Stricken mit dem Nadelspiel: Einfache Tipps für Anfänger

Stricken mit dem Nadelspiel: Praktische Tipps für Anfänger - gemachtmitliebe

Hast du schon einmal daran gedacht, Socken zu stricken, traust dich aber nicht so recht, weil du mit dem Nadelspiel nicht klar kommst? Keine Sorge, ich habe heute ein paar Tipps für dich, mit denen es garantiert klappen wird. Stricken mit dem Nadelspiel ist gar nicht so schwierig, du musst es nur in aller Ruhe ausprobieren. Versprochen!

Die richtige Wahl der Nadel

Bevor du mit dem Stricken beginnst, benötigst du die richtigen Nadeln. Es gibt mittlerweile viele unterschiedliche Materialien auf dem Markt, darunter klassisches Metall, Alu, Karbon, Holz oder Bambus. Du kannst auch Materialmixe aus Holz mit Metallspitzen ausprobieren. Jeder strickt am besten mit einem anderen Material, daher empfehle ich dir, einfach verschiedene Nadeln auszuprobieren.

Die Länge der Nadeln ist genauso wichtig wie das Material. Es gibt verschiedene Längen, die gängigsten sind 15 cm oder 20 cm. Längere Nadeln verhindern, dass die Strickarbeit so schnell herunterrutscht, aber sie sind auch bruchempfindlicher. Außerdem können die langen Enden stören, wenn es etwas kniffliger wird.

Die Nadelstärke ist ebenfalls wichtig, besonders beim Sockenstricken. Ich empfehle dir, verschiedene Nadelstärken mit dem gleichen Garn auszuprobieren. Die Nadeln sind oft auch in Viertelstärken erhältlich, und es kann einen großen Unterschied machen, ob du mit 2,75 oder 3 strickst.

Mein Tipp für Anfänger: Bambusnadeln sind preiswert und liegen gut in der Hand. Sie haben eine leicht raue Oberfläche, die verhindert, dass die Strickarbeit schnell herunterrutscht. Kaufe einfach ein paar verschiedene Stärken und probiere diese aus. Ich empfehle außerdem die kürzeren Nadeln mit 15 cm Länge. Es ist auch nicht verkehrt, mehrere Nadelspiele zu haben, um verschiedene Stärken auszuprobieren. Die meisten Probleme, die Anfänger beim Sockenstricken haben, liegen oft am falschen Werkzeug. Oftmals verschwinden diese Startschwierigkeiten, wenn man einfach mal mit anderen Nadeln experimentiert.

Und was ist mit der Wolle?

Wenn du bisher noch keine Erfahrung mit dem Stricken hast, würde ich dir empfehlen, nicht gleich mit Socken anzufangen, sondern erst einmal ein paar Stulpen zu stricken. Wähle dafür ein robustes Garn, das das Stricken einfacher macht – Sockenwolle ist ideal, aber auch jedes andere verzwirnte Garn eignet sich gut. Ich würde vorerst von Dochtgarn abraten. Wenn du dich doch schon an Socken und Sockenwolle ausprobieren möchtest, kannst du in meinem Shop verschiedene Sockenwollen entdecken.

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Der Anfang

Der schwierigste Teil beim Stricken mit dem Nadelspiel ist der Anschlag und die ersten drei bis vier Reihen. Zu Beginn kann es schwierig sein, zu erkennen, was gerade passiert. Lass dich davon nicht abschrecken, sondern ziehe einfach alles durch und warte ab.

Zuerst musst du Maschen anschlagen. Die Anzahl der Maschen für das Sockenstricken findest du in den entsprechenden Sockentabellen. Für meine Stulpen schlage ich beispielsweise pro Nadel 16 Maschen an, also insgesamt 64 Maschen. Achte darauf, dass du weder zu fest noch zu locker arbeitest. Sobald 16 Maschen auf der ersten Nadel liegen, fährst du mit der zweiten Nadel fort. Achte darauf, dass kein überschüssiger Faden zwischen den beiden Nadeln hängt. Die anderen Nadeln mit bereits angeschlagenen Maschen kannst du vorerst ignorieren. Lege das Nadelspiel einfach so hin, wie es auf dem Foto zu sehen ist.

Lass dich nicht davon beeinflussen, dass der angeschlagene Maschenbund auf den Nadeln verdreht zu liegen scheint – das ist normal. Du kannst die Nadel einfach einmal drehen, dann stimmt alles wieder. Du kannst den Nadeln sogar Namen geben: Die letzte angeschlagene Nadel ist Nadel 4, die erste Nadel ist Nadel 1. Die Runden beginnen nun immer mit Nadel 1 und enden mit Nadel 4.

Ein häufiger Anfängerfehler ist es übrigens, mit dem restlichen Anschlagfaden weiterzustricken anstatt mit dem Knäuel. Mir ist das bei meinen ersten Socken ständig passiert.

Stricken mit dem Nadelspiel – Die erste Reihe

Die erste Reihe ist die schwierigste und du wirst sie vermutlich nicht besonders mögen. Ich habe jedoch zwei Tricks für dich, die das Stricken etwas erleichtern. Der erste Trick besteht darin, anstatt mit der ersten Musterrunde, zum Beispiel dem Bündchenmuster, zu beginnen, einfach erstmal eine Reihe rechter Maschen zu stricken, um ins Stricken hineinzukommen. Ich habe das anfangs immer so gemacht und wurde dann bei Treffen von erfahrenen Sockenstrickerinnen gefragt, wie ich diesen tollen Rand gestrickt hätte, hihi.

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Der zweite Trick besteht darin, dass du die vierte Nadel des Spiels einfach ins Wollknäuel steckst (oder ins Kissen auf dem Sofa), um dem Strickzeug etwas mehr Halt zu geben, wenn du die erste Nadel stricken möchtest. Das gibt Stabilität und erleichtert den Start. Allerdings entstehen dabei auch viele Löcher in den Sofakissen…

Achte beim Wechseln auf die zweite Nadel darauf, dass du die Fadenspannung gleich lässt, damit keine Lücke oder sichtbarer Übergang entsteht. Falls noch etwas überschüssiger Faden von der Anschlagrunde vorhanden ist, ist das nicht schlimm. Einfach mit der gleichen Spannung weiterstricken, dann wird der Überschuss unsichtbar. Stricke einfach alle vier Nadeln fertig und lass dich nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn die Nadeln manchmal nervig hin und her baumeln und es schwer vorstellbar ist, dass daraus jemals eine Socke oder eine Stulpe wird. Nach drei bis vier Reihen wird alles deutlich angenehmer.

Die zweite Reihe

Wenn die erste Reihe fertig ist und du am Ende von Nadel 4 angelangt bist, hängt immer noch der Anfangsfaden dort. Wenn er stört, ignoriere ihn einfach und lege ihn nach hinten. Konzentriere dich darauf, den Übergang zur nächsten Runde sauber zu stricken. In der zweiten Runde beginnt das Bündchenmuster bei Socken.

Bündchenmuster dienen dazu, dem Socken einen schönen Abschluss zu geben und durch die dehnbare Rippenstruktur für Halt zu sorgen. Bei Stulpen kann es auch gut aussehen. Ein klassisches Rippenmuster ist beispielsweise 2 rechts – 2 links, aber du kannst auch 1 rechts – 1 links stricken oder Bündchen, die auf spätere Strukturmuster im Socken abgestimmt sind.

Meine Stulpe hat mit 16 Maschen pro Nadel eine gerade Maschenanzahl. Bei 15 Maschen pro Nadel würde das Bündchenmuster nicht aufgehen und du müsstest immer eine Masche vom Muster auf die nächste Nadel stricken, was aufgrund des Nadelwechsels manchmal schwierig sein kann. In diesem Fall kannst du ein wenig tricksen und die Maschen so verteilen, dass eine gerade Anzahl auf den Nadeln liegt. Wichtig ist nur, dass du weißt, wo sich die erste Masche von Nadel 1 befindet. Wenn du Socken strickst, solltest du die Nadeln spätestens vor der Ferse wieder richtig sortieren.

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Die nächsten Reihen

Die weiteren Reihen werden einfach weitergestrickt. Es wird vermutlich noch nicht ganz so flüssig von der Nadel gehen wie in späteren Reihen, aber schon deutlich besser als in den ersten beiden Reihen. Achte beim Wechseln auf die nächste Nadel immer darauf, dass die Fadenspannung erhalten bleibt, damit der Übergang nicht sichtbar ist. Ziehe den Faden nochmals sanft nach, aber nicht zu fest, sonst wird es später sichtbar. Achte darauf, sonst könntest du dir eine falsche Festigkeit aneignen, die später schwer wieder loszuwerden ist.

Den Übergang von Nadel 4 zu Nadel 1 wirst du bis zur sechsten Reihe wahrscheinlich unschön finden, da er sich noch nicht richtig schließt. Das ist normal, also ignoriere es einfach und achte immer darauf, dass die Spannung beim Übergang gleich bleibt. Ab der sechsten oder siebten Reihe wird der Übergang nicht mehr sichtbar sein. Wenn dort eine kleine Lücke bleibt, kannst du sie später mit der Nadel vernähen, indem du einfach ins andere Ende der Lücke stichst. Dann wird man davon nichts mehr sehen.

Wenn du es geschafft hast, die fünfte Reihe sauber zu beenden, wirst du merken, dass das Stricken mit dem Nadelspiel langsam Spaß macht. Du kannst jetzt auch schon erkennen, wie sich das Gestrick entwickelt und das Muster sichtbar wird. Herzlichen Glückwunsch! Du hast das Schlimmste überstanden und kannst dich nun entspannen und in aller Ruhe weiterstricken.

Stricken mit dem Nadelspiel

Und was die Stulpen betrifft? Stricke einfach ein paar Zentimeter Bündchenmuster, dann einen Teil glatt rechts und zum Abschluss noch einmal Bündchenmuster. Ketten die Maschen ab, vernähe den Faden, ziehe die Stulpen an und voilà – fertig! Viel Spaß beim Stricken!