Bist du auch manchmal frustriert, wenn deine Katze etwas tut, was du nicht möchtest? Früher war es üblich, Strafen einzusetzen, um das Verhalten der Katze zu beeinflussen. Doch heute wissen wir, dass Strafen in der Tiererziehung nicht immer effektiv sind. In diesem Artikel erfährst du, warum du gut überlegen solltest, ob du Strafen gegenüber deiner Katze einsetzen möchtest.
Was ist eine Strafe überhaupt?
Eine Strafe ist ein Reiz, der das Auftreten eines bestimmten Verhaltens verringert. Vereinfacht gesagt, wenn deine Reaktion auf das Verhalten deiner Katze dazu führt, dass sie dieses Verhalten seltener oder gar nicht mehr zeigt, hast du dieses Verhalten bestraft. Es ist wichtig zu verstehen, dass man kein Lebewesen, sondern ein bestimmtes Verhalten bestraft.
Es gibt zwei Arten von Konsequenzen bei Strafen:
- Etwas Unangenehmes wird hinzugefügt, wie zum Beispiel ein Spritzer aus der Sprühflasche oder lautes Schimpfen.
- Etwas Angenehmes hört auf, zum Beispiel wenn du deiner Katze das Futter wieder wegnimmst oder das Spiel beendest.
Wann funktionieren Strafen?
In der Praxis funktionieren Strafen viel seltener als gedacht. Damit eine Strafe erfolgreich ist, müssen vier Kriterien erfüllt sein:
- Das Timing muss stimmen. Die Strafe muss unmittelbar nach dem unerwünschten Verhalten erfolgen.
- Das Maß der Strafe muss angemessen sein. Sie sollte beeindruckend wirken, aber nicht zu hart sein.
- Das unerwünschte Verhalten muss jedes Mal richtig bestraft werden, um langfristige Wirkung zu erzielen.
- Deine Katze muss die Verbindung zwischen ihrem Verhalten und der Strafe herstellen.
Wenn diese Kriterien nicht erfüllt sind, kann man eher von einem “Strafversuch” sprechen.
Was passiert beim Strafen?
Wenn deine Katze eine Strafe als unangenehm empfindet, wird sie das unerwünschte Verhalten einstellen. Doch dabei werden die Bedürfnisse, die hinter dem Verhalten stehen, nicht berücksichtigt. Das kann dazu führen, dass deine Katze versucht, ihre Bedürfnisse auf andere Art zu stillen oder in einen Konflikt gerät.
Zudem können Strafen negative Nebenwirkungen haben, wie Konflikte, Frustration, Angst oder sogar aggressives Verhalten gegenüber uns Menschen. Außerdem besteht die Gefahr, dass deine Katze Angst vor dir entwickelt.
Bessere Alternativen zur Strafe
Anstatt Strafen einzusetzen, kannst du neutrale Unterbrecher verwenden. Das bedeutet, du lenkst die Aufmerksamkeit deiner Katze auf etwas anderes, ohne sie zu erschrecken oder unangenehme Gefühle auszulösen. Du kannst zum Beispiel eine Tür öffnen, einen Karton in ihre Nähe stellen oder etwas Ungewöhnliches machen, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Nach der erfolgreichen Ablenkung solltest du deine Katze jedoch etwas länger beschäftigen, damit sie das unerwünschte Verhalten nicht sofort wieder aufnimmt.
Fazit
Es gibt bessere Wege, um deine Katze zu erziehen, als Strafen einzusetzen. Strafen können negative Nebenwirkungen haben und die Bedürfnisse deiner Katze vernachlässigen. Wenn du Regeln für deine Katze aufstellen möchtest, kannst du das auch ohne Strafen tun. In anderen Artikeln kannst du mehr darüber erfahren, wie du das Wunschverhalten deiner Katze fördern und unerwünschtes Verhalten vermeiden kannst.