Ich muss zugeben, ich bin ein gebranntes Kind. Als ich zum ersten Mal im Jahr 2008 am Düsseldorfer Flughafen auf Surfsticks gestoßen bin, war ich hin und weg. Ich hielt sie damals für das tollste Ding überhaupt. Einfach den Surfstick aus der Tasche kramen, an das Notebook anschließen und zack – mobiles Internet! Zu dieser Zeit hatte noch niemand ein Smartphone und das iPhone wurde erst wenige Monate später veröffentlicht.
Aus dieser Begeisterung heraus entstand meine bis heute sehr erfolgreiche Website www.surf-stick.net. Ich trommelte kräftig die Werbetrommel, um ganz Deutschland auf Surfsticks aufmerksam zu machen. Doch mit der Zeit entwickelte sich die Auswahl an Geräten für mobiles Internet immer weiter…
… und dann kamen die Tablet PCs!
Mit der Einführung des iPads wurden plötzlich Tablet PCs zum “nächsten großen Ding”! Es gab sie meistens in zwei Versionen: entweder sehr günstig, mit nur einem WLAN-Modul für die Nutzung zu Hause, oder etwas teurer, mit integriertem UMTS-Modem, für das ein Datentarif benötigt wurde.
Wer sich für die günstige Variante entschied, hatte früher oder später das Bedürfnis, das Tablet mit mobilem Internet nachzurüsten. Und so kam die Idee auf, einen Surfstick an das Tablet anzuschließen. Das Problem dabei war, dass Surfsticks nicht für den Anschluss an ein Tablet gemacht waren, und es daher zu ständigen Kompatibilitätsproblemen kam. Die Surfstick-Software konnte mit dem Tablet-Betriebssystem einfach nichts anfangen.
Aber es musste eine Lösung her!
Die Lösung kam mit der Markteinführung der mobilen WLAN-HotSpots! Diese genialen Geräte sind im Grunde genommen nichts anderes als ein Surfstick (ein Mobilfunkmodem), jedoch mit einer wichtigen Zusatzfunktion: Sie besitzen einen integrierten WLAN-Router! Dadurch ist es nicht mehr erforderlich, die mobile Internetverbindung über einen USB-Anschluss an den Tablet PC (oder jedes andere WLAN-fähige Gerät) weiterzuleiten. Die Verbindung erfolgt nun ganz einfach per Funk, also drahtlos über WLAN.
Dadurch ergeben sich zwei entscheidende Vorteile:
1. Keine Softwareinstallation mehr:
Es ist keine Softwareinstallation mehr notwendig. Dadurch entfallen Probleme wie “Hilfe, mein Windows XYZ / Android / MacOS / oder was auch immer ich nutze, kommt nicht mit der Software klar…!”
2. Mehrere Geräte können verbunden werden:
Statt nur ein Gerät mit mobilem Internet zu versorgen, nämlich dasjenige, an dem der Surfstick angeschlossen ist, können nun bis zu 15 Geräte mit mobilem Internet verbunden werden. Einfach den WLAN-HotSpot per Knopfdruck aktivieren und schon gibt es im Umkreis von 25 Metern WLAN für jeden, der den Sicherheitsschlüssel kennt! Egal, ob es sich um ein Windows-Notebook, ein Android-Tablet, einen MAC von Apple oder sogar einen Teddybären mit WLAN handelt.
Zusammenfassung Surfstick vs. WLAN-Hotspot
Eigenschaft | Surfstick | WLAN Hotspot |
---|---|---|
Anzahl mögl. Nutzer | 1 Nutzer | bis zu 15 Nutzer |
Stromversorgung | USB-Anschluss | Akku, Steckdose oder USB-Anschluss |
Für welches Betriebssystem? | Erfordert immer ein auf die Surfstick-Software abgestimmtes Betriebssystem. Hat Probleme mit den neueren Windows-Versionen ab 8.1, mit MacOS ab Version X oder auch generell mit dem mobilen Betriebssystem Android. | Für jedes Betriebssystem geeignet! Weil das Betriebssystem völlig außer Acht gelassen wird und stattdessen nur per WLAN mit Laptop, Tablet usw. kommuniziert wird. |
Preis für UMTS-Gerät | 20 – 60 Euro | 40 – 80 Euro |
Preis für Geräte mit UMTS & LTE | 80 – 150 Euro | 115 – 270 Euro |
Gibt es auch Nachteile?
Jede Sache auf der Welt hat ihre Vorteile und Nachteile. In Bezug auf den WLAN-Hotspot fällt mir jedoch nur ein konkreter Fall ein, in dem sein Vorgänger, der Surfstick, überlegen ist. Das ist der Fall, wenn mobiles Internet für einen Computer benötigt wird, der nicht WLAN-fähig ist. Beispielsweise ältere Desktop-PCs wurden selten mit einem integrierten WLAN-Modul ausgestattet. Es lässt sich zwar jederzeit nachrüsten, aber das war früher nicht Standard. Moderne Desktop-PCs sind jedoch fast immer mit WLAN ausgestattet.