräuschprüfung gut ab, während zwei befriedigend abschneiden.
Viessmann, Stiebel Eltron, Vaillant und Mitsubishi werden für ihre geringe Lärmbelastung gelobt, während Wolf und Daikin befriedigende Ergebnisse erzielen.
Laut Testleiter Peter Schick sollte man vor dem Einbau einer Wärmepumpe überprüfen, wie viel Abstand sie zum Nachbargrundstück einhalten muss und wie sie ausgerichtet ist. Schallschutzhauben können Geräusche dämpfen und Standfüße Vibrationen mindern. Beachten sollte man jedoch, dass der Silent Mode der Wärmepumpe die Effizienz beeinträchtigen kann.
Der vollständige Wärmepumpen-Test kann in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift “test” und unter www.test.de/waermepumpen eingesehen werden.
Wärmepumpen sind teuer – Effizienz lohnt sich
Wärmepumpen sind eine kostspielige Anschaffung. Daher lohnt es sich umso mehr, in besonders effiziente Geräte zu investieren. Der aktuelle Test zeigt, dass man durch den Kauf eines effizienten Modells mehrere hundert Euro im Jahr sparen kann. Je nach Anschaffungskosten kann sich die Investition schneller amortisieren.
Die getesteten Wärmepumpen haben Brutto-Listenpreise zwischen etwa 9.000 und 20.000 Euro. Der tatsächliche Kaufpreis kann jedoch abweichen und es kommen noch Kosten für den Einbau hinzu. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, staatliche Förderungen zu prüfen.
Installationsbetriebe für Wärmepumpen finden
Es kann schwierig sein, Installateure für Wärmepumpen in der Nähe zu finden. In solchen Fällen können Portale wie Heizungsfinder hilfreich sein. Dort erhält man unverbindliche Angebote von verschiedenen Installationsbetrieben in der Nähe.
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