Die Szenenanalyse ist ein wichtiges Instrument sowohl in der Schule als auch im Studium. Sie unterscheidet sich von anderen Textanalysen und bietet viel Interpretationspotential. In diesem Artikel erfährst du den Aufbau einer Szenenanalyse, wichtige Regeln und bekommst eine Anleitung mit acht Schritten sowie ein Beispiel zur Veranschaulichung.
Aufbau einer Szenenanalyse
- Einleitung
- Überschrift
- Einleitungssatz: Gattung, Titel, Autor, Entstehungsjahr, Erscheinungsjahr, Jahr und Ort der Uraufführung, Literaturepoche, Thema
- Überleitung: Einordnung des Werks in den Gesamtkontext
- Hauptteil
- Inhaltsangabe: Personen, Handlung, Zeit und Ort
- Deutungshypothese
- Dialoganalyse: Analyse der Sprache, Verhältnis von Sprache und Handlung, Gesprächsanteile der Figuren, Gesprächssituation, Beziehung der Figuren, Charakterisierung der Figuren, Analyse der Regieanweisungen
- Schluss
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Persönliches Fazit: Relevanz der Szene für das Stück, Bedeutung im Epochenkontext
Szenenanalyse schreiben: Anleitung in 8 Schritten (+ Beispiele)
Eine Dramenanalyse legt den Fokus auf die Deutung des Verhaltens der Protagonisten. Dabei können die direkte Rede, Aussagen anderer Figuren über den Protagonisten und die Regieanweisungen als Informationsquellen dienen. Das Ziel ist es, einen Zusammenhang zwischen Inhalt, Struktur und Sprache herzustellen und daraus eine Bedeutung oder Wirkung abzuleiten.
Hier ist eine Anleitung in 8 Schritten:
- Wiederholtes Lesen der Szene
- Markierung wichtiger Textstellen und Zitate
- Verfassen einer Inhaltsangabe im Präsens
- Aufstellung einer Deutungshypothese
- Analyse der Dialoge: Sprache, Gesprächsanteile, Gesprächssituation, Beziehung der Figuren, Charakterisierung, Regieanweisungen
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Persönliches Fazit zur Relevanz der Szene und ihrer Bedeutung im Epochenkontext
- Überprüfen des Textes auf roten Faden und sachliche Schreibweise
Regeln zum Schreiben der Dramenanalyse
Bei einer Szenenanalyse, auch Dialoganalyse genannt, wird meist nur eine Szene oder ein Dialog untersucht. Es ist wichtig, sich an bestimmte Regeln zu halten:
- Mehrmaliges Lesen der Szene
- Markierung wichtiger Textstellen
- Präsens für Inhaltsangabe verwenden
- Den roten Faden im Blick behalten
- Absätze für einzelne Analyse-Teile verwenden
- Eigene Meinung nur im Schlussteil äußern
Aufbau eines klassischen Dramas
Das klassische Drama folgt einem bestimmten Aufbau in fünf Akten, orientiert an den Ideen von Aristoteles. Gustav Freytag entwickelte später das Dreieck, das das Drama in fünf Funktionen unterteilt:
- Akt: Exposition – Ausgangssituation, Andeutung von Konflikten
- Akt: Erregendes Moment – Spannungsaufbau
- Akt: Peripetie – Wendepunkt des Stücks
- Akt: Retardierendes Moment – Spannungsaufbau
- Akt: Dénouement – tragisches Ende oder Lösung des Konflikts
Fazit
Die Szenenanalyse ist ein wichtiges Werkzeug der Textanalyse. Mit dem richtigen Aufbau und den nötigen Schritten kann eine Analyse erfolgreich verfasst werden. Durch das Verständnis des Aufbaus eines klassischen Dramas kann die Analyse noch präziser gestaltet werden.