Für alle Wohnmobil-Neulinge kann die Stromversorgung oft verwirrend sein. Deshalb möchten wir in einer dreiteiligen Serie einige wichtige Grundlagen zum Thema Strom in Wohnmobil und Wohnwagen vermitteln. In diesem Artikel erhältst du einen ersten Überblick.
230 Volt in Wohnmobil und Wohnwagen
Die meisten Wohnmobile und Wohnwägen verfügen sowohl über 12-Volt-Gleichstrom- als auch über 230-Volt-Wechselstromkreise. 230 Volt sind uns allen aus unserem Zuhause bekannt. Wenn dein Wohnmobil oder Wohnwagen an das Stromnetz angeschlossen ist, spricht man von “Landstrom”. In diesem Fall ist auch im Inneren des Fahrzeugs Strom verfügbar. Bei einigen Modellen liegt trotz fehlendem externen Stromanschluss ebenfalls Strom an, bei anderen nicht. Dies hängt von der Ausstattung ab. Warum das so ist, erläutern wir weiter unten.
12 Volt
Die 12-Volt-Steckdosen sind normalerweise immer aktiv. Während die Stecker im Auto zum Aufladen deines Handys in den Zigarettenanzünder passen, sind die Stecker im Wohnmobil etwas kleiner. Sie werden als 12V Normstecker bezeichnet und haben einen Durchmesser von 12 mm, während der Zigarettenanzünder ca. 21 mm misst. Um dein Handy-Ladekabel im Wohnmobil anzuschließen, benötigst du einen Adapter.
Woher kommt der Strom?
Es gibt zwei Quellen: Batterien und Landstrom.
Batterien
Wohnmobile und Wohnwägen sind oft mit einer oder mehreren Batterien ausgestattet. Diese versorgen das Bordnetz mit 12 Volt Gleichstrom. Die Batterien werden während der Fahrt, dem Anschluss an Landstrom, durch eine Solaranlage auf dem Dach oder einen Generator geladen. Es gibt verschiedene Batterietypen mit unterschiedlichen Kapazitäten.
Landstrom
Hierbei schließt du dein Fahrzeug an eine Stromquelle auf einem Stell- oder Campingplatz an. Dadurch wird die Batterie geladen und sowohl die 230-Volt- als auch die 12-Volt-Steckdosen funktionieren. Der maximale Strom ist oft durch eine Sicherung seitens des Stellplatzes begrenzt, um einen zu hohen Verbrauch zu verhindern.
Der Wechselrichter
Wenn du auch ohne Landstrom 230-Volt-Geräte im Wohnmobil betreiben möchtest, benötigst du einen Wechselrichter. Dieser wandelt den 12-Volt-Gleichstrom in 220-Volt-Wechselstrom um. Es gibt zwei verschiedene Arten von Wechselrichtern: den modifizierten Sinus-Wechselrichter und den Sinus-Wechselrichter. Die erste Variante ist preiswerter, aber nicht alle Geräte funktionieren damit. Moderne Kaffeemaschinen, Geräte mit Schaltnetzteilen, LED-Lampen und Kühlschränke benötigen einen Wechselrichter mit echter Sinuswelle.
Reserven beim Kauf beachten
Wenn du Geräte mit Motor an einem Wechselrichter betreiben möchtest, achte darauf, dass Motoren beim Anlaufen mehr Leistung benötigen als im Betrieb. Eine Reserve von 100% für den Maximalstrom oder die Maximalleistung ist empfehlenswert. Wechselrichter geben oft die Dauerleistung und die Maximalleistung an. Eine Reserve von 20-50% ist sinnvoll, da Wechselrichter selbst auch Verluste haben. Die Batterien sollten entsprechend groß dimensioniert sein.
Fazit
Wenn du immer an Landstrom angeschlossen bist, musst du dir keine Gedanken über Strom machen, da du immer 230 Volt zur Verfügung hast. Wenn du jedoch gerne frei stehen möchtest, musst du dich mit der Kapazität deiner Batterien und dem Stromverbrauch beschäftigen. Für den Betrieb von Geräten mit 230 Volt ist eine ausreichend große Kapazität und ein entsprechend dimensionierter Wechselrichter wichtig. Einige Geräte haben wir auf 12 Volt umgestellt, um den Energieverlust bei der Umwandlung zu minimieren. Gängige Geräte wie Handy- und Laptop-Ladegeräte gibt es auch in einer 12-Volt-Version.